Wetzlar: Hart erkämpfter Arbeitssieg in Ostwestfalen | 74:63-Erfolg beim bisherigen Tabellenzweiten Rahden

Der RSV Lahn-Dill hat am Samstagabend einen hart erkämpften 74:63 (12:16/33:32/53:49) Erfolg beim bisherigen Ligazweiten Baskets 96 Rahden eingefahren und damit selbst den zweiten Tabellenplatz in der RBBL übernommen. Zwei Faktoren bestimmten das Spiel der Mittelhessen in Ostwestfalen dabei besonders, zum einen die fehlende Spielpraxis nach fünf Wochen Zwangspause, zum anderen ein überragendes Debüt von US-Nationalspieler Steve Serio im Trikot der Wetzlarer Rollis.

Vor allem in den Anfangsminuten wurde schnell deutlich, wie viel Sand im Getriebe der Lahn-Diller verständlicher Weise steckte, nachdem diese am 31. Oktober in Trier in die Saison 2020/2021 gestartet, seitdem aber zum Zuschauen verurteilt waren. Dem gegenüber stand stand ein Gastgeber, der eingespielt und im Spielrhythmus ist und seine Sache zugleich ausgezeichnet machte.

Mit einem Drei-Punkte-Spiel nach wenigen Sekunden setzte der starke Niederländer Quinten Zantinge ein erstes Ausrufezeichen für die Baskets 96, während der Spielfluss in der RSV-Offensive deutlich stockte. Lediglich zwei sicher verwandelte Freiwürfe durch Thomas Böhme hielten die Gäste aus Mittelhessen bis zum 2:9 (6.) im Rennen, ehe US-Center Brian Bell überhaupt der erste Feldkorb gelang.

Vor allem durch die frühe Einwechselung von Neuzugang Steve Serio kam nun frischer Wind in das Duell des siebten Spieltages, Doch wer nach der ersten 11:10-Führung (9.) der Gäste glaubte, die Wende sei bereits geschafft, der wurde beim 14:24 (13.) oder spätestens beim 22:30 (18.) durch Thomas Smith aus Sicht der Wetzlarer eines besseren belehrt. Ungenaue Passwege, Abstimmungsprobleme und fehlender Rhythmus dominierten vor allem in der Offensive viel zu oft, aber ebenso verständlich die RSV-Aktionen.

Doch eine zweite Auszeit von RSV-Trainer Günther Mayer, der stets ruhig blieb und mit zahlreichen Wechseln seine unter diesen Bedingungen stärksten Formation versuchte zu finden, sollte letztendlich den gewünschten Erfolg bringen. Vor allem die beiden neuen im RSV-Team, drückten der Partie nun ihren Stempel auf. Während der Brite Ian Sagar konsequent seine Chancen suchte und hochprozentig  abschloss, übernahm sein US-Kollege Serio mehr und mehr Verantwortung auf dem Parkett.

So lag der RSV bereits zur Pause nach 15 Punkten des britisch-amerikanischen Duos im zweiten Spielviertel knapp mit 33:32 vorne. Am Ende kamen Steve Serio mit 28 Punkten, neun Rebounds und sechs Assists sowie Ian Sagar mit 17 Punkten bei einer Trefferquote von 80 Prozent auf Bestwerte beim RSV Lahn-Dill. Doch die sprichwörtliche Messe sollte in Ostwestfalen auch nach dem Seitenwechsel noch längst nicht gelesen sein.

Zwar waren die Gäste um die beiden Kapitäne Simon Brown und Thomas Böhme nun eindeutig spielbestimmend und bauten ihren Vorsprung auf 47:40 (27.) und 53:45 (29.) aus, doch als die Mittelhessen in der Folge wieder die nötige Konsequenz vermissen ließen, war das Duell beim 57:57 (34.) unnötiger Weise wieder offen. Doch diesmal schlug der RSV Lahn-Dill sofort zurück, zeigte die nötige Aggressivität in der Verteidigung und machte den Sack beim 68:59 (38.) endgültig zu.

„Das war ein hartes Stück Arbeit gegen einen sehr starken Gegner“, zeigte sich nach 40 intensiven Spielminuten Trainer Günther Mayer sichtlich erleichtert, musste aber auch zugeben, dass dies genau der Spielverlauf war, den er und seine Mannschaft nach fünf Wochen fehlender Spielpraxis erwartet hatten.

Am kommenden Samstag wartet nach dieser gelungenen Generalprobe auf den RSV Lahn-Dill nun das Spitzenspiel bei den Thuringia Bulls. Beide Teams sind im laufenden Wettbewerb noch ungeschlagen.

Rahden: Thomas Smith (20), Quinten Zantinge (15/1 Dreier), Peter Cusack (12), Mustafa Korkmaz (9), Carl Fritzell (3), Elvis Fakic (2), Jake Robinson (2), Krzysztof Kozaryna, Tarik Cajo (n.e.), Kallum Stafford (n.e.).

Lahn-Dill: Steve Serio (28/2), Ian Sagar (17), Thomas Böhme (14), Brian Bell (12), Simon Brown (3), Mark Beissert, Annabel Breuer, Christopher Huber, Dominik Mosler, Catharina Weiß.

 

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann

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