Rookie Report | Sören Seebold, Alexander Keiser & Julian Lammering

Rookie Report | Sie bilden das zukünftige Fundament des deutschen Rollstuhlbasketballs: die Nachwuchsspieler bzw. Rookies. Die jungen Herren und Damen trainieren hart, kommen zu ersten Weihen in den Ligen dieser Republik sowie in den Jugend-Nationalmannschaften und opfern viel Freizeit für das orangene Leder. Wir stellen die Prospects vor und erkundigen uns in Ihrem Umfeld, wie sie die Youngsters einschätzen. Herzlich willkommen beim „Rookie Report“.

 

Sören Seebold (1,0 | RBG Dortmund 51)

Sören Seebold, seines Zeichens Ex-Rollt.-Kinderreporter, ist ein schneller Spieler mit ebenso flinker Auffassungsgabe und einer sehr guten Spielübersicht. „Aufgrund seiner Größe wird er gerne mal von seinen Gegenspielern unterschätzt“, ergänzt Sören Seebolds Heimtrainer Brian Roberts. Der 1,0-Punkte-Youngster sieht die freien Räume, in die er gerne hineinsticht. Sein taktisches Verständnis ist ausgeprägt; er ist ein fleißiger und akribischer Arbeiter. „Sören macht einfach Spaß“, bringt es U19-Nationaltrainer Martin Kluck auf den Punkt. Zu Beginn seiner Rollstuhlbasketball-Karriere, vor fünf bis sechs Jahren, hat der jetzt 15-Jährige mal soeben das Netz getroffen beim Korbleger. Inzwischen nimmt er auch weite Distanzwürfe und arbeitet weiter an seinem Wurf. Ein weiterer Vorteil sind seine langen Arme, die – vom Gegenspieler unterschätzt – auch gerne mal einen Steal erzwingen. Als Nachteil erweist sich hier und da noch sein jugendlicher Leichtsinn im Spiel; was aber seiner Mannschaft und ihm ab und an zum Vorteil gereicht. Sein geringes Körpergewicht führt dazu, dass bei etwas massiveren Stuhlkontakten schnell abhebt oder einfach weggeschoben wird. Vor seiner Basketball-Karriere spielte er aktiv Badminton, um sich dann zu Brian Roberts‘ Freude für den Basketball zu entscheiden.

 

Alexander Keiser  (2,0 | RBC Köln 99ers)

Über das Projekt Rolli-Kids kam Alexander 2015 zu den 99ers wo er sich stetig weiterentwickelt. Auch der Manager der Domstädter, Sedat Özbicerler, hält große Stücke auf den 15-Jährigen: „Alex ist sehr ehrgeizig und zielstrebig und nutzt jede Gelegenheit, zu trainieren und sich zu verbessern Mit seiner Schnelligkeit und einem ziemlich guten Wurf, hat er großes Potenzial seinen Weg bis nach ganz oben zu machen. An seiner Spielübersicht, die für sein Alter schon sehr gut ist, arbeitet er noch und lernt ständig dazu. Wir sind sehr gespannt, wo die Reise mit ihm und seinen Talenten noch hingeht.“ Aber nicht nur der Kölner Verantwortliche ist voller Zuversicht, sondern auch U19-Bundestrainer Kluck und NRW- Landestrainer Cajo. Während er an der Athletik noch feilen muss, attestieren ihm die Coaches einen starken Mitteldistanzwurf und jede Menge Kraft. Neu Erlerntes setzt der 2,0-Punkte-Mann schnell um. Mit jeder Menge Biss in der Verteidigung ausgestattet, macht er als Kommunikator bereits jetzt seine Mitspieler besser.

 

Julian Lammering (4,0 | UBC Münster)

Von NRW-Landestrainer Tarik Cajo für die U19-Nationalmannschaft vorgeschlagen, lebt der der 15-Jährige von seiner Physis. „Sich in der Landesliga zu behaupten“, so Julians Trainerin Jil Manderfeld, „stellt für ihn kein Problem dar.“ Während Cajo noch „unausgeschöpftes Entwicklungspotenzial“ in der Rollstuhfahr- und Wurftechnik sieht, überzeugt er seinen Landestrainer mit seiner Größe und seinem Köper. „Julian hat das Potenzial ein guter Center-Spieler zu werden“, unterstreicht der NRW-Headcoach seine positive Sichtweise. Während Julian in der Landesliga locker durch die Zone rollt, wird es in der Oberliga schon schwerer, wenn er auf größere und stärkere Gegenspieler trifft. „Das Block stellen kann sein jüngerer, bald 12-jähriger Bruder Maxi besser, als der größere Julian“, ergänzt die UBC-Trainerin, die wie Tarik Cajo von Julians Potenzial schwärmt. In dieselbe Kerbe haut Nationaltrainer Kluck: Julian hat die besten Veranlagungen eines klassischen Centers. Er ist groß, hat lange Arme, ist durchsetzungsstark und ist schon jetzt mit einem weichen Händchen ausgestattet. Wenn er in den nächsten Jahren hart an sich arbeitet und vermeidet zufrieden zu sein, hat er das Rüstzeug, um im Rollstuhlbasketball richtig weit zu kommen.“

 

Text: Martin Schenk | Foto: Steffie Wunderl

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