Hannover: Hannover feiert emotionalen Abschied aus der United Arena

Im letzten Spiel in der IGS Stöcken ließ Hannover United gegen die München Iguanas nichts anbrennen. Das “Aussie”-Trio McHugh (25 Punkte), McCarthy-Grogan (12) und Norris (11) gaben dem Abschied eine besondere Note. United zieht nun in den “Fuchsbau” (Gymnasium Sophienschule) um.

Bye, bye, United Arena. Rund zehn Jahre lang haben die Rollstuhlbasketballer von Hannover United in ihrer Spielstätte in der Sporthalle der IGS Stöcken im Norden Hannovers gewirbelt, geweint und gejubelt. Am Samstag feierten sie mit ihren treuen Fans und zwei Siegen emotionalen Abschied. In der Winterpause zieht United in die neue Sporthalle des Gymnasiums Sophienschule um. Zooviertel statt Stöcken, “Fuchsbau” statt United Arena. Im Januar beginnt eine neue Zeit.

Doch zurück in das Jetzt: Zunächst setzte Hannover United II am Nachmittag seine Siegesserie in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga fort. Das Team von Spielertrainer Christoph Lübrecht schlug den RSKV Tübingen mit 53:40 und überwintert mit sechs Siegen aus acht Spielen auf Platz 3. Am Abend trafen dann in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga EuroCup-Sieger Hannover United und Aufsteiger RBB München Iguanas aufeinander. München habe sich überraschend mit vier Siegen ins Mittelfeld katapultiert, wie Coach Benjamin Ryklin vor dem Hochball sagte. United gewann deutlich mit 81:42.

Vor dem Spieltag lagen United (5., acht Zähler aus sieben Spielen), München (6., acht Zähler aus neun Spielen) und die RBC Köln 99ers (7., acht Zähler aus neun Spielen) punktgleich unmittelbar hinter den Playoff-Rängen. Zum Rückrundenauftakt hat United sich mit dem Erfolg gegen den direkten Konkurrenten etwas Luft verschafft. Allerdings gelang es United nicht, den Rückstand auf die Playoff-Plätze zu verkürzen. Die Rhine River Rhinos Wiesbaden (3., 65:54 gegen Köln) und die Doneck Dolphins Trier (4., 87:68 in Frankfurt) lieben mit jeweils zwölf Zählern vor United. Hannover und Wiesbaden treffen nach der Winterpause noch zweimal aufeinander. Zudem muss United die ausgefallene Begegnung vom 2. Spieltag gegen den RB Zwickau nachholen.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt – vor allem geprägt durch Hannovers “Aussie”-Trio. Paralympics-Sieger und Weltmeister Shaun Norris war schon vergangene Woche im Liga-Spiel gegen die Doneck Dolphins heiß gelaufen. Talent Tom McHugh hatte keine 24 Stunden später im Pokalspiel gegen Trier aufgetrumpft. Zum Jahresabschluss gesellte sich gegen München Neu-Fuchs Clarence McCarthy-Grogan zu den Top-Werfern hinzu. Von acht Würfen verwandelte McCarthy-Grogan, der aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen einen schwierigen Einstand bei United hatte, sechs.

Schönste Szene des Spiels: Norris war im dritten Viertel in einen Angriff der Iguanas gefahren und hatte den Ball für United erobert. Über Umwege gelang das orangefarbene Leder wieder zu Norris, der allein unter den Korb fuhr. Statt das eigene Punktekonto mit einem Korbleger auszubauen, passte der 38-Jährige auf den von rechts heransprintenden McCarthy-Grogan, der mit seinem erfolgreichen Versuch Selbstvertrauen sammelte. Ab Januar zeigt United solche Szenen in Hannovers Mitte.

Hannover United: Tom McHugh (25 Punkte), Clarence McCarthy-Grogan (12), Shaun Norris (11), Alexander Budde, Jan Haller (je 10), Jan Sadler (7/1 Dreier), Jan Gans (6), Vanessa Erskine, Oliver Jantz, Sören Seebold.

RBB München Iguanas: Gabriel Robl (11 Punkte/1 Dreier), Katharina Lang (9), Florian Mach, Lukas Gloßner (je 6), Salih Sakak, Josef Weinberger (je 4), Lukas Heider (2), Annika Sonnleitner.

 

PM: Hannover United | Foto: Andreas Stich

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