Hannover United ist am 2. Spieltag der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga ins Straucheln geraten. Das Team von Trainer Martin Kluck unterlag bei den Rhine River Rhinos Wiesbaden 58:68. Der Coach bemängelte fehlende Konzentration und mangelndes Selbstbewusstsein.
Die Anfangseuphorie von Hannover United hat einen jähen Dämpfer erlitten. Das Team von Trainer Martin Kluck unterlag am 2. Spieltag der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga bei den Rhine River Rhinos Wiesbaden mit 58:68. “Heute waren wir zu zögerlich, haben zu lange überlegt in Momenten, in denen wir gegen Trier die Würfe genommen haben”, sagte Coach Kluck. “So haben wir einige Chancen vertan, den besten Wurf zu nehmen und haben uns stattdessen für die schlechtere Variante entschieden.”
Das macht sich in der Wurfquote deutlich bemerkbar. Während United bei 60 Würfen auf eine Quote von nur 36 Prozent kam, lag diejenige der Gastgeber bei gleicher Anzahl um neun Prozentpunkte höher. Zudem traf Rhinos-Zugang Louis Hardouin, mit 21 Zählern bester Werfer, drei von fünf Dreier.
Der kleine Franzose machte Hannover United schwer zu schaffen, nicht nur wegen der Dreier. Hardouin lenkte das Spiel der River Rhinos über weite Strecken, warf aus der Distanz, aus Halbpositionen, tauchte plötzlich unter dem Korb auf – und setzte darüber hinaus seine Mitspielerinnen und Mitspieler gut ein. Ein Wirbelwind, der für United sehr schwierig zu kontrollieren war.
Auf der anderen Seite leistete sich Hannover United ungewohnt viele Abspielfehler. Symptomatisch war vielleicht eine Situation zu Beginn des vierten Viertels, als United beim Stand von 42:45 noch auf Tuchfühlung war. In der ersten Minute des Schlussabschnitts verwarf der Wiesbadener Chayse Wolf einen Versuch. Beim Nachgehen stürzte der 24-jährige Amerikaner. United-Spielmacher Jan Haller trieb den Ball in Überzahl voran – und spielte ihn Mariska Beijer an der Mittellinie in den Rücken. “Wenn er direkt spielt und das ein guter Pass ist, ist Mariska da. Sie sieht ihn zögern, fährt los – und dann erst kommt der Pass”, sagte Kluck.
Ein Fehlpass mit Folgen. Hardouin schnappte sich den Steal und war nur noch durch ein Foul zu stoppen. Der Franzose verwandelte beide Freiwürfe, Jim Palmer legte zwei Punkte nach. Nach einem weiteren Fehlwurf von Hannover erhöhte Hardouin mit einem Dreier. Innerhalb einer Minute vergrößerte sich so Hannovers Rückstand von drei auf zehn Punkte.
Am kommenden Sonnabend (18 Uhr) sind die ING Skywheelers Frankfurt, die am 2. Spieltag spielfrei waren, zu Gast in der United Arena in Hannover-Stöcken. Die Frankfurter gewannen am 1. Spieltag beim Aufsteiger RBC Köln 99ers mit 73:60. Nationalspieler Nico Dreimüller, mit 35 Punkten bester Werfer, schraubte den Kölnern fünf von acht Dreiern rein. Hannover ist gewarnt.
Rhine River Rhinos: Louis Hardouin (21 Punkte), Arinn Young (13), Matthias Güntner (11), Andre Hopp, Gijs Even (je 6), Jim Palmer (5), Chayse Wolf (4), Svenja Meyer (2), Nicola Damian, Barbara Groß.
Hannover United: Jan Gans (16 Punkte), Jan Sadler (15), Jan Haller, Alexander Budde (je 9), Mariska Beijer (5), Oliver Jantz, Christoph Lübrecht (je 2), Tobias Hell, Vanessa Erskine.
PM: Hannover United | Foto: Steffie Wunderl