Souveräner 71:52-Erfolg – Rückkehrer Serio Topscorer – Titelverteidiger RSV Lahn-Dill hat die erste Kraftprobe in der noch jungen Saison 2013/2014 in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga mit Bravour gemeistert. Beim letztjährigen Dauerrivalen RSB Team Thüringen gewannen die Wetzlarer Rollis nach einem souveränen Aufritt mit 71:52 (25:12/41:31/55:39) und haben damit eine erste Duftnote gegen einen Mitfavoriten gesetzt.
„Wir sind in unserer Entwicklung ein Jahr weiter“, freute sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nach der Partie in Elxleben und bezog sich dabei nicht nur auf die starke Leistung seines U23-Weltmeisters Thomas Böhme und der anderen jungen Spieler, sondern insbesondere auf die Begegnung an gleicher Stätte fast auf den Tag genau vor einem Jahr. Damals unterlag der spätere Deutsche Meister nicht nur am zweiten Spieltag in Thüringen, sondern kassierte insgesamt drei Saisonniederlagen gegen den Newcomer aus Elxleben, auch wenn am Ende die entscheidenden Duelle im Pokal-Viertelfinale und dem Playoff Halbfinal-Rückspiel gewonnen werden konnten.
Hinzu kam am Samstag Rückkehrer Steve Serio, der enorm viele Impulse setzte und erstmals wieder zum Topscorer der Mittelhessen avancierte. Der 26-jährige US-Nationalspieler war es auch, der nach nur elf Sekunden Spielzeit eiskalt einen Dreier in die Reuse der Thüringer einschweben ließ. Nur zwei Minuten später war beim 7:2 der Blitzstart perfekt und dem Gastgeber die Entschlossenheit der Wetzlarer deutlich vor Augen geführt. Insbesondere Böhme und Serio wirbelten in dieser Phase die Defensive der Gastgeber gehörig durcheinander und hatten einen großen Anteil am auch in dieser Höhe überraschend deutlichen 27:12 nach nur elf Spielminuten.
Auf der Gegenseite war es nun Böhmes U23-Teamkollege Jens-Eike Albrecht, der mit neun Punkten in Serie das Spitzenspiel Schritt für Schritt wieder offener gestaltete und selbst für den 31:39-Anschluss (19.) seiner Farben kurz vor der Halbzeit sorgte. Doch aus dieser kam der RSV Lahn-Dill zurück, wie er die Partie begonnen hatte: druckvoll, entschlossen und zunächst sicher im Abschluss unter dem RSB-Korb. Routinier Dirk Köhler zum 49:31 (22.) und erneut Böhme zum 59:39 (32.) machten dann den Sack schnell zu, während der Gastgeber nur noch einmal ein kurzes Aufbäumen (63:48, 35.) zeigte.
„Wir haben mit kleinen Aufstellungen heute enorm schnell und intelligent operiert, wir dürfen mit dem Spiel und dem Entwicklungsstand zu diesem frühen Saisonzeitpunkt sehr zufrieden sein“, zog Zeltinger ein positives Fazit, mahnte aber gleichzeitig die vor allem im zweiten Durchgang liegengelassenen Punkte an, mit denen die RSV-Offensive mit zunehmender Spielzeit durchaus leichtfertig umging.
Dennoch bleibt unter dem Strich ein souveräner Auftritt, bei dem gleich vier RSV-Akteure zweistellig punkten konnten und Rückkehrer Steve Serio mit 18 Punkten und jeweils neun Assists und Rebounds nur haarscharf an einem so genannten „Triple Double“ vorbeischrammte. Auch der Blick auf die Lufthoheit unterstreicht mit einem Verhältnis von 37:25 für den RSV die Machtverhältnisse und zeigt gleichzeitig auf, welcher Schlüssel an diesem Tag zum Erfolg führte: die Verteidigung von Thüringens etatmäßigem Topscorer Aliaksandr Halouski. Der Weißrusse kam unter dem Strich lediglich auf je sieben Punkte und Rebounds und fand in keiner Phase des Spiels in die Partie, während er noch in der vergangenen Saison die RSV-Verteidigung ein ums andere Mal vor nahezu unlösbare Probleme stellen konnte.
Am kommenden Samstag wartet nun das zweite Heimspiel der neuen Spielzeit auf den Titelverteidiger. Um 16 Uhr empfängt die Mannschaft um Kapitän Michael Paye die runderneuerten Roller Bulls St. Vith in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle.
Thüringen: Jens-Eike Albrecht (12), Taz Capasso (12), Joakim Linden (10), Aliaksandr Halouski (7), Raimund Beginskis (6), Karol Sculz (3), Ronny Steidel (2), Marcin Balcerowski, Teemu Partanen.
Lahn-Dill: Steve Serio (18/1 Dreier), Thomas Böhme (17), Michael Paye (16), Joe Bestwick (10), Dirk Köhler (6), Björn Lohmann (4), Annabel Breuer, Jan Haller, Marco Zwerger, Thomas Gundert (n.e.), Felix Schell (n.e.).
RBBL, 2. Spieltag
Hannover United RSC-Rollis Zwickau 49:81
Mainhatten Skywheelers BG Baskets Hamburg 69:60
RSB Team Thüringen RSV Lahn-Dill 52:71
GOLDMANN Dolphins Trier Köln 99ers 75:66
SGK Heidelberg Roller Bulls St. Vith 75:60
RBBL Tabelle
1. RSV Lahn-Dill 2 4:0 152:89 +63
2. RSC-Rollis Zwickau 2 4:0 140:101 +39
3. GOLDMANN Dolphins Trier 2 2:2 158:151 +7
4. RSB Team Thüringen 2 2:2 122:116 +6
5. Mainhatten Skywheelers 2 2:2 121:119 +2
6. BG Baskets Hamburg 2 2:2 145:152 -7
7. Roller Bulls St. Vith 2 2:2 133:140 -7
8. SGK Heidelberg 2 2:2 112:141 -29
9. Köln 99ers 2 0:4 111:145 -34
10. Hannover United 2 0:4 114:154 -40
RBBL, 3. Spieltag
RSV Lahn-Dill Roller Bulls St. Vith Sa., 16:00
Köln 99ers Mainhatten Skywheelers Sa., 16:30
RSB Team Thüringen GOLDMANN Dolphins Trier Sa., 17:30
BG Baskets Hamburg Hannover United Sa., 18:00
RSC-Rollis Zwickau SGK Heidelberg So., 13:30
PM: RSV Lahn-Dill