Wetzlar | Böhme, Kozai und Paye sorgen für individuelle Bestmarken

Souveräner Kantersieg gegen Kellerkind Hannover |  Mit einem so genannten „Triple Double“ von Kapitän Michael Paye und einem Dreier-Festival von Thomas Böhme unterstrich der RSV Lahn-Dill in seinem vorletzten Hauptrunden-Heimspiel in der RBBL seine Dominanz im Duell mit Kellerkind Hannover United. Am Ende gewannen die Wetzlarer Rollis ihre Partie des 16. Spieltages souverän mit 79:39 (19:10/44:24/63:28) gegen das Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Die rund 850 Besucher in der heimischen August-Bebel-Sporthalle sahen dabei einen Favoriten, der sich schon aufgrund der individuellen Überlegenheit keine Blöße gab, mit schönen Spielzügen glänzte, aber in der Offensive auch wieder einige einfache Punkte liegen ließ. So dauert es fast zwei Spielminuten, bis der RSV-Motor nach dem 0:4 ins Laufen kam. Als erster erreichte dabei Hiroaki Kozai seine Betriebstemperatur, sorgte im Alleingang für das 6:4 (4.) und später für das 19:10 nach dem ersten Spielviertel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Japaner seine Punktausbeute schon bis auf 14 Zähler nach oben geschraubt.

Sprintduell zwischen Thomas Böhme (#13) und Joe Bestwick (#8). // Fotocredit: Armin Diekmann

Ein starkes Auftaktviertel bot auch der ehemalige RSV-Center Joe Bestwick, der im vergangenen Sommer von der Lahn an die Leine wechselte und seitdem für den Bundesligaaufsteiger zum Topscorer avancierte. Der Brite war es auch, der sein Team mit sieben Punkten bis 21:13 (12.) für den RSV noch ansatzweise im Spiel hielt, ehe Nationalspieler Thomas Böhme heiß lief. Binnen sechs Spielminuten erzielte der 26-jährige Franke unfassbare 16 Punkte in Serie und traf unter dem Jubel der heimischen Fans dabei alleine dreimal von jenseits der 6,75 Meter Markierung. Die Folge dieses Sturmlaufs war eine zu diesem frühen Zeitpunkt eindeutige 40:20-Führung (18.) für die Hausherren, die damit bereits vor dem Kabinengang die Vorentscheidung in dieser Begegnung erzwungen hatten.

Auch nach dem Seitenwechsel bot sich den Besuchern in der RSV-Heimstätte ein unverändertes Bild. Zudem hatte die Defensive der Mittelhessen Center Bestwick bestens seiner Wirkungsfähigkeit beraubt, ließ im gesamten dritten Spielviertel nur vier magere Pünktchen der Hannoveraner zu und schraubte selbst das Ergebnis bis 70:28 (34.) in die Höhe. Doch als den Gästen ein noch höheres Debakel drohte, war es die insgesamt vierte Auszeit der Niedersachsen, die das Team von Martin Kluck wieder zurück ins Spiel brachte. Center Kluck selbst und der agile Nationalspieler Jan Sadler sorgten so noch für einen 11:6-Zwischenspurt und damit für ein wenig Ergebniskosmetik, ohne dass der RSV Lahn-Dill die Kontrolle über das Spiel verlor. Wenige Sekunden vor der Schlusssirene war es dann Nico Dreimüller, der einmal mehr seinem Namen alle Ehre machte und ebenfalls einen Dreier nahtlos in die United-Reuse einschweben ließ.

Eine bärenstarke Leistung legte aber auch US-Boy Michael Paye auf das Parkett der August-Bebel-Sporthalle. Der Kapitän der Wetzlarer führte mit 16 Assists glänzend Regie, angelte sich vor allem in der Defensive zusätzliche stolze 13 Rebounds und erzielte zudem elf Punkte. In der statistischen Auswertung war dem Pointguard somit eines der seltenen „Triple Double“ vergönnt. „Wir haben heute super verteidigt, eine starke Transition gespielt, aber natürlich gibt es auch noch Luft nach oben“, freute sich Trainer Ralf Neumann vor allem über die deutliche Leistungssteigerung nach der durchwachsenen Partie der Vorwoche in Zwickau: „Ich bin zufrieden, wir haben mit elf Leuten gut gespielt, es gab trotzdem keinerlei Bruch im Spiel und alles andere wäre nur das Suchen nach dem Haar in der Suppe“.

Bereits am kommenden Wochenende wartet bereits das nächste Heimspiel auf den RSV Lahn-Dill, der am Samstag zum Hessenderby die Rhine River Rhinos empfängt. Das Team aus der hessischen Landeshauptstadt kämpft aktuell noch um den zweiten Einzug in die Playoffs in Folge und will in Wetzlar dazu seine Chance nutzen.

Lahn-Dill: Thomas Böhme (25/4 Dreier), Hiroaki Kozai (22), Michael Paye (11), Brian Bell (10), Nico Dreimüller (5/1), Annabel Breuer (2), Dirk Köhler (2), Felix Schell (2), Philipp Häfeli, Jan Haller, Christopher Huber, Marian Kind (n.e.).

Hannover: Joe Bestwick (13), Jan Sadler (12), Oliver Jantz (6), Martin Kluck (6), Eike Gößling (2), Vanessa Erskine, Philipp Schorp, Max Winter.

PM: RSV Lahn-Dill

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