101:33-Offensivfeuerwerk gegen Roller Bulls | Ganz nach dem Geschmack der Zuschauer präsentierte sich am Samstag der RSV Lahn-Dill in seinem Heimspiel gegen die Roller Bulls Ostbelgien. Nach einem wahren Offensivfeuerwerk feierten die Mittelhessen nicht nur einen 101:33 (27:8/50:16/81:21) Kantersieg gegen das Kellerkind aus den Ardennen, sondern auch ein rauschendes Fest mit ihren Fans in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle.
Ein Dreipunktespiel durch Thomas Böhme, einen Dreier von Kapitän Michael Paye, Punkte von Brian Bell und Dominik Mosler und schon tobten die rund 950 Besucher in der RSV-Heimstätte nach nur sieben Spielminuten, als Nationalspieler Böhme einen zweiten Dreier in die Reuse der Belgier einschweben ließ. Auf der Anzeigentafel der August-Bebel-Sporthalle leuchtete zu diesem Zeitpunkt bereits ein 21:0 für die Hausherren auf, die zu Beginn ihren Kontrahenten nahezu überrollten.
Erst mit 2:21 (7.) und 12:27 (11.) durch ihren Topscorer, den belgischen Nationalspieler Lorenzo Botterberg, offenbarten die Gäste ein erstes Lebenszeichen, auch wenn die Reise an diesem achten Spieltag in der RBBL längst vorgezeichnet war. Und so nahm der RSV Lahn-Dill nach einer kurzen Verschnaufpause auch im zweiten Spielviertel sofort wieder Tempo auf, erzwang mit einer aggressiven Verteidigung bei den Roller Bulls Ballverluste und legte bis zur Halbzeitpause einen 19:4-Lauf zum 46:16 (19.) auf das Parkett.
Am Ende bilanzierte sich die Turnover-Quote des Tabellenvorletzten auf 19 Ballverluste, woraus die Wetzlarer 34 Punkte erarbeiteten. Doch vor allem die Rebound-Überlegenheit, die sich bis zur Schlusssirene auf 51:30 schraubte, zeigte die Kräfteverhältnisse zugunsten der Hausherren an diesem Samstag eindrucksvoll auf. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute die Intensität auf einem sehr hohen Niveau halten können“, freute sich am Ende auch Cheftrainerin Janet McLachlan über die hohe Konzentration im eigenen Team, egal wer auf dem Feld stand.
Dieser Trend setze sich auch nach der Pause nahtlos fort, als der deutsche Rekordmeister nach dem 52:20 (23.) lange acht Minuten keinen Feldkorb gegen sich mehr zu und auf der Gegenseite seinem Punktehunger freien Lauf ließ. In diesem dritten Viertel war es vor allem Dominik Mosler, der der Partie seinen Stempel aufdrückte und alleine in sieben Spielminuten 17 Punkte erzielen konnte. Mit elf Rebounds kam der der polnische Center am Ende auf ein stolzes Double-double und teilte sich den Titel des Topscorers der Begegnung mit seinem Teamkollegen Thomas Böhme, der unter dem Strich ebenfalls 23 Punkte beisteuern konnte. Mit eigenen 17 Zählern, aber vor allem acht Assists führte Kapitän Michael Paye zudem glänzend Regie in einem einseitigen Bundesligaspiel.
Über 63:20 (26.), 83:21 (31.) und 99:25 (38.) steuerte der RSV Lahn-Dill unaufhaltsam der Schallmauer von 100-Punkten entgegen. Diese fiel dann 53 Sekunden vor der Schlusssirene nach einem sehenswerten Angriff durch Kai Möller, der unter dem Jubel der lautstarken Kulisse zum 101:31 (40.) vollstrecken konnte und damit die Party auf der Tribüne so richtig in Fahrt brachte.
Auch wenn die Roller Bulls, die sich über 40 Minuten jedoch nach Kräften wehrten, kein Maßstab für das bevorstehende Gipfeltreffen mit den Thuringia Bulls bilden, reisen die Wetzlarer am kommenden Samstag von der Papierform her als Tabellenführer zum Titelverteidiger aus dem Großraum Erfurt an. Bei diesem mit Spannung erwarteten Duell, stehen sich am letzten Vorrundenspieltag die beiden alles dominierenden Teams der RBBL gegenüber, die nach acht Punktspielen lediglich ein unbedeutender Wimpernschlag in der Korbdifferenz voneinander trennt.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (23/1 Dreier), Dominik Mosler (23), Michael Paye (17/1), Brian Bell (14), Kai Möller (9), Michael Auprince (6), Mark Beissert (5/1), Simon Brown (4), Annabel Breuer, Christopher Huber, Marian Kind, Peyman Mizan.
Roller Bulls: Lorenzo Botterberg (15), Nazif Comor (6), Mounir Moujoud (4), Terence Edja-Wato (2), Robby Hulsmans (2), Philippe Minten (2), Jamaa Saadi (2), Davy Bukkers, Bart Nulens.
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann