Das Imperium hat zurückgeschlagen. Der angezählte Champion aus Wetzlar steht wieder – mit einem 82:58-Auswärtserfolg bei Herausforder Hamburg meldet sich die Rollstuhlbasketball-Dreifaltigkeit RSV Lahn-Dill eindrucksvoll zurück. Die Yoda-Meister des Wetzlarer Imperiums heißen Steve Serio, Michael Paye und Thomas Böhme. Schlanke 70 Zähler legt das Trio beim Nikolaus-Spiel im hohen Norden auf – 12 mehr als alle Akteure der BG Baskets Hamburg zusammen.
Den zweiten Big Point des Spieltages landeten definitiv die Mainhatten Skywheelers. Mit 72:70 setzten sich die Hessen am Rhein bei den RBC Köln 99ers durch. Überragender Allrounder für Frankfurt war Routinier Lars Lehmann mit 12 Punkten, neun Rebounds und acht Assists. Für die 99ers wird die Luft dagegen zum Abschluss der Hinrunde immer dünner – bereits zwei Siege trennen die Mannschaft von Cheftrainer Martin Otto vom rettenden Ufer. Scheinbar abgeschlagen dagegenHannover United. Der Aufsteiger enttäuscht bisher auf ganzer Linie und hält ohne Punktgewinn die Rote Laterne fest in eigener Hand.
Derbysieger dürfen sich derweil die Doneck Dolphins Trier schimpfen, die die FCK Rolling Devils mit einer 61:76-Niederlage auf die kurze Heimreise schicken. Mattijs Bellers (28) und Dirk Passiwan (31) heißen die Erfolgsgaranten, die das Lautrer Höllenfeuer löschen. Die Trierer profitieren zudem von den Niederlagen der BG Baskets Hamburg und des USC München – oder heißen die Münchner Rollstuhlbasketballer nun doch USV München? Die Pressesprecherin der RSB Thuringia Bulls ist sich da im Nachbericht nicht so ganz sicher. Mehr dazu in unseren Randgeschichten abseits des Parketts.
Der 9. Spieltag der RBBL im Überblick
RBC Köln 99ers vs. Mainhatten Skywheelers 70:72
Doneck Dolphins Trier vs. FCK Rolling Devils 76:61
RSB Thuringia Bulls vs. USC München Rollstuhlsport e.V. 90:31
BG Baskets Hamburg – RSV Lahn Dill 58:82
BSC Rollers Zwickau e.V. – Hannover United 63:51
1. RSB Thuringia Bulls 18:0
2. RSV Lahn-Dill 16:2
3. Doneck Dolphins Trier 12:6
4. USC München 10:8
5. BG Baskets Hamburg 10:8
6. FCK Rolling Devils 8:10
7. BSC Rollers Zwickau 8:10
8. Mainhatten Skywheelers 6:12
9. RBC Köln 99ers 2:16
10. Hannover United 0:18
Einen aktuellen Ergebnisticker liefern pro Spieltag übrigens unsere Facebook-Seite sowie unser Twitter-Account. Bilder aus den Arenen gibt es auf unseremInstagram-Profil.
Rollt. auch: Die unschöne Geschichte des Spieltags
Was passierte da in Elxleben? Mit lediglich fünf Spielern angereist fing sich der USC München eine heftige 31:90-Klatsche bei Tabellenführer RSB Thuringia Bulls ein. Soweit der sportliche Teil.
Die sonst so PR-freundlichen Bajuwaren hatten im Vorfeld der Begegnung keinen Spielbericht und bis zum späten Sonntag-Abend auch keinen Nachbericht auf derHomepage veröffentlicht – sollten tatsächlich 4-6 Akteure verletzt oder krank sein? Oder war es Taktik von Cheftrainer Sinclair Thomas, der die Partie vorzeitig abschenkte?
Ganz anders dagegen die “Öffentlichkeitsarbeit” des Tabellenführers, der im Nachbericht nicht nur verbal zum Rundumschlag ausholte, sondern auch passend dazu im Presseaussand und auf der Homepage aus dem USC München den USV München machte. Dass Fehler passieren können, steht außer Frage – peinlich ist es dennoch, unprofessionell noch dazu. Oder um was genau geht es dem Titelfavoriten? Ist schließlich nicht sein (Oettinger) Bier, ob München mit fünf Leuten oder in Bestbsetzung antritt. Am Ende stehen zwei Zähler mehr auf dem Punktekonto und etwas mehr sportliches Flair hätte dem Bericht sicher gut gestanden.