Marco Förster (RB Zwickau): Ein Aufstieg ist derzeit nicht vorgesehen

Mission: Aufstieg oder Konsolidierung? Wir haben bei den erstplatzierten Mannschaften in der RBBL2 Süd und Nord nachgehakt, wie es um ihre Aufstiegsambitionen in die deutsche Beletage bestellt ist, was sich bei ihnen in den letzten Monaten strukturell getan hat und was sie von den Verbänden und Institutionen erwarten. Bestandsaufnahme Teil 2: RB Zwickau, Marco Förster.

 

Wie beschreibst du euren aktuellen Saisonverlauf aus sportlicher Sicht?

Mit der aktuellen Tabellensituation sind wir, auch wenn dies immer nur eine Momentaufnahme ist, natürlich sehr zufrieden. Sportlich gesehen haben vor allem unsere jungen Spieler, aber auch die Mannschaft an sich, deutliche Fortschritte gemacht. Wir haben ein Ziel und einen klaren Plan. Das wissen unsere Spieler, und deshalb arbeiten wir gemeinsam daran, dieses Ziel zu erreichen.

 

Was hat sich bei euch in den letzten Monaten strukturell getan? Kannst du uns einen kurzen Einblick geben?

Wir haben in den vergangenen Monaten einige strukturelle Veränderungen und Anpassungen vorgenommen, um sinnvolle Rahmenbedingungen für unsere Spieler zu schaffen. Weiter arbeiten wir derzeit an einem inklusiven Sportprojekt, um Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung, und zwar unabhängig von Herkunft und Hintergrund, ein niederschwelliges inklusives Sportangebot zu schaffen. Damit wollen wir Teilhabe ermöglichen. Derzeit laufen Pilotprojekte an zwei Schulen in Zwickau

 

Wenn ihr die Option hättet in die 1. RBBL aufzusteigen, würdet ihr diese wahrnehmen?

Grundsätzlich befinden wir uns in einer Konsolidierungsphase und verfolgen einen klar strukturierten mehrjährigen, wirtschaftlich soliden Plan, zurück in die erste Bundesliga. Das heißt ein Aufstieg ist derzeit nicht vorgesehen.

 

Wie nimmst du die aktuelle Entwicklung in der Community wahr? Insbesondere in Hinblick auf die Reduzierung der Anzahl der Rollstuhlbasketball-Mannschaften bei den Paralympics und die Anpassung der Klassifizierung?

Ehrlich gesagt verfolge ich diese Entwicklung nur beiläufig, da sich mein Hauptaugenmerk auf die Vereins- und Standortentwicklung Zwickau richtet. Jedoch ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar, wie das “Tauziehen” zwischen den verschiedenen Verbänden beitragen soll, die Entwicklung des Rollstuhlbasketball voranzutreiben. Wir rühmen uns selbst die inklusivste Sportart der Welt zu sein, wie kann es dann sein, dass einige unserer Spieler “nicht behindert” genug sind, international spielen zu dürfen. Da fehlt mir das Verständnis.

 

Marco, vielen Dank für deine Antworten.

 

Interview: Martin Schenk | Foto: Bert Harzer (www.fotoharzer.de)

Leave a Reply