Wir haben sie weder im Zoo, noch in Water- oder Aquaworld gesehen: die grünen Haie. Aber, so hat es die Rollt. vernommen, gibt es diese Spezies im beschaulichen Essen zu bestaunen, und zwar unter dem Gattungsname „TVK Green Sharks“. Wir haben uns mit dem obersten „Raubfisch“, Christopher Derksen, unterhalten, um in Erfahrung zu bringen, wie es zur Vereinsgründung kam, warum sich ein Tross „Rolli-Basketballer“ von den Hot Rolling Bears gelöst hat und was die Ziele der „grünen Haie“ sind.
Christopher, Hand aufs Herz und bitte keine politischen Antwort, warum habt ihr euch von den Hot Rolling Bears abgenabelt?
Nun, Martin, auch wenn ich mal in der Politik unterwegs war, versuche ich eine solche Antwort zu vermeiden. Auf den Punkt gebracht: Uns ging es darum, den Sport als verbindendes Element für das soziale Miteinander zu nutzen. Der reine Leistungssport stand und steht nicht im Vordergrund. Natürlich wollen auch wir Erfolg haben und natürlich wollen auch wir in Ligaspielen bis zum Äußersten pushen. Aber das soziale Miteinander soll eben nicht auf der Strecke bleiben.
So eine Vereinsneugründung bzw. der Anschluss an einen neuen Klub kostet viel Zeit und Kraft. Wer und wie kümmert sich denn bei euch um die ganze Verwaltung?
Das Schöne ist, dass wir mit dem Turnverein Essen-Kupferdreh einen Verein gefunden haben, der über ein Angebot an vielen verschiedenen Sportarten verfügt. Wir sind die erste Abteilung des TVK, die Behindertensport anbietet. Aber z.B. die Drachenbootabteilung und die Ruderer haben auch schon ihr Interesse bekundet, Menschen mit Behinderung bei sich aufzunehmen. Das Schöne an einem solchen Verein ist, dass es eine professionelle Verwaltung und Organisation an übergeordneter Stelle gibt. Wir müssen uns „nur“ darum kümmern, dass unsere Abteilung läuft. Hierbei sind mein Stellvertrer, Stefan Mühlenbeck, und ich die „Köpfe“. Aber wir haben eine sehr solide Basis an fleißigen und kompetenten Personen, auf die man sich jederzeit verlassen kann. So ist es möglich, dass wir bereits heute alles Organisatorische abgeschlossen haben, um die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft zu legen. Auch haben wir mit der Firma Schmicking schon einen Hauptsponsor finden können, der uns die nächsten Jahre unterstützen wird.
Wie viele Teams habt ihr denn aktuell?
Zwei. Wir planen derzeit, in der nächsten Saison in der Oberliga und in der Landesliga zu starten. Wir sind 17 Spieler und viele passive Mitglieder, die vor allem an Turnier- und Spieltagen helfen und in der Organisation tätig werden.
Die zurzeit aber nicht am Spielbetrieb teilnehmen dürfen, oder? Wie haltet ihr die Motivation aufrecht und in welchen Ligen werden sie im nächsten Jahr an den Start gehen?
Die Motivation ist unverändert super. Wir alle freuen uns darauf, in der nächsten Saison unter eigenem Label an den Start zu gehen. Und bis dahin richten wir Turniere aus und nehmen an eben solchen teil. Unser erstes Turnier – noch mit unbedruckten grünen Shirts – haben wir bereits erfolgreich bei den Köln 99ers bestritten. Unser eigenes Eröffnungsturnier in Essen Kupferdreh findet am 30.11.2014 statt. Dazu laden wir alle Interessierten gerne ein. Mehr Infos gibt es in Kürze auf unserer Homepage und bei Facebook.
Wohin können sich denn interessierte Basketballer wenden, wenn sie bei auch mal mitmachen wollen bzw. wo finde ich generell Informationen über euch?
Auf www.green-sharks.de wird es künftig viele hilfreiche Informationen geben. Ebenso bei Facebook. Ich selbst habe – obwohl ich von Berufswegen IT-Berater bin – die Erfahrung gemacht, dass der persönliche Kontakt noch viel wichtiger ist. Von daher ist es am besten, wenn ein Interessent einfach Kontakt per Mail oder Telefon aufnimmt und man sich dann beim Training trifft. Ab dem ersten Tag kann mitgespielt werden. Rollstühle haben wir in der Regel passende da.
Was sind eure langfristigen Ziele mit den „Green Sharks“? Sowohl sportlich als auch strukturell.
Strukturell sind wir schon sehr gut aufgestellt. Offen gesagt: Es ist unser Ziel, mittel- bis langfristig die Leaderschaft in Essen zu übernehmen. Wir wollen das Aushängeschild des Rollstuhlbasketballs in Essen werden – und das sowohl sportlich als auch in den sozialen Bereichen.
Zu guter Letzt musst du uns noch verraten, warum euer Projekt auf jeden Fall ein Erfolg wird?
Weil wir ein tolles Team sind und über ein starkes Netzwerk verfügen.
Vielen Dank für deine Zeit!
Interview: Martin Schenk | Fotos: privat.