Die Hamburger nennen sie liebevoll Elphie! Das anfängliche Ärgernis über die lange Bauzeit und die viel zu hohen Kosten der Elbphilharmonie ist längst einer Euphorie über das prachtvolle Gebäude gewichen. Dennoch möchten wir nicht darauf verzichten, noch einmal in aller Kürze die Daten zur Bauzeit, den Kosten und den anfänglichen Problemen nach Fertigstellung zu berichten.
Die ersten Planungen sind 2001 entstanden und wurden bis 2006 weiter durchdacht, bis 2007 offiziell der Bau beschlossen wurde. Damals war die Fertigstellung für 2010 vorgesehen. Im November 2016 war es dann endlich soweit und die Eröffnung konnte mit nur ca. 7 Jahren Verspätung am 11. und 12. Januar 2017 stattfinden. Die Baukosten sind am Ende auf mehr als das 2,3 fache der geplanten Summe gestiegen und landeten zum Schluss auf 866 Millionen Euro. Sogar zu Nachbesserungen ist es nach der Eröffnung schon gekommen. Da es zu vermehrten Stürzen und Verletzungen kam (besonders im großen Saal), mussten Ausbesserungen in der spielfreien Zeit im Juli und August 2017 vorgenommen werden. Im April 2017 kam es im kleinen Saal zu einem Wasserschaden, der aufwendig saniert werden musste. Wow! Ganz schön viel Ärger, wahnsinnig viel Geld und eine sehr, sehr lange Bauzeit. Dafür ist etwas ganz Prächtiges aus der Hülle des früheren Kaispeichers A aus dem Baujahr 1963 geworden. Ein Aufbau mit einer riesigen Glasfassade ziert nun den jüngsten Hamburger Stadtteil HafenCity. Auf einer Nutzfläche von 120.000 Quadratmetern ist ein wunderschönes Konzerthaus inklusive Hotel mit 244 Zimmern, einem Wohnhaus mit 45 Wohnungen und einem Parkhaus geworden. Das 110 Meter hohe Gebäude besteht aus 26 Etagen und hat 29 Aufzüge. Dreimal jährlich müssen die Fensterfronten gereinigt werden. Der Vorgang dauert jeweils drei Wochen, kostet ca. 52.000 EUR (50.000 EUR an Personalkosten und 2.000 EUR für Material und Wasser) und wird von speziell ausgebildeten Industriekletterern durchgeführt.
Schon im ersten Jahr nach der Eröffnung haben sich 850.000 Besucher die über 600 Konzerte angesehen und -gehört. Über 4,5 Millionen Menschen haben die Plaza besucht und mehr als 70.000 Interessierte haben an Konzerthausführungen teilgenommen. Bereits über 60.000 Teilnehmer konnten die Betreiber am hauseigenen Musikvermittlungsprogramm zählen. Da trifft doch das Sprichwort zu: Totgesagte leben länger! Die Elbphilharmonie entwickelt sich mehr und mehr zum kulturellen Wahrzeichen Hamburgs und ist ein echter Besuchermagnet geworden.
Schaut euch das wunderschöne Bauwerk im August an, wenn ihr die Rollstuhlbasketball Weltmeisterschaft besucht. Ob es ein Gang über die Plaza, eine Konzerthausführung oder sogar ein Konzertbesuch wird, bleibt selbstverständlich euch überlassen. Hier findet ihr die Veranstaltungen der Elbphilharmonie: Klick!
Beide Säle der Elbphilharmonie im Konzerthaus am Hafen verfügen über Plätze für Rollstuhlfahrer. Weitere Informationen zur Barrierefreiheit in der Elbphilharmonie findet ihr unter diesem Link.
Text: Annika Aul | Foto: www.mediaserver.hamburg.de / Christian Spahrbier