Hannover: 58:66 – Rekordmeister für Hannover United noch nicht greifbar

Hannover United startet gegen den RSV Lahn-Dill furios, führt im ersten Viertel zeitweise mit 16 Punkten. Am Ende ist ein Sieg gegen das Topteam aus Wetzlar noch zu weit weg. Coach Kluck geht mit einem “guten Gefühl” in die kommenden Wochen: “Haben einen Riesenschritt gemacht.”

Am Ende ist alles wie immer, wenn Hannover United auf den RSV Lahn-Dill trifft: Die Mannschaft von Trainer Martin Kluck holt sich verdienten Applaus bei den Rollstuhlbasketball-Fans in der United Arena ab, der Rekordmeister nimmt die Punkte mit. So hart umkämpft waren die Punkte aber wohl selten, möglicherweise noch nie. Und so nah dran war Hannover wohl auch noch nie, damit eben mal nicht alles ist wie immer. United verliert das Spitzenspiel der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga gegen den RSV Lahn-Dill mit 58:66 – und gewinnt sehr viel Zuspruch.

Der Start ist furios. United macht es schnell und effektiv: Ballgewinn, konzentrierter Angriff, Pass, Korb. Der Rekordmeister: irritiert. RSV-Trainerin Janet Zeltinger nimmt nach zweieinhalb Minuten ihre erste Auszeit. Als das nicht fruchtet, wechselt sie wenig später ihre Starting Five zum Großteil aus. Hannover United hat weiterhin großem Drang zum Korb, führt zwischenzeitlich sogar mit 16 Punkten.

Mit der Zeit lässt die United-Effektivität nach, bei Lahn-Dill übernimmt die Meister-Routine. Die Gäste kämpfen sich Punkt um Punkt heran. Immerhin: Hannover nimmt ein Führung (29:27) mit in die Pause. Nach dem Seitenwechsel ist es ein enges Ringen. Ausgleich, Führung United, Führung RSV, Ausgleich, Führung United. In den letzten zweieinhalb Minuten schüttelt der Rekordmeister mit sieben Punkten in Folge die Gastgeber ab. Im Schlussabschnitt bleibt es spannend, allerdings rollt jetzt Hannover United hinterher. Der Dreier von Shaun Norris 45 Sekunden vor Schluss kommt zu spät.

Die Gefühle nach dem Abpfiff sind zwiegespalten. “Ich bin schon ärgerlich, das wir heute eine Chance ausgelassen haben, nachdem wir so gut gestartet sind. Uns war bewusst, dass das ein ein knappes Ding werden könnte und dass wir es auch gewinnen können, wenn wir das Maximum abrufen. Aber wir haben das Maximum nicht abgerufen”, sagt Trainer Martin Kluck. “Andererseits gehe ich aber mit einem guten Gefühl in die kommenden Wochen. Im Vergleich zu den ersten beiden Spielen in Trier und gegen Essen haben wir einen Riesenschritt nach vorn gemacht.”

Für Jan Haller war ein Sieg auch greifbar nah. “Ich bin schon enttäuscht, weil wir durchaus hätten gewinnen können. Aber man hat gesehen, dass wir noch nicht so weit sind”, so Haller. “Wir wollten das Spiel eng gestalten und bis zum Schluss eine Chance auf den Sieg – das haben wir geschafft. Am Ende hat Lahn-Dill bessere Antworten gefunden und Veränderungen vorgenommen, die mehr gefruchtet haben, als bei uns.” Eine dieser Antworten war Ex-Fuchs Matthias Güntner. Gerade im dritten Viertel haben wir es nicht geschafft, Mattes in den Griff zu bekommen, das war ein großer Faktor”, sagt Haller. “Teilweise waren wir auch in der Defensive nicht bereit. Wenn wir nach hinten gefahren sind, standen Mattes und Reo Fujimoto schon unter dem Korb.”

Hannover United: Shaun Norris (18 Punkte), Jan Haller (12), Tom Mchugh (10), Oliver Jantz (6), Mariska Beijer, Jan Sadler, (je 4), Alexander Budde, Jan Gans (je 2), Vanessa Erskine, Tobias Hell.

RSV Lahn-Dill: Matthias Güntner (20 Punkte), Thomas Böhme (17), Reo Fujimoto (12), Ghazain Choudhry (11), Simon Brown (5), Quinten Zantinge (1), Catharina Weiss, Jannik Blair, Peyman Mizan, Mark Beissert.

PM: Hannover United | Foto: Maike Lobback

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