Interview mit Lars Lehmann: „Ich hoffe, dass die WM in Hamburg unseren Sport noch weiter nach vorne bringen wird.“ Der ehemalige Rollstuhlbasketball-Nationalspieler  und Skywheelers-Akteur Lars Lehmann hat sich die Zeit genommen, uns ein paar Fragen rund um die Bundesliga sowie die bevorstehende WM in Hamburg zu beantwortet. Was den 39-Jährigen dazu bewegt hat, seine Basketballkarriere an den Nagel zu hängen, und warum für ihn erst die Familie und dann der Sport kommt, könnt ihr im Interview nachlesen.

 

Lars, deine aktive Rollstuhlbasketball Karriere als National- und Bundesligaspieler hast du beendet. Bist du noch in anderen Ligen aktiv, um dich fit zu halten oder machst du noch andere Sportarten? Welche?

Zurzeit trainiere ich einmal pro Woche mit unseren „alten Herren“ in Frankfurt. Wir wollen einfach nur Spaß haben und zocken. Eine aktive Karriere mit zeitlichen Verpflichtungen kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Ansonsten fahre ich sehr gerne Monoski. Ich freue ich mich schon darauf mit unserem Sohn das erste Mal auf der Piste zu stehen.

 

Verfolgst du noch die Spiele in der RBBL? 

Ich gehe immer mal wieder auf die DRS-Seite und schaue mir die Ergebnisse an. Es spielen ja noch einige bekannte Gesichter aus meiner aktiven Zeit. Die Wochenenden nutze ich, um Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Sie hat mich ja auch dazu veranlasst den Stuhl an den Nagel zu hängen.

 

Und was denkst du über die Entwicklung der Liga?

Ich war dieses Jahr etwas überrascht wie eng der Kampf um den letzten Play-off-Platz war. Es ist auch schön zu sehen, dass die Leistungsdichte hinter den beiden Spitzenteams so ausgeglichen ist, wie schon lange nicht mehr. Hoffen wir, dass es so bleibt.

 

Was erwartest du von der kommenden Rollstuhlbasketball Weltmeisterschaft in Hamburg 2018? 

Ich hoffe, dass die WM in Hamburg unseren Sport noch weiter nach vorne bringen wird. Es wäre doch super, die Spiele der RBBL mal live im Fernsehen zu sehen. Was das Abschneiden der Deutschen betrifft, tue ich mich allerdings sehr schwer, eine Aussage zu treffen, da ich im internationalen Vergleich keinen Überblick mehr habe. Über ein erfolgreiches Abschneiden unserer Mädels und Jungs würde ich mich natürlich freuen.

 

Was mich zur nächsten Frage bringt: Wirst du dir auch einige Spiele vor Ort ansehen?

Wenn es sich mit der Familie überein bringen lässt, wollte ich am Finalwochenende in Hamburg vorbeischauen.

 

Was sind die besten und schönsten Momente aus deiner Nationalmannschaftskarriere, an die du dich zurückerinnerst?

Da gibt es definitiv viele schöne Momente, an die ich mich gerne erinnere, aber der Einlauf bei meinen ersten Paralympics in Athen und der Gewinn der Bronzemedaille bei der EM im eigenen Land in Wetzlar liegen ganz weit vorne.

 

Kannst du dir vorstellen, wieder aktiv Rollstuhlbasketball zu spielen? 

Im Moment kann ich es mir nicht vorstellen – aber sag niemals nie.

 

Und bist du außerhalb des Spielfeldes noch im Rollstuhlbasketball-Umfeld tätig und wenn ja, wie und in welchem Bereich?

Außer dem bereits angesprochenen Spaßtraining bin ich im RBB-Umfeld nicht mehr tätig.

 

Nun noch eine abschließende Frage: Was sind deine Pläne für die nahe Zukunft? Spielt Rollstuhlbasketball dort auch eine Rolle für dich?

Zur sportlichen Ertüchtigung werde ich weiterhin nach Lust und Laune in die Halle gehen. Ansonsten gilt meine Aufmerksamkeit voll und ganz Familie und Freunden. Ich genieße es einfach nach 23 Jahren Basketball keinen Terminzwängen mehr zu unterliegen.

 

Lars, vielen Dank für deine Zeit!

 

Interview: Annika Aul | Foto: Uli Gasper (www.uliphoto.de)

Leave a Reply