Damen-Bundestrainer Dirk Paßiwan setzt auf Kommunikation, Wissenstransfer und Austausch. Im Rahmen seines Selection-Camps in Lobbach, lud der Nationaltrainer Vereins- und Landestrainer zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch in die Manfred-Sauer-Stiftung ein. Zusammen mit seinem Co-Trainer Ralf Neumann, diskutierte Paßiwan über eine bessere Verzahnung sowie eine bessere sportliche und individuelle Förderung der Athletinnen. Im Kurzinterview liefert der “ewige RBBL-Scharfschütze” einen ersten Eindruck vom “Oster-Treffen” im Rhein-Neckar-Kreis.
Dirk, du hast dich im Zuge deines Selection-Camps mit diversen Landestrainer*innen getroffen. Was habt ihr besprochen?
Vorangestellt sei, dass wir eine bessere Kommunikation und einen besseren Transfer zwischen den unterschiedlichsten Stellen innerhalb der Szene wollen. Deshalb haben wir im Vorfeld des Selection-Camps Landes- und Vereinstrainer*innen der Spielerinnen eingeladen. Zusätzlich auch Dennis Nohl und Marina Mohnen als U25-Bundestrainer sowie Steffi Rabert als Projektkoordinatorin. Leider hielten sich die Rückmeldungen in Grenzen bzw. war die Teilnahme noch sehr gering, …
… aber?
Die Teilnehmer*innen haben sich darauf verständigt, diese Treffen viermal im Jahr online bzw. zweimal in Präsenz durchzuführen.
Ein wichtiger Schritt. Was gab’s noch?
Beim Treffen ging es um den gemeinsamen Austausch. Insbesondere um die Diskussion eines gemeinsamen Weges der Förderung und Unterstützung der Spielerinnen. Thema war auch, wie wir in den nächsten Jahren mehr junge Sportlerinnen für den Rollstuhlbasketball gewinnen und begeistern können. Wir wollen einen gemeinsamen Weg gehen. Das geht nur mit Kommunikation und einem offenen Meinungsaustausch. Dies ist der richtige Weg, um enger zusammen arbeiten zu können.
Was ist deine Erwartungshaltung an zukünftige Treffen bzw. was ist dein generelles Ziel?
Für alle aktuellen Nationalspielerinnen bzw. die Athletinnen, die im erweiterten Kader stehen, wollen wir eine engere Vernetzung mit den verantwortlichen Vereins- und Landestrainern. Als Team gilt es zu diskutieren und zu besprechen, an welchen Dingen wir bei jeder einzelnen Sportlerin in Zukunft noch mehr und besser arbeiten können, und zwar mit dem Ziel, die Spielerin noch besser zu entwickeln und zu fördern. Ferner geht es um Gedanken- und Meinungsaustausch, wie wir die Basis stärken und mehr Nachwuchs gewinnen können, da diese Entwicklung in den letzten Jahren eher rückläufig bzw. negativ ist.
Was haben dir die Landestrainer*innen zurückgespielt? Was erwarten die Herrschaften von Ralf und dir?
Nach meinem Empfinden war es auch von deren Seite ein sehr guter Austausch, und sie finden es sehr gut, dass wir eine engere Verzahnung anstreben; also eine engere Zusammenarbeit eingehen wollen, um alle Sportlerinnen zu fördern und das Bestmögliche aus jeder Athletin rauszuholen.
Was ist dir noch wichtig zu sagen?
Dass ein solcher Austausch ungemein hilft und motiviert. Es lässt mich und andere mit noch mehr Elan die Aufgaben angehen. Es pusht einen. Es ist schön zu spüren und zu merken, das es Menschen gibt, die alles dafür geben, dass der Rollstuhlbasketball hierzulande weiter eine tragende Rolle einnimmt. Wir als Sportart und „Familie“ auch in den nächsten Jahren eine gute U25- und A-Nationalmannschaften am Start haben werden. Teams, die international eine wesentliche Rolle spielen werden.
Danke für deine Zeit, Dirk.
Sebastian Gillsch (Landestrainer Bayern) über das Treffen: „Das Meeting mit Dirk war sehr gut; leider war die Resonanz seitens der Vereins- & Landestrainer noch sehr verhalten. Aber daran wollen wir in Zukunft arbeiten. Genau diesen Austausch müssen wir zukünftig auf allen Ebenen intensivieren.“
Interview: Martin Schenk | Foto: Hannah Schrauth