RSV Lahn-Dill ist selbstbewusst aber konzentriert | Der RSV Lahn-Dill steht als Tabellenführer der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) am Wochenende vor seinem vielleicht schwierigsten Auswärtsspiel der Hauptrunde. Im Ligaklassiker müssen die Wetzlarer Rollis am Sonntag um 13:30 Uhr beim Erzrivalen RSC-Rollis Zwickau antreten, haben dabei aber die historische Chance sich mit einem Erfolg auf dem Scheffelberg bereits vier Spieltage vor Ende der RBBL-Hauptrunde Platz eins und damit die beste Ausgangslage für die Playoffs sichern zu können.
Die Sachsen haben sich nach einem turbulenten Jahreswechsel zuletzt allerdings wieder gefangen und drei souveräne Erfolge eingefahren, nachdem die Vorweihnachtszeit dem zweimaligen Meister drei Niederlagen in Serie inklusive dem erneut vorzeitigen Aus im DRS-Pokal bescherten. Zu Beginn des Jahres folgte dann die Demission von US-Center Joe Chambers, der sich wie 2011 zum zweiten Mal vorzeitig aus Zwickau verabschiedete.
„Die Situation in Zwickau ist für uns nicht relevant, wir müssen uns auf einen Gegner konzentrieren, der sein nominelles Potenzial bisher zwar noch nicht abgerufen hat, aber natürlich dazu in der Lage ist“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger zum bevorstehenden Gipfeltreffen. Dabei bezieht sich der 42-Jährige auch auf die Tatsache, dass der Kader des kommenden Gastgebers der Mittelhessen individuell vielleicht sogar das Stärkste der Liga ist, auch wenn die Sachsen bereits überraschende sechs Punkte Rückstand auf den Titelverteidiger aufweisen.
Diese Tabellensituation ist auch dafür verantwortlich, dass der RSV Lahn-Dill am Sonntag bei noch vier weiteren ausstehenden Hauptrundenspielen bereits vorzeitig Platz eins dingfest machen kann, denn auch der direkte Vergleich wäre bei einem Auswärtserfolg sicher, da Michael Paye & Co. bereits das Hinspiel Ende Oktober in Wetzlar mit 74:57 für sich entscheiden konnten. Bereits 60 Mal standen sich beide Kontrahenten national wie international gegenüber, 17-mal rollten die Sachsen als Sieger vom Parkett, aber 43 Mal behielt der RSV die Oberhand. Die letzte Niederlage der Wetzlarer datiert vom 4. Mai des Vorjahres, als sich beide Seiten in der Champions League gegenüberstanden und Zwickau mit 88:84 nach Verlängerung hauchdünn im spanischen Valladolid die Nase vorne hatte.
Doch diese Niederlage ist abgehakt, die Revanche bereits im Oktober geglückt. „Wir fahren nach den letzten Erfolgen natürlich sehr selbstbewusst nach Sachsen, das ist keine Frage“, so Zeltinger weiter, der genau darin natürlich auch eine gewisse Gefahr sieht. „Das latente Risiko einen solchen Gegner zu unterschätzen besteht fraglos, aber wir gehen gut vorbereitet in die Partie und werden diese nicht auf die leichte Schulter nehmen“. Damit bezieht sich der RSV-Trainer auch auf die Tatsache, dass sich die Mannschaft in der Vergangenheit fast schon traditionell sehr gut auf einen Gegner fokussieren konnte: „da mache ich mir keine Sorge, dass unsere Spieler zu locker an die schwere Aufgabe herangehen werden“, ist sich der sportlich Verantwortliche des zehnfachen Deutschen Meister sicher.
Damals wie heute bildet ein britisches Dreigestirn die zentrale Achse in Zwickau. Neben den Europameistern Ghazian Choudhry, Abdi Jama und Matt Sealy, sind der US-Amerikaner Bryce Doody, das tschechische Centerduo Adam Erben und Rostislav Pohlmann sowie der immer stärker werdende Junioren-Weltmeister Kai Möller die Leistungsträger im Team des britischen Coaches Sinclair Thomas, mit dem RSV-Center und Landsmann Joe Bestwick bereits in seiner Zeit in Wolverhampton erfolgreich zusammenarbeitete.
RBBL, 14. Spieltag: Mainhatten Skywheelers – Goldmann Dolphins Trier, SGK Heidelberg – Köln 99ers, Hannover United – RSB Team Thüringen, Roller Bulls St. Vith – BG Baskets Hamburg (alle Sa.), RSC-Rollis Zwickau – RSV Lahn-Dill (So.).
PM: RSV Lahn-Dill