Hannover: 60:64! United-Dämpfer. Hannover kommt gegen 99ers nicht durch

Hannover United verliert in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga gegen die Köln 99ers drei von vier Vierteln. Am Ende wirds eng, weil Köln mit den Schiedsrichtern hadert. Nach dem Foul-Aus für den 99ers-Riesen Kodal in der Schlussphase könnte das Spiel kippen, kippt aber nicht.

Hannover United war ja gewarnt vor den RBC Köln 99ers – und gut vorbereitet. Trotzdem ist der Game Plan von Trainer Martin Kluck am Samstag in der United Arena nicht aufgegangen. Am 13. Spieltag der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga unterlag Hanover den 99ers mit 60:64. “In erster Linie wollten wir Mustafa Korkmaz und Bulut Kodal von der Dreierlinie fern halten. Das hat zu Anfang auch gut geklappt”, sagte United-Kapitän Jan Sadler nach dem Spiel. “Mustafa kennt das aber, dass er hoch gestoppt wird, und weiß dann seine Mitspieler sehr gut einzusetzen. Köln hat heute eine wirklich gute Teamleistung gezeigt.”

Eine nicht so gute Leistung hat Hannover United gezeigt – zumindest in der ersten Halbzeit. Es war wohl einer der schwächsten Auftritte in dieser Saison. “Wenn du mit minus zehn Punkten in die Pause gehst, musst du das dritte Viertel gewinnen, sonst wird es ganz, ganz schwer”, sagte Coach Kluck nach der Partie. Doch United verlor auch das dritte Viertel, und es wurde sehr, sehr schwer. “Da bist du auf acht Punkte dran an Köln und de Jong bekommt zu seinem Korb noch ein Foul und macht den Freiwurf rein – solche Situationen haben uns immer wieder zurückgeworfen”, so Kluck.

Knapp viereinhalb Minuten vor dem Ende kam United doch noch an einen Kipp-Punkt. Der starke Bulut Kodal holte sich in einer Situation das vierte Foul und ein Technisches – damit war er raus und mit ihm ein wuchtiger 99ers-Turm in der heißen Schlussphase. Hannovers Antreiber Jan Haller versenkte die drei Freiwürfe, Alexander Budde legte Sekunden später nach. Hannover war von minus zwölf auf minus sieben dran – doch das Spiel kippte nicht. “Das Momentum kam zu spät”, so Kluck.

Mit der Niederlage schmilzt der Vorsprung von Hannover United auf den ärgsten Verfolger im Kampf um die Playoff-Plätze. Gegenüber den Rhine River Rhinos auf Platz vier sind es nur noch zwei Punkte – und in zwei Wochen muss Hannover in Wiesbaden antreten. Der Vorsprung auf den ersten Nicht-Playoff-Platz fünf blieb stabil, weil der BBC Münsterland gegen die Thuringia Bulls verlor.

Der Trainer lobte trotz der Niederlage die Einstellung seiner Mannschaft. “Wir haben in der zweiten Halbzeit wirklich mit Herz gespielt. Aber Köln hat auch ein sehr gutes Spiel gemacht und gezeigt, dass sie besser sind als der achte Platz, den sie vor dem Spieltag belegt haben.” Das sah sein Kapitän genau so. “Jan Haller, Alex Budde und Tom McHugh sind mit großem Beispiel vorangegangen. Wir haben die Qualität, uns immer aus schwierigen Phasen herauszuklopfen – auch wenn es heute nicht ganz gereicht hat”, sagte Sadler. “Die Vergangenheit hat gezeigt, dass uns solche Niederlagen zu mehr Höchstleistungen anspornen.”

Hannover United: Jan Haller (21 Punkte), Alexander Budde (10), Shaun Norris, Jan Gans (je 9), Tom McHugh (8), Jan Sadler (3), Mariska Beijer, Vanessa Erskine, Tobias Hell.

RBC Köln 99ers: Mustafa Korkmaz (15 Punkte), Asael Shabo (14), Alexander Keiser (12), Frank De Jong (9), Bulut Kodal (8), Kei Akita, Thomas Reier (je 3), Umut Akbay, Camilo van Trijp, Timo Bergenthal.

PM: Hannover United | Foto: Maike Lobback

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