David Lebuser ist 27 Jahre, lebt in Dortmund und ist seit einem Unfall vor fünf Jahren querschnittsgelähmt. Heute ist er Deutschlands einziger professioneller Chairskater. Mit seinem speziell gefederten Rollstuhl rast David Rampen in Skateparks hinunter, fährt über Geländer und dreht sich auf einem Rad im Kreis. Sein Credo: „Wer mit dem Rolli eine Quarter hinunter fährt, der hat auch keine Angst vor Rampen am Supermarkt.” In Workshops zeigt er anderen Rollstuhlfahrern wie sie sich im Alltag, aber auch auf der Funbox sicher bewegen können. David war nicht nur die erste „Rollt. auch“-Story in der zweiten Ausgabe der Rollt., sondern ist Kandidat in der TV-Show „Millionärswahl“ die seit dem 09. Januar auf ProSieben und Sat.1 zu sehen ist.
26.875 Teilnehmer haben sich online für die ProSieben und SAT.1-Show „Millionärswahl“ beworben. Die 49 Kandidaten mit den meisten Stimmen treten nun in den sieben Live-Shows (à sieben Kandidaten) gegeneinander an. Angefangen von Action-Künstlern, Sängern, über soziale Aktionen, bis hin zu besonderen Geschichten, Talenten und kreativen Ideen ist alles dabei. Der Zuschauer hat – neben dem Online-Millionärsclub und den Kandidaten selbst – ab den Live-Shows ebenfalls ein Stimmrecht. Die Gewinner der Shows treten anschließend im großen Live-Finale an, der Sieger erhält eine Million Euro. Moderiert wird die „Millionärswahl“ von Stefan Raab-Prakikant Elton und der Schauspielerin Jeannine Michaelsen, die ebenfalls in „Joko gegen Klöaas – Das Duell um die Welt“ zu sehen ist. Mit seinem Gewinn will David übrigens die Chair-Skating-Workshops weiter ausbauen und seinen Sport bekannt machen.
Doch kurz vor dem ersten TV Auftritt von David Lebuser der große Schock: Deutschlands einziger professioneller Chairskater verlor bei den Proben zur Sendung das Gleichgewicht, stürzte und brach sich den Unterarm. „Gott sei Dank kann ich wie geplant meine Geschichte in der Show erzählen. Das ist mir wichtig. Denn mein Sport hat mir nach meinem Unfall das Leben gerettet“, berichtet der 27-jährige, bei dem u.a. auch schon Rollt.-Kinderreporter Sören Seebold an einem Workshop teilnahm.
David Lebuser sitzt im Rollstuhl, nachdem er versucht hat im betrunkenen Zustand ein Geländer im zweiten Stock hinunter zu rutschen. “Aber das hat mit dem Promillewert nicht mehr geklappt”, sagt Lebuser. “Ich bin abgeschmiert, durch den Treppenschaft in den Keller gefallen.” Acht Meter tief, direkt auf den Rücken. Die erste Erinnerung, als Lebuser aufwacht aus dem künstlichen Koma: weiße Kittel, die weinende Mutter, “Sie sind querschnittsgelähmt”. Der dritte Lendenwirbel ist zertrümmert, keine Chance, so die Ärzte. Er kann sich zu dem Zeitpunkt noch nicht vorstellen, was mit dem Rollstuhl möglich ist. Doch es ist das erste Mal, dass Lebuser wieder Lust auf Leben hat, nach den vielen Wochen, in denen er nicht einmal alleine aufs Klo konnte. “Als ich aus dem Bett raus und in den Rollstuhl reinkam, war es das Schönste”, sagt er. Die Physiotherapeuten beackern die leblosen Beine, und tatsächlich kehrt irgendwann zumindest in die Oberschenkel ein Gefühl zurück. Unterhalb der Knie bleibt alles taub, “mein Ballast”, sagt Lebuser.
Es ist ein Freund, der ihm das Video zeigt. Ein Rollstuhlfahrer fetzt durch einen Skatepark, er macht einen Rückwärtssalto, mit dem schweren Gerät unter sich. Kranker Scheiß, denkt Lebuser, so fasziniert und skeptisch, wie er heute bestaunt wird, starrt er auf den besten Chairskater der Welt: Aaron Fotheringham, einen 21-jährigen US-Amerikaner der auch in Deutschland eine enorme Fan-Base hat. Noch im Krankenhaus fängt Lebuser an zu trainieren, er brettert durch die Flure, kämpft sich an Bordsteinkanten und Treppen ab- heute ist er der einzige professionelle Chairskater und vielleicht Millionär, auch wenn das die Zuschauer entscheiden.
Sendetermine und weitere Informationen rund um das TV-Format „Millionärswahl“ gibt es hier.
Text: Sven Labenz // Fotos: Uli Gasper, Pro Sieben // PM: Millionärswahl.de