76:57-Erfolg bei den Dolphins Trier – Kapitän Paye stark | Trotz einer schwierigen Vorbereitung auf die Partie in Trier und dem kurzfristigen Ausfall von Weltmeister Simon Brown, ist der RSV Lahn-Dill erfolgreich ins neue Sportjahr 2020 gestartet. Am Samstagabend bezwangen die Mittelhessen an der Mosel die Doneck Dolphins Trier klar mit 76:57 (22:14/39:31/54:41) und haben dabei einen großen Schritt Richtung direkter Qualifikation für das Playoff-Halbfinale gemacht.
Der Auftritt des deutschen Rekordmeisters in der Universitätssporthalle von Trier war zwar bei weitem nicht perfekt, doch im Angesicht der schwierigen Vorbereitungsphase absolut im Soll. So trafen die US-Boys Brian Bell und Michael Paye sowie der Brite Simon Brown erst scheibchenweise im Laufe der Vorwoche ein, während das Trainergespann Janet McLachlan und Günther Mayer zu Beginn der Woche vorübergehend auf den erkrankten Kai Möller und kurzfristig im Duell an der Mosel dann auch auf Weltmeister Brown verzichten mussten.
Umso erstaunlicher wie unbeeindruckt die Wetzlarer in die Partie des 13. Spieltages starteten. Nationalspieler Thomas Böhme eröffnete den Offensivdrang mit einem ersten Dreier nach nur 19 Sekunden, ehe der RSV bereits nach nur zwei Spielminuten mit 7:2 in Front lag und wenig später durch Center Bell sogar das frühe 14:6 (4.) bejubelten durfte. Wie im Hinspiel gelang es der RSV-Defensive zunächst nahezu perfekt die Entfaltungsmöglichkeiten von Dirk Passiwan möglichst einzuengen, so dass der Trierer Topscorer erst in der neunten Spielminute seinen ersten Feldkorb erzielen konnte. Doch die Gastgeber stellten sich mit zunehmender Spielzeit besser auf die taktischen Varianten der Mittelhessen ein, setzten Passiwan zunächst als erfolgreichen Assistgeber in Szene und kamen so kurz vor Ende des ersten Spielviertels sogar zum 12:16-Anschluss (9.).
Diese abwechselnd starken Phasen beider Teams setzen sich auch bis zur Halbzeitpause weiter fort. Zunächst war es nun wieder das Team von Cheftrainerin Janet Mclachlan, dass an alter Wirkungsstätte der Kanadierin die Oberhand hatte. Schnell und entschlossen agierten die Gäste zu Beginn des zweiten Spielabschnitts. Kapitän Paye aus der Distanz, die Center Michael Auprince und Brian Bell unter dem Brett und der schnelle Thomas Böhme bauten den Vorsprung erneut bis auf 26:14 (12.) aus, ehe die rheinland-pfälzischen Gastgeber zurückschlugen. Passiwan aus der Mitteldistanz, der US-Amerikaner Ryan Wright von der Dreierlinie und schon war das Duell der beiden Traditionsvereine beim 28:25 (16.) längst wieder ausgeglichen.
Doch den Dolphins gelang weder vor noch nach dem Seitenwechsel die mental vielleicht wichtige Führung einzunehmen, während der RSV Lahn-Dill im Angesicht des eigenen Vorsprungs stets abgeklärt und besonnen agierte. Zwei 8:2-Läufe jeweils kurz vor und direkt nach dem Seitenwechsel sorgten so letztendlich für die frühe Vorentscheidung. Mit einem 39:31 aus der Kabine kommend, schraubte der Favorit das Ergebnis zur Freude der mitgereisten Fans auf 47:33 (24.). Die Gäste zeigten sich dabei vor allem mannschaftlich äußerst geschlossen und effektiv. Starke 21 Assists, darunter sieben von Bell und neun von Kapitän Paye sowie elf Rebounds von Böhme, zeugten am Ende von einer Teamleistung, die an diesem Tag den Unterschied ausmachte.
Auf der Gegenseite verpasste Triers Schlüsselspieler am Ende nur knapp ein Triple-Double mit 20 Punkten, elf Rebounds und acht Assists. Dirk Passiwan war es auch, der seine Mannschaft im dritten Viertel trug, auch wenn sich der RSV Lahn-Dill kontinuierlich weiter absetzen konnte und spätestens in den letzten zehn Spielminuten nicht mehr Gefahr lief den Start-Ziel-Sieg aus den Händen zu geben. Spätesten beim 70:50 (36.) durch Paralympicssiegerin Annabel Breuer war die Messe an der Mosel gelesen.
Während bei den Hausherren neben Dirk Passiwan auch US-Spieler Correy Rossi zu gefallen wusste, führte Michael Paye den RSV Lahn-Dill zu einem souveränen Auswärtserfolg, bei dem Nationalspieler Böhme mit 18 Punkten und elf Rebounds ein Double-Double erzielen konnte. Am kommenden Samstagabend um 19:30 Uhr können die Wetzlar nun nach der sicheren Qualifikation für die Playoffs, zusätzlich den vorzeitigen direkten Sprung in die Halbfinalserie perfekt machen – ein Heimsieg gegen die im Heimspiel gegen die Iguanas aus München vorausgesetzt.
Trier: Dirk Passiwan (20), Ryan Wright (13/1 Dreier), Correy Rossi (9), Diana Dadzite (7/1), Patrick Dorner (6), Marc Reitenbach (2), Lukas Jung, Frank Doesgen (n.e.), Nathalie Ebertz (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (22/2), Thomas Böhme (18/2), Brian Bell (16), Michael Auprince (8), Dominik Mosler (8), Annabel Breuer (2), Kai Möller (2), Christopher Huber, Peyman Mizan, Mark Beissert (n.e.), Marian Kind (n.e.).
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann