Am zehnten Spieltag der zweiten Bundesliga Nord war der aktuelle Tabellenführer aus Bonn zu Gast in der gut gefüllten Brüllarena. Aufgrund des Hinspielerfolges waren die Baskets nicht nur zum Siegen gezwungen, nein, sie mussten sogar mit mindestens acht Punkten Unterschied gewinnen um auch im direkten Vergleich beider Teams die Nase vorne zu haben.
Eigentlich Grund genug um hochmotiviert in die Partie zu starten. Leider waren es jedoch die Gäste die das Spiel von Beginn an bestimmten. Rahden lief permanent einen Rückstand hinterher. Während die Gäste aus allen Lagen trafen, fehlte den Hausherren das notwendige Händchen an diesem Tag. Aber in der Defensive ließen die Mannen um Coach Cajo auch zu viele einfache Punkte zu. Zur Halbzeit lagen die Baskets mit 25:31 im Hintertreffen. Auch in der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Bonn gab weiterhin den Takt an und bei Rahden lief nicht viel zusammen. 100 prozentige Möglichkeiten wurden am laufenden Band ausgelassen. Die Gäste bestraften dies eiskalt und zogen davon. Die Halle verstummte und es glaubte wohl keiner mehr an einen Sieg des Heimteams, schon garnicht mit der notwendigen Differenz. Erst Mitte des letzten Viertels ging ein Ruck durch die Baskets Truppe. Plötzlich agierten sie ganz anders als zuvor und zeigten was in ihnen steckt. Binnen weniger Minuten wurde der Rückstand verringert. Rund 30 Sekunden vor Ende versenkte Martin Steinhardt einen Dreier und verkürzte auf 54:56. Die Halle stand Kopf, alle merkten dass nun doch noch etwas möglich sei. Unter lautstarken Anfeuerungen der Fans eroberten sich die Hausherren in den letzten Sekunden der regulären Zeit nochmals den Ball. Buchstäblich mit Abpfiff der Partie gelang durch Tan Caglar der Ausgleich und es ging in die Overtime. Nun wollten die Baskets den Gästen den Knockout verpassen. Doch die Bonner stämmten sich mit aller Kraft gegen die Rahdener Druckwelle. Rund 10 Sekunden vor Ende der Overtime führten die Hausherren mit 74:67. Dieser 7 Punkte Vorsprung hätte zur Folge, dass die Niederlage aus dem Hinspiel zunichte gemacht werden würde und dadurch im Endspurt um den Aufstieg nicht mehr der direkte Vergleich, sondern das gesamte Korbverhältnis gewertet würde. Leider wurde diese Wunschvorstellung jedoch in aller letzter Sekunde untergraben. Eine fragwürdige Entscheidung des Schiedsrichtergespannes brachte die Bonner mit Ablauf der Uhr nochmal an die Freiwurflinie. Thomas Becker ließ sich nicht lumpen und versenkte beide Freiwürfe sicher. Am Ende verbuchten die Baskets zwar mit 74:69 einen weiteren Sieg, doch der direkte Vergleich beider Teams ging an die Bonner Garde.
Für die Baskets 96 spielten und punkteten wie folg: Martin Steinhardt (27 Punkte, 1 Dreier), Tan Caglar (14), Mimoun Quali (10), Jens Wibbelt (8), Tarik Cajo (5), Bert Freriks (4), Elvis Fakic (4), Jörg Heichel (2), Len von Dort
Tarik Cajo nach dem Spiel: “Mit dem heutigen Spielverlauf bin ich nicht zufrieden. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht und nicht das umgesetzt was wir uns vorgenommen haben. Hinzu kam dann auch noch dass unsere Trefferquote unterirdisch war. Froh bin ich, dass wir das Spiel im letzten Viertel und in der Overtime noch drehen konnten. Am Ende hatten wir dann etwas Pech mit der Fehlentscheidung. Dennoch mache ich dem Schiedsrichtergespann keinen Vorwurf.
An der Tabellensituation hat sich somit weiterhin nichts verändert. Der ASV Bonn führt die Liga weiterhin an, doch die Rahdener sitzen ihnen ganz dicht im Nacken und warten nur auf einen Ausrutscher! Es bleibt also spannend
PM: Baskets 96 Rahden