66:47-Heimsieg gegen Trier beschert Finaleinzug | Der RSV Lahn-Dill steht im Playoff-Finale um die deutsche Rollstuhlbasketball-Meisterschaft 2014. Am Samstagabend beendete der Titelverteidiger die „best-of-three“ Halbfinalserie gegen die Goldmann Dolphins Trier durch einen 66:47 (24:13/35:24/46:33)-Heimsieg vorzeitig und steht nun am 5., 12. und 13. April in der ebenfalls nach dem Modus „best-of-three“ ausgetragenen Finalserie. Dort trifft der RSV Lahn-Dill nun auf seinen alten Rivalen RSC-Rollis Zwickau, der sich in seinem dritten und entscheidenden Semifinale am Sonntag knapp mit 70:62 gegen das RSB Team Thüringen durch setzte.
Rund 1.100 Besucher in der bestens gefüllten Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle sahen einen Blitzstart der Gastgeber ins Playoff-Halbfinale Nummer zwei. Keine drei Spielminuten waren absolviert und der Titelverteidiger führte vor heimischer Kulisse mit 10:0 und zwang das Team von der Mosel zu einer ersten frühen Auszeit. In dieser stellte sich der Gast jedoch besser auf die zur Vorwoche veränderte RSV-Startformation ein und kam in der Folge vor allem über seinen etatmäßigen Topscorer Dirk Passiwan besser ins Spiel.
Auf der Gegenseite zeigte sich jedoch, dass die Mannschaft von RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nicht gewillt war, weder Passiwan noch seinen vor einer Woche starken Teamkollegen Karlis Podnieks und Diana Dadzite auch nur einen Zentimeter des Parketts freiwillig zu überlassen. Vor allem der britische Europameister Joe Bestwick kam vor Augen seiner extra aus Nottingham angereisten Eltern, immer wieder in der Offensive zu seinen gefährlichen Mitteldistanzwürfen, die bis zum 28:15 (12.) bereits fünfmal ihr Ziel in der Reuse der Dolphins fanden. Bis auf 33:18 (16.) durch Kapitän Michael Paye wuchs der Vorsprung der Hausherren zur Begeisterung seiner Fans an, ehe sich beide Seiten beim 35:24 zum Halbzeittee verabschiedeten.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Besuchern dann eine Parallele zum Spielbeginn, als der Titelverteidiger mit einem 6:0-Lauf schnell wieder auf 41:24 (22.) davonzog, ehe es diesmal allerdings zu einem Bruch im Offensivspiel der Wetzlarer Rollis kam. Ganze zwei weitere Feldkörbe durch erneut Center Bestwick sowie ein mageres Pünktchen von der Freiwurflinie konnte der RSV bis zum Ende des dritten Viertels noch auf seiner Habenseite verbuchen. Doch die beste Defensive der Liga stand hinten weiterhin gut und so konnten die Trierer diese kurze Schwächephase der Mittelhessen nicht entscheidend zu ihren Gunsten nutzen.
„Es war über vierzig Minuten wieder ein sehr intensives und körperlich anstrengendes Spiel. Nicht immer hochklassig, aber schnell, spannend und abwechslungsreich“, so Trainer Zeltinger in seiner Analyse des Spiels, das im letzten Viertel dann wieder deutlich Fahrt aufnahm. Ein Drei-Punkte-Spiel von Junioren-Weltmeister Thomas Böhme zum 51:37 (32.) leutete kurz nach Beginn der letzten zehn Spielminuten eine Schlussoffensive ein, die nur wenig später in der 58:39-Vorentscheidung (36.) endete, ehe Nationalspieler Jan Haller mit drei lupenreinen Würfen aus der Mitteldistanz das Playoff-Aus für die großartig kämpfenden Dolphins besiegelte.
Damit steht der RSV Lahn-Dill erneut in der Endspielserie um den Titel, in der er am Samstag, den 12. April um 19:30 Uhr und in einem möglichen dritten entscheidenden Playoffspiel am Sonntag, den 13. April um 16:00 Uhr Heimrecht genießt. Die Reise in Spiel eins geht nun am 6. April nach Zwickau, nachdem sich die Sachsen am Samstag zunächst eine 56:79-Heimpleite gegen das RSB Team Thüringen leisteten, ehe sie am Sonntag mit einem 70:62-Erfolg den Sack zumachten.
Lahn-Dill: Joe Bestwick (22), Thomas Böhme (13), Michael Paye (13), Steve Serio (8), Jan Haller (6), Felix Schell (4), Björn Lohmann, Annabel Breuer, Christopher Huber, Dirk Köhler, David Amend (n.e.), Marco Zwerger (n.e.).
Trier: Dirk Passiwan (17/1 Dreier), Tyler Saunders (11), Chad Jassman (7), Janet McLachlan (5), Karlis Podnieks (5), Diana Dadzite (2), Yoomin Peter Won, Florian Ewertz (n.e.), Dirk Schmitz (n.e.).
PM: RSV Lahn-Dill