62:54 Niederlage gegen Vize-Europameister Großbritannien | Die deutschen Herren sind am Dienstag Mittag im Achtelfinale der Rollstuhlbasketball WM in Hamburg gescheitert. Eine im vierten Viertel eingeläutete Aufholjagd kam für das Team Germany zu spät und so sollte mit dem 62:54 (19:13/33:23/48:35) gegen den Vize-Europameister aus Großbritannien die erhoffte Sensation ausbleiben. Bester Werfer für die deutschen Farben wurde Thomas Böhme mit 22 Punkten.
Die deutschen Herren wurden dabei von einem Schnellstart der Briten und einem frühen 9:2 Rückstand (Min 3) überrascht. Doch rasch war die erste Unsicherheit überwunden und das Team Germany kämpfte sich mit einem 11:0 Lauf und dem damit verbundenen Führungswechsel zum 9:11 und 9:13 (Min 6) zurück in die Partie. Unter den Augen von 1.500 frenetisch anfeuernden Schülern und Zuschauern sollte der Schwung der deutschen Herren jedoch nicht lange anhalten. Denn nun stellte das Team GB auf eine aggressive Pressverteidigung um und konterte den Anlauf der ING DiBa Korbjäger ihrerseits mit einem 10:0 Lauf zum 19:13 Viertelstand. Im zweiten Viertels wuchs der Rückstand mit dem 23:13 (Min 11) erstmals zweistellig auf zehn Punkte an. Das Team von Nicolai Zeltinger wirkte unter dem Druck der Briten in der Offensive zeitweise rat- und glücklos. Obwohl die Scharfschützen des Vize-Europameisters an diesem Tag nicht ihre beste Trefferquote aufwiesen, wusste das Team Germany diese Schwäche nicht für sich zu nutzen. Der Rückstand sollte sich bis zur Pause halten und so ging es mit dem 33:23 in die Halbzeit.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts sollte die Hypothek der deutschen Herren zunächst bis auf 19 Punkte zum 42:23 (Min 25) anwachsen. Doch plötzlich waren Thomas Böhme und Co. am Drücker und starteten über das 44:32 (Min 28) bis hin zum 54:45 (Min 34) eine furiose Aufholjagd. Kurz vor der Crunchtime war der Vorsprung der Briten bis auf sechs Punkte zum 58:52 (Min 38) geschmolzen und kurz lag das entscheidende Momentum für die deutschen Herren in der Luft. Doch der Schlussspurt kam zu spät und so scheitert die Equipe von Nicolai Zeltinger mit dem 62:54 Endergebnis erneut und verpasst gegen angeschlagene Briten die Sensation und damit auch den Einzug ins Viertelfinale.
„Wir sind gerade ganz bitter enttäuscht. Wir wussten zwar, dass es ein sehr schweres Spiel werden wird. Aber wir haben uns entsprechend aufgebaut und hatten den Glauben daran, dass wir eine große Mannschaft wie GB schlagen können. Und das haben wir auch denke ich gezeigt. Es war ein Spiel mit vielen Läufen. Ein Lauf der Briten war dann leider einer zu viel. Ich habe großen Respekt und Hochachtung vor der Leistung meiner Mannschaft heute. Jetzt sind wir natürlich sehr traurig und enttäuscht, bei diesem wunderbaren Turnier in der Endphase nicht mehr dabei zu sein“ so Headcoach Nicolai Zeltinger nach der Schlusssirene.
Für die deutschen Herren geht es jetzt in den Platzierungsspielen noch um einen guten Abschluss des Turniers und darum, sich mit einer starken Leistung vom heimischen Publikum zu verabschieden. Gegen wen das Team Germany wann antreten wird entscheiden die Ergebnisse der weiteren Achtelfinalpaarungen.
Deutschland: Thomas Böhme (22), Aliaksandr Halouski (16), Nico Dreimüller (6), Jan Haller (6), Jan Gans (2), Christopher Huber (2), Andre Bienek, Kai Möller, Matthias Güntner, Phillip Schorp, Jan Sadler, Frank Oehme
Großbritannien: Ghazain Choudhry, Simon Brown (5), James Macsorley, Terence Bywater, George Bates (21), Harry Brown (13), Abdillah Jama, Phil Pratt (13), Gregg Warburton (10), Martin Edwards, Lee Manning, Jim Palmer
PM: DRS/Team Germany | Foto: Uli Gasper