Die Rollstuhlbasketballer des USC München haben am Samstag zum Saisonabschluss in der Zweiten Bundesliga Süd die SV Reha Augsburg in der Säbenerhalle mit 69:46 besiegt. Einmal mehr überragten auf Münchner Seite zwei Akteure: der 18-jährige Center und Kapitän Florian Mach (30 Korbpunkte) sowie Spielmacher Kaspars Turks (21), der von den Zuschauern zum „Man of the Match“ gewählt wurde. Während die Augsburger absteigen, beendet der USC die Saison auf Platz 5. Ein Ergebnis, das vor wenigen Wochen nur unerschütterliche Optimisten für möglich hielten.
Nach dem Abgang seiner ehemaligen Top-Spieler hatte der USC im vergangenen Herbst auf einen Start in der 1. Bundesliga verzichtet – ein Paukenschlag im Rollstuhlbasketball. Mit einer jungen Mannschaft wagte Deutschlands erfolgreichster Rollstuhlsportverein eine Etage tiefer den Neustart, der zunächst skeptisch beobachtet wurde: Nach fünf Niederlagen in sechs Spielen galt der USC als Abstiegskandidat. Trainer Peter Schadt zeigte sich allerdings selbst dann noch unbeirrt, als nicht nur der Tabellenplatz, sondern auch die Stimmung bei Spielern und Fans im Keller war: „Gebt uns ein wenig Zeit“.
Tatsächlich gelang dem USC München die Kehrtwende. Nachdem er sich zur Weihnachtspause mit zwei Spielern, darunter Turks, verstärkte und eine Marketingabteilung einrichtete, folgte eine starke Rückrunde mit vier Siegen – und vielen neuen Fans, Helfern und Förderern. „Die Solidarität ist überwältigend“, freut sich Wolfgang Schäfer, 1. Vorsitzender. „Die Entwicklung hat uns viel Mut gemacht und gezeigt, dass unsere Entscheidung richtig war.“ Jetzt soll es aber wieder nach ganz oben gehen: „Unser Ziel ist es, in die 1. Bundesliga zurückzukehren“.
Wie bereits in den vergangenen Monaten will der USC München dabei neue Wege gehen: „Das Publikum war fantastisch“, so der Vorsitzende Wolfgang Schäfer, „für uns ist das ein Auftrag, in der neuen Spielzeit ein Team zu präsentieren, das oben angreift. Dabei wird es sicherlich auch das eine oder andere neue Gesicht geben.“
Mit Tracking-Geräten zur direkten Leistungsmessung der Rollstuhlbasketballer sowie Video- und Taktikanalysen will der Verein Trainingsmethoden einsetzen, die bundesweit im Rollstuhlsport einzigartig sind. Neue Kooperationen – unter anderem mit dem FC Bayern Basketball – und externe Experten in den Bereichen Sport und Fundraising sollen dem USC München beim Projekt „Comeback“ helfen: „Wir werden jetzt den Grundstein für eine neue USC-Generation legen“, kündigt Schäfer an. Die neue Saison beginnt am 4. Oktober.
PM: USC München