Die Doneck Dolphins sind am Sonnabend (18 Uhr) zu Gast. United muss sich strecken, will es gewinnen. Beim 78:52 in Hamburg gefielt Trainer Kluck die Defensive seines Teams zeitweise nicht. Kluck lobte “den Derby-Charakter” von mitgereisten United-Fans und dem HSV Supporters Club.
Das war ein hartes Stück Arbeit für Hannover United. 78:52 gewann die Mannschaft von Trainer Martin Kluck am Mittwochabend bei den BG Baskets Hamburg. Man könnte resümieren, es sei der fünfte Sieg im sechsten Spiel, Playoff-Platz drei in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL1) vorläufig zementiert, alles gut – aber so einfach ist das nicht. Denn am Sonnabend sind die Doneck Dolphins Trier um 18 Uhr zu Gast in der United Arena. Da könnte das mit dem Gewinnen deutlich schwieriger werden. “Wenn wir uns gegen Trier so präsentieren wie gegen Hamburg, werden wir härter bestraft”, sagt Coach Kluck – vor allem, wenn der Gegner Dirk Passiwan heißt. Da muss man sich “als Mannschaft und als Coach auf ein ganz anderes Spiel einstellen”, so Kluck.
Kluck gefiel in Hamburg vor allem die Verteidigung seiner Mannschaft zeitweilig nicht. “Mit dem zweiten und dritten Viertel bin ich nicht zufrieden”, sagt er. Nach einem guten Start habe das Team in der Defensive nachgelassen. Das sind wir im zweiten und dritten Viertel nicht losgeworden, Hamburg hat unsere Fehler gut bestraft”, so Kluck. Am Ende sei den Baskets die Luft ausgegangen.”Das Spiel hat gezeigt, wie eng die Liga beisammen ist, wenn der Letzte mit sieben Niederlagen und kleinem Kader uns das Leben 20 Minuten lang schwer machen kann.”
Genug der Kritik. Am Ende hat Hannover United die Aufgabe bei personell arg gebeutelten Hamburgern gut gelöst. Im letzten Abschnitt wurde es dann deutlich, weil United das Tempo anzog und viele einfache und schnell Punkte erzielte. “Offensiv sah das sehr gut aus, gerade wie wir werfen und treffen hat mir gefallen”, so Kluck. “Mit den Quoten bin ich sehr zufrieden. Wir haben Punkte und Würfe auch wieder sehr gut verteilt.”
Am Sonnabend hat Hannover nun die Doneck Dolphins und Topscorer Passiwan vor der Brust. Das 72:70 zum Saisonauftakt hat gezeigt, dass mit Trier in diesem Jahr im Kampf um die Playoff-Plätze drei und vier zu rechnen ist. Ein Geistesblitz von Shaun Norris in den Schlusssekunden rettete United damals den Sieg. Der Australier, längst auf dem Weg in die Verteidigung, erfasste einen langen Pass von Passiwan durch die Mitte aus dem Augenwinkel und tippte den Ball aus der Gefahrenzone. Wenig später war Schluss. “Ich bin sicher, dass wir gegen Trier eine andere Verteidigung sehen werden”, sagt Kluck.
Vielleicht kommen – wie in Hamburg – am Sonnabend einige Zuschauer zum ersten Mal in die Halle in der IGS Stöcken. Der HSV Supporters Club hatte angekündigt, in der Fußball-WM-Pause Hamburger Teams zu unterstützen. Die Ränge in der edel-optics.de-Arena war gut gefüllt, die Stimmung top. “Wir hatten auch viele Fans dabei – vor allem Familie und Freunde von Alexander Budde und Oliver Jantz – das Spiel hatte Derby-Charakter”, sagt Kluck. “Es ist schon cool, wenn eine große Fangruppe bei Rollstuhlbasketball auftaucht, sich für einen neuen Sport interessiert und die heimische Mannschaft unterstützt.”
BG Baskets Hamburg: Kai Möller (17 Punkte), Mamady Traore (15), Nikolaus Classen (10), Kallum Stafford, Maya Lindholm (je 4), Saman Balaghi (2), Hannes Hartung, Janne Deutschmann.
Hannover United: Tom McHugh (18 Punkte), Alexander Budde (15), Jan Gans (14), Jan Sadler (10), Shaun Norris (9), Jan Haller (6), Oliver Jantz (4), Mariska Beijer (2), Vanessa Erskine, Tobias Hell.
PM: Hannover United | Foto: Maike Lobback