Interview mit Dennis Nohl: “Ich bin schon ein bisschen aufgeregt.”

Am Sonntag macht sich die U25-Nationalmannschaft der Damen auf den Weg zur in Kürze beginnenden Weltmeisterschaft nach Thailand. Zwischen dem Packen des Koffers und dem Abhaken der To-do-Liste haben wir Nationaltrainer Dennis Nohl angerufen, um von ihm aus erster Hand zu erfahren, was der Stand der Dinge ist. Im Interview spricht der Team-Germany-Headcoach über das schwüle Klima in Asien, die zu bewältigenden Aufgaben in der Vorrunde und “Nervfaktoren”.

 

Dennis, wie ist die Gemütslage so kurz vor dem Abflug?

Ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Wobei es eher eine gesunde Aufgeregtheit ist. Es ist mein erstes großes Turnier. Wir freuen uns auf jeden Fall. Sind uns aber auch unserer Verantwortung bewusst. Ich bin ja noch jung (lacht). Es ist einfach aufregend.

 

Dafür hast du ja auch eine erfahren Co-Trainerin an deiner Seite …

Definitiv.

 

Wann fliegt ihr los?

Am Sonntag. Also übermorgen.

 

Alle gesund?

Ich habe bis jetzt noch keine gegenteilige Rückmeldung bekommen. Die Mannschaft hat ihre Athletik-und Chairskill-Hausaufgaben bekommen. Ich gehe davon aus, dass alle topfit ankommen, wobei der Flug natürlich für die unerfahrenen Spielerinnen durchaus anstrengend werden kann.

 

Was war eigentlich der größte Brocken in puncto Planung? Die Rollstühle alle ins Flugzeug zu bekommen? Die Koordination mit der Fluggesellschaft?

Gerade zu Beginn habe ich viel Unterstützung von Andreas Ebertz erhalten. Und unser Reisebüro Tour Atlantica hat die gesamte Kommunikation und Organisation übernommen. Die nehmen einem da sehr viel Arbeit ab, so dass der größte Planungsbrocken wegfällt. Ich gebe lediglich die ganzen Rahmeninformationen, die ich vorher alle zusammengetragen habe, weiter. Das ist halt Arbeit.

 

Was sagst du eigentlich zur Vorrundengruppe, die ihr erwischt habt?

Ja, tendenziell ist es die härtere der beiden Gruppen. Was nicht immer schlecht sein muss.

 

Das heißt …

Dass wir gegen Australien gut ins Turnier starten wollen, dann schauen, was wir gegen die USA ausrichten können. Wir wollen sie solange wie möglich ärgern. Wichtig ist, dass wir mit einem guten Gefühl da raus gehen, damit wir uns dann gegen die Türkinnen gut positionieren fürs Viertelfinale. Und das ist das wichtigste Spiel des Turniers. Gewinnen wir die Partie, sind wir im Halbfinale, verlieren wir‘s, spielen wir um Platz fünf.

 

Wie ist eigentlich die Unterstützung der Eltern? Wie viele kommen mit?

Wie viele mitkommen weiß ich gar nicht genau. Es sind auf jeden Fall eins, zwei, drei Familien, die sich vorab erkundigt und gefragt haben.

 

Sind alle geimpft?

Ja, das haben die Mädels alles mit unserer Teamärztin Petra abgeklärt. Da bin ich dann raus.

 

Was erwartest du vom Klima? Ist ja alles ein bisschen schwüler als hier.

Marina und ich sind genau die Typen, die in solche einer Atmosphäre aufblühen (lacht).  Spaß beiseite. Wir haben klar gemacht, dass in einer klimatisierten Halle und bei schwülen Außentemperaturen die Verkühlungs- und Erkältungsgefahr einfach vorhanden ist. Darauf haben wir alle nochmal hingewiesen. Unsere Spielerinnen sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.

 

Wann wirst du von einer gelungene WM sprechen?

Eine gute WM ist es dann gewesen, wenn wir das, was wir in den beiden Camps und zum Teil auf Lanzarote trainiert und umgesetzt haben in Thailand aufs Parkett bringen. Wenn wir uns verbessern und unser Ziel, das Halbfinale, erreichen.

 

Lass mich zum Schluss nochmal gemein sein. Wenn du mit so vielen Damen unterwegs bist, was ist dann eigentlich für dich als männliches Wesen der größte Nervfaktor?

Ich glaube, dass die Mädels sich alle gut selbst miteinander beschäftigen können. Viele Damen kenne ich ja schon eine lange Zeit.  Das macht alles Spaß. Ich hab da noch keinen Nervfaktor verspürt. Das ist auch gut so. Ich glaube auch nicht, dass das kommt. Ich weiß auch nicht wie die Mädels das sehen, ob sie eventuell von mir schon genervt sind. Das musst du sie aber selbst fragen (lacht).

 

Vielleicht mach ich das ja mal. Wie dem auch sei: Mir bleibt dir und deinem gesamten Team nur noch, eine erfolgreiche und verletzungsfreie WM zu wünschen. Steffie Wunderl und Vanessa Erskine werden ja für die Rollt. vor Ort sein, um euch und die WM zu begleiten. Viel Glück, Dennis.

Danke.

 

Interview: Martin Schenk | Foto: Steffie Wunderl

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