Leserbrief zu unserem Artikel “Im Schatten der Panther”

Eine lebhafte Diskussion scheint hier im Gange. Leider ist der Inhalt im genannten Artikel sehr einseitig und subjektiv dargestellt. Der eigentliche Sachverhalt wird aber gut erfasst: “kleiner Verein” gegen “High-Society” Denn genau da liegt der sogenannte Hund – oder in diesem Falle – Panther begraben.

dennis nohlJeder Basketballer, sei es Trainer, Spieler oder Sympathisant, ist dem professionellen Bild der RBBL sehr wohlgesonnen. Es scheitert an der Frage der Umsetzung. Während in der High-Society ganze Geschäftsstellen oder administratives Personal im weiteren Sinne tätig sind, muss in Vereinen, die ausschließlich von Spielern und keinen Vollprofis geleitet und organisiert werden, die Kostenfrage geklärt werden. Ein super Angebot von KeyScout, keine Frage. Ein Ferrari für 100€ ist ebenso ein Schnäppchen, doch bei einem Taschengeld von 5 Mark muss der kleine Panther lange sparen. Außerdem gibt es dann noch keinen Führerschein dazu. Der kleine Panther braucht also jemanden, der seinen Ferrari fahren könnte.

Ferrari wäre super, KeyScout auch. Aber wenn ich spielen muss, kann ich nicht auch noch die meine Ballverluste zählen, geschweige denn festlegen, wie viel Minuten ich auf dem Feld stehe. Jeder  will das nach dem Spiel sehen! Jeder schaut nach, im Training wird an Wurfquoten und Fehlern gearbeitet, Effizienz ausgewertet, ja sicher. Aber wer zur Kolibri-Hölle soll denn das machen, wenn sich nicht einmal vermeintlich arme Sportstudenten für 15€ pro Spiel hinsetzen wollen. Mehr ist auch einfach aus finanzieller Sicht nicht drin.

Vereine der Größenordnung gallischer Häuser werden von Sponsoren mit den Worten “Nicht unsere Zielgruppe”,”Da kommt doch keiner” und sogar “Behindertensport? Oh Gott bitte nicht” abgespeist. Bei einer Demokratie kommt es leider – oder zum Glück – eben dazu, dass die Mehrheit entscheidet. Sicherlich bremst das auch manchmal, doch ist manchmal eben auch realistischer, als den Visionen der schlauen Köpfe diskussionslos Folge zu leisten. Denn das letzte, was eine professionelle Außendarstellung der RBBL widerspiegelt, wird ein Spielbetrieb mit nur 13 Mannschaften sein.

Wenn die Änderungen und Visionen 26 Mannschaften betreffen, wird es nach Adam Riese (und ich bin kein Politik-Genie) 26 Stimmen geben, auch wenn die High-Society der Meinung ist, dass die
oberen 10 mehr zählen. Manche sind gleicher als andere.

Und bitte glaub mir, jeder will den 3. Referee. Aber es muss auch finanzierbar sein. Es ist und bleibt in der 2.RBBL Nord einfach ausnahmslos ein Amateursport, dessen Finanzierung immer schwieriger wird, da sich neuerdings auch Spieler nicht nur noch mit Spritgeld zufrieden geben wollen. Ohne gute Spieler – und seien wir ehrlich – ein Rollstuhlbasketball-Talent alá Halouski etc gibt es einmal in jedem siebten Ei, entschuldige Verein. Und so auch in der 2.RBBL Nord: Darius Friesen bei Paderborn, Fabian Hoffmeister/Osnabrück, Briel/Bonn, und so weiter. Die Jungs sind jung, aber sobald sie der Ehrgeiz packt und die Römer aus z.B. Wiesbaden mit Streitwägen frohlocken, muss der Gallier seine jüngsten Krieger ziehen lassen.

Ich mag polarisierende Texte und Kommentare und habe deinen (ich hoffe das Du geht in Ordnung) sehr freudig mit sehr viel Spaß aber auch Unverständnis durchgelesen. Ich wollte auch die andere Seite der Medaille darstellen.

Ein Leserbrief von Dennis Nohl, eingereicht via Facebook 

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