Bullen müssen sich Lahn Dill nach großem Kampf mit 64:69 ( 23:14, 13:20, 14:18, 14:17) geschlagen geben.
Volles Haus im Bullenstall, in dem beide Fangemeinschaften sich auf den Klassiker im deutschen Rollstuhlbasketball freuten. Tommy Böhme gelangen die ersten Punkte der Partie, der wie ein warmes Messer durch die Butter in die Zone der Bullen zog. Mann des Auftaktviertels war ohne Zweifel Jordi Ruiz mit insgesamt 13 Punkten, davon dreimal aus der Distanz. Auch in der Defense packten die Bullen ordentlich zu und zwangen die Lahnstädter zu Würfen außerhalb der Komfortzone, sodass sich der amtierende Deutsche Meister eine 23:14-Führung erspielen konnte.
In der Folge wechselte RSV Trainerin, Janet Zeltinger, die Aufstellung. Allen voran Rose Hollermann spielte sich ins Rampenlicht und erwischte einen echten Sahnetag. Im Alleingang hielt die US-Amerikanerin ihre Farben auf Schlagdistanz. Das Duell war spätestens wieder offen, als Nationalspieler Matthias Günthner seine Größenvorteile in der Zone ausnutzte und den Rückstand auf 3 Punkte verkürzte (15. Minute: 31:28). Die Elxlebener hielten dagegen und retteten eine hauchdünne 36:34-Führung zur Halbzeit.
Die TÜV Nord Akademie konnte sich als Spieltagspartner also keine bessere Begegnung aussuchen. Frank Dietrich, Leiter des Kundenmanagements, würdigte die Synergien der auf allen Ebenen gelebten Partnerschaft mit den THBulls und brachte mit einer Hüpfburg zahlreiche Kinderaugen zum Leuchten.
Nach dem Seitenwechsel gelang Kapitän Alex Halouski ein wichtiger Treffer aus nächster Nähe zum Korb. Darauf markierte Energizer Karlis Podnieks 6 wichtige Zähler und erhöhte auf 44:36 (24. Minute). In der Folge nahm das Spiel an Hektik zu, was den Hessen in die Karten spielte. Hollermann, erneut eingewechselt auf Seiten von Lahn-Dill, schaffte es durch ihre große Spielintelligenz immer wieder, gute Möglichkeiten für ihre Kollegen zu kreieren. Auch in der Verteidigung forcierte der Tabellenführer viele schwere Würfe, welche folgerichtig einen 52:50-Rückstand zum Ende des 3. Viertels aus Sicht des Teams aus der Osterlange bedeutete.
Im Schlussabschnitt überschlugen sich die Ereignisse. Mit einer hohen Intensität und unglaublichen Emotionen kämpften beide Teams, angetrieben von ihrem lautstarken Anhang, um jeden Zentimeter. Lahn Dill fand in dieser Phase durch Unterschiedsspielerin Rose Hollermann etwas mehr Zugriff, verstärkt durch mehr Ballbesitze, aufgrund von offensiven Rebounds und Thüringer Ballverlusten. So konnte der Rekordmeister, trotz aller Bulls Bemühungen, nicht nur das Spiel mit 69:64 gewinnen, sondern sicherte sich auch das Heimrecht für die im Mai beginnenden Playoffs.
Dieser Auftritt der Bullen macht jedoch Mut für die nächsten wichtigen Wochen. Nach der Niederlage in Hannover Ende Januar, arbeitete sich das Team förmlich aus dem kleinen Tief heraus. Diesen eingeschlagenen Weg heißt es nun fortzusetzen, denn so ist mit den Thurinigia Bulls in jedem Spiel zu rechnen.
Für die Bulls spielten: Kalis Podnieks 10 Punkte; Jordi Ruiz 25, Jens Albrecht 8; Alex Halouski 6, Joakim Linden 13; Hubert Hager, Vahid Azad 2, Marie Kier, Arie Twigt.
PM : RSB Thuringia Bulls | Foto: Franziska Möller