Hannover United freut sich über die nächste Medaillen-Gewinnerin. Talent Anna-Lena Hennig hat bei der U24-Rollstuhlbasketball-EM in Frankreich – wie Alexander Budde und Oliver Jantz zuvor bei der U22-EM der Männer – Silber gewonnen. Im Finale unterlag das Team von Trainerin Nora Schratz Favorit Großbritannien 27:48.
Anna-Lena Hennig ist Vize-Europameisterin. Die 18-Jährige gewann mit der U24-Nationalmannschaft bei der EM in Frankreich Silber. Zurück in Deutschland bekam die 18-Jährige, die im LottoSport-Internat des Landessportbundes lebt und in der Zweitligamannschaft von Hannover United spielt, viel Zuspruch von Mitbewohnerinnen, Verein und Freunden. “Alle haben mitgefiebert”, sagt Hennig.
Zwischendurch erreichten sie am Spielort Villenave d’Ornon bei Bordeaux an der Atlantikküste viele Nachrichten auf Facebook und auf ihrem Telefon. In vier von fünf Partien war Hennig mindestens 20 Minuten auf der Platte. Noch wichtiger als die eigene Spielzeit sei der Zusammenhalt gewesen. Bundestrainerin Schratz reiste mit einer sehr jungen Mannschaft nach Frankreich. “Wir hatten eine wahnsinnig tolle Zeit, sind dort richtig gut zusammengewachsen”, schwärmt Hennig. “Es ist selten, dass ein Team so gut funktioniert. Wir haben uns gegenseitig aufgefangen, motiviert.“
Die Belohnung schimmert silbern. Die erste Medaille für die United-Juniorin, die erst mit 13 Jahren bei der RSG Langenhagen anfing, Rollstuhlbasketball zu spielen, und nun im zweiten Jahr in Hannover am Ball ist. Ihre eigene Leistung ordnet sie bescheiden ein. “Ich habe nicht damit gerechnet, so viel Spielzeit zu bekommen”, sagt Hennig. Auch sei sie überrascht gewesen, im Endspiel – wie schon zweimal zuvor – in der Starting-Five zu stehen. “Ich bin für jede Minute dankbar.” Nun freut sie sich auf den nächsten Lehrgang. “Wir müssen sehen, was wir mitnehmen von dem Selbstvertrauen und unserem Zusammenhalt.” Schließlich gibt es bald wieder die Möglichkeit, um eine Medaille zu spielen – bei der U25-Weltmeisterschaft im Mai 2019 in Thailand.
RBBL2N: UnitedII-Coach Dahle will ungeschlagene Hot Rolling Bears ärgern
Hannover. Die zweite Mannschaft von Hannover United trifft in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga Nord (RBBL2N) am Sonnabend um 15 Uhr in der heimischen United-Arena auf die Hot Rolling Bears Essen. Während die Füchse nach vier Spieltagen mit einem Sieg und drei Niederlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz rangieren, reisen die Essener Bären mit einer blütenweißen Weste nach Niedersachsen. Aus den bislang drei Spielen ging das Team von Head Coach Markus Pungercar jeweils als Sieger hervor.
United ist gegen den Tabellenzweiten daher der klare Außenseiter. „Essen ist ganz klar der Favorit in diesem Spiel. Wir können befreit aufspielen und sehen darin auch unsere Chance, sie zumindest etwas zu ärgern. Ob es dann auch für einen Sieg reicht, ist auch abhängig von der Tagesform“, so Spielertrainerin Linda Dahle. Sie ergänzt: „Wir haben wichtige Punkte gegen Berlin geholt aber auch wichtige Punkte gegen Paderborn liegen lassen. Noch ist alles offen für den Klassenerhalt und dafür kämpfen wir.“
Helfen kann dabei auch das vergangene Pokalwochenende, als man beim Sieg gegen Jena und der Niederlage gegen Erstligist Zwickau Selbstvertrauen gesammelt hat.
RBBL1: United mit drittbester Verteidigung der Liga gegen Köln Favorit
Hannover. Am Sonnabendabend (18 Uhr) empfängt Hannover United die Köln 99ers in der United-Arena). Nach wettbewerbsübergreifend vier Pflichtspielsiegen in Folge, wollen Jan Sadler & Co. vor heimischem Publikum nachlegen. Die Rheinländer hingegen warten nach sechs Spielen weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg und stehen mit 0:12 Punkten am Tabellenende.
Das Team vom britischen Head Coach Mathew Foden blickt auf einen turbulenten Sommer zurück, denn man plante in der Domstadt für die Saison 2018/2019 eigentlich für die 2. Bundesliga. In der vergangenen Saison sportlich ins Unterhaus abgestiegen, öffnete sich plötzlich doch die Tür für den Verbleib in der RBBL1. Da der sportliche Aufsteiger ASV Bonn sein Aufstiegsrecht nicht wahrnahm, ergriff man in Köln sofort die Chance und sicherte sich somit den vakanten Platz in Deutschlands höchster Spielklasse.
Manager Sedat Özbicerler und Coach Foden bauten den Kader im Gegensatz zum Vorjahr komplett um. Lediglich Topscorer Gijs Even aus den Niederlanden (15 Punkte pro Spiel), sowie Dauerbrenner Gabriel Kasapoglu durften bleiben. U22-Nationalspieler Paul Jachmich (5,2) wurde von der zweiten in die erste Mannschaft befördert. Zusätzlich verstärkte man sich mit dem Australier Jontee Brown (8,2) und dem Briten Harry Blyth. Außerdem setzt man auf ein schwedisches Trio um Marten Lilja (6,2), Hillevi Hansson und Olle Svensson.
Für United-Coach Martin Kluck zählt im Duell mit den 99ers nur ein Sieg. „Köln hat die jüngste Mannschaft der Liga. Dementsprechend sind sie sehr hungrig und trotz dem bisherigen Saisonverlauf keinesfalls zu unterschätzen”, sagt Spielertrainer Kluck. “Wer unsere Historie kennt, der weiß dass wir in der 1. Liga selten als klarer Favorit in ein Spiel gegangen sind. Wir nehmen diese Rolle an und möchten unbedingt die nächsten Punkte einfahren.“
Verlassen kann sich Kluck bislang auf die Verteidigungsarbeit seiner Mannschaft. Lediglich die beiden Topteams aus Thüringen und Lahn-Dill ließen bislang weniger gegnerische Punkte zu. Kluck sieht einen Grund dafür in der Disziplin seines Teams: „Wir verfolgen aktuell sehr konsequent und zuverlässig unseren Gameplan, machen keine wilden Dinge. Allerdings geben wir noch zu viele Offensivrebounds ab und haben damit auch in diesem Bereich noch Luft nach oben.”
PM: Hannover United | Foto: Steffie Wunderl