Wiesbaden: Rhinos zeigen Moral – Knappe Niederlage im Derby, deutlicher Sieg im Münsterland

Es war das erwartet intensive Doppelspieltag-Wochenende für die Rhine River Rhinos. Nach einem echten Krimi im heimischen Rhinos Dome, bei dem man sich dem Favoriten RSV Lahn-Dill nur knapp geschlagen geben musste, zeigten die Wiesbadener keine 24 Stunden später die richtige Reaktion. Mit einem souveränen 85:68-Erfolg beim BBC Münsterland kehrte das Team von Chris Huber in die Erfolgsspur zurück und sicherte sich wichtige Punkte.

Teil 1: Krimi im Dome – Rhinos verlangen Lahn-Dill alles ab (51:57)

Die Vorzeichen für das Hessenderby am Samstag waren klar: Gegen den RSV Lahn-Dill musste alles passen. Doch die Hausherren erwischten zunächst einen nervösen Start. Die Gäste aus Wetzlar nutzten die Unsicherheiten der Rhinos früh aus und entschieden das erste Viertel mit 18:10 für sich.

“Wir hatten einen etwas nervösen Start in das Spiel”, analysierte Rhinos-Spieler Teemu Partanen nach der Partie. Doch die Mannschaft bewies Moral. Im zweiten Viertel stabilisierte sich die Defense der Rhinos spürbar. Angeführt von Tim Diedrich (15 Punkte) und Mojtaba Kamali, der mit 12 Punkten und 11 Rebounds ein starkes Double-Double auflegte, kämpften sich die Hausherren zurück. Mit einem 19:10-Lauf im zweiten Abschnitt drehten die Rhinos das Spiel und gingen mit einer knappen 29:28-Führung in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel verschärfte Lahn-Dill, angeführt von Thomas Böhme (19 Punkte), wieder das Tempo. Die Gäste erspielten sich im dritten Viertel erneut einen Vorsprung (37:45 vor dem Schlussviertel). Doch die Rhinos gaben sich nicht geschlagen. Nico Dreimüller, der die vollen 40 Minuten auf dem Parkett stand und 12 Punkte sowie 6 Assists beisteuerte, trieb sein Team immer wieder an.

In der Schlussphase wurde es dramatisch. Die Rhinos kamen wieder heran, doch “untypische Fehler”, wie Hannah Dodd es beschrieb, und eine schwache Ausbeute von der Freiwurflinie verhinderten die Sensation. Das Team traf nur 2 von 10 Freiwürfen (20%) und verursachte zu viele Turnover durch Fehlpässe, was in einem solch engen Spiel schlichtweg den Unterschied ausmacht. Lahn-Dill behielt die Nerven und brachte das 57:51 über die Zeit.

Teil 2: Reaktion in Warendorf – Kraftakt und Wende in Warendorf (68:85)

Am Sonntag wartete mit dem BBC Münsterland die nächste Herausforderung. Die Gastgeber erwischten den besseren Start und entschieden das erste Viertel mit 18:17 für sich. Auch im zweiten Viertel blieb es eng, doch die Rhinos fanden zunehmend ihren Rhythmus und erarbeiteten sich bis zur Halbzeit eine 40:39-Führung.

Nach dem Seitenwechsel zündeten die Wiesbadener den Turbo. Angetrieben von einem überragenden Duo – Mojtaba Kamali (25 Punkte) und Kei Akita (24 Punkte, 10 Assists, 9 Rebounds) – übernahmen die Rhinos die volle Kontrolle. Besonders Akita schrammte mit dieser Leistung nur haarscharf an einem Triple-Double vorbei. Auch Nico Dreimüller glänzte erneut als Spielgestalter und steuerte neben seinen 15 Punkten beachtliche 11 Assists bei.

Im Schlussviertel ließen die Rhinos nichts mehr anbrennen und schraubten das Ergebnis mit einem 21:11-Lauf in den letzten Minuten auf den deutlichen 85:68-Endstand hoch. Ausschlaggebend war das exzellente Teamplay: Insgesamt 31 Assists der Rhinos zeugten von einer geschlossenen Mannschaftsleistung, gegen die Münsterland (mit einem bärenstarken Maximilian Lammering, 23 Punkte) am Ende kein Mittel mehr fand.

Stimmen zum Samstag:

Headcoach Chris Huber: “Wir haben gegen Lahn-Dill das erwartet enge Spiel gesehen. Ich bin äußerst zufrieden mit der Mannschaft und wie wir gekämpft haben. Es ist nicht selbstverständlich, gegen ein so starkes Team zweimal einen 8-Punkte-Rückstand aufzuholen. Wir haben uns trotz 13 Ballverlusten in eine Position gebracht, wo wir hätten gewinnen können – darauf können wir aufbauen. Nun heißt es also unsere Fehler zu analysieren und daraus zu lernen.”

Hannah Dodd: “Das Spiel gegen Lahn-Dill war ein wirklich großer Kampf. Leider haben wir ein paar zu viele untypische Fehler gegen einen hochkarätigen Gegner gemacht, was uns den Sieg gekostet hat. Aber es gibt uns viel, worauf wir für die kommenden Spiele aufbauen können.”

Teemu Partanen: “Wir hatten heute einen etwas nervösen Start, aber danach sah es besser aus. Wir hatten schöne Comebacks im zweiten und vierten Viertel, aber leider war es am Ende einfach nicht genug. Wir müssen besser auf den Ball aufpassen und unsere Freiwürfe treffen.”

Stimmen zum Sonntag

Christopher Huber: “Ein wichtiger Arbeitssieg gegen richtig starke Warendorfer! Es ist schön zu sehen, dass die Mannschaft zusammenhält und über 40 Minuten an sich glaubt. Wir haben gerade in der ersten Halbzeit ein sehr starkes Münsterland-Team gesehen. In der zweiten Halbzeit hat unsere Defensive besser gegriffen und uns so den Sieg gesichert. Alles in allem ein Wochenende, aus dem wir viel lernen können, um besser zu werden!”

Nico Dreimüller: “Ich bin sehr froh über den Auswärtssieg, denn in Warendorf ist es immer besonders schwer zu gewinnen. Großen Respekt an Maxi Lammering, der fantastisch gespielt hat! Unsere Defense hat in der zweiten Hälfte zugelegt und wir haben mit sehr viel Einsatz und Herz gespielt. Es hat sehr viel Spaß gemacht!”

PM: RRR | Foto: Ana Sasse

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