Die deutsche U23-Nationalmannschaft der Herren musste am Mittwochmorgen ihre zweite Niederlage bei der Europameisterschaft in Madrid einstecken. Gegen die Türkei hatte das Team von Bundestrainer Peter Richarz – trotz eines super Spielstarts – mit 52:65 das Nachsehen.
Wie im Match gegen Italien, erwischte das Team Germany einen Traumstart. Ein schneller Korb von Jakob Krömer, zwei erfolgreiche Würfe von Julian Lammering sowie ein eingenetzter Mitteldistanzwurf von Maximilian Lammering, sorgten für eine frühe 8:0-Führung (3. Minute) für die Richarz-Mannen. Ganze dreieinhalb Minuten dauerte es, ehe die Türken ihren ersten Wurf in der deutschen Reuse zum 8:2 versenken konnten. Im Gegensatz zum Spiel gegen Großbritannien, schafften es die „Jungen Wilden“ in dieser Spielphase immer wieder in die Nähe des Korbs und damit zu einfachen Abschlüssen zu kommen. Danach übernahmen jedoch die Türken mit ihrem schnellen Spiel das Zepter, zwangen Krömer & Co. zu einigen Ballverlusten und schwierigen Würfen aus der Mitteldistanz. Folglich gingen die Equipe von Coach Kemal Okur in der 8. Minute erstmals mit 10:9 in Führung. Bis zur Viertelpause blieb die deutsche Mannschaft geschlagene sechs Minuten ohne Korberfolg, so dass es mit einem 9:16-Rückstand zur Pausenansprache ging.
Die kurze Auszeit entfachte nicht die erhoffte Wirkung. Viertelübergreifend blieb die deutsche U23-Natio knapp 8 Minuten ohne Punkte. In der 12. Minute war es dann Sean Plaar, der die deutschen Farben mit einem erfolgreichen And-one-Spiel zum 12:18 wieder ins Spiel zu bringen schien. Doch die Initialzündung blieb auch in den kommenden Angriffen aus, so dass die Schützlinge von Peter Richarz mit einem 22:34 auf der Anzeigetafel in die Kabine rollten.
Bis kurz nach dem Pausentee blieb der Abstand zwischen den beiden Mannschaften konstant (28:40, 24. Min), ehe ein 12:5-Lauf das deutsche Team binnen vier Minuten auf fünf Zähler an die Türken herankommen ließ (40:45, 28 Min.). Doch das Momentum wollte nicht kippen. Im Gegenteil: Die Türken nutzten die letzten zwei Minuten des dritten Viertels, um ihren Vorsprung – per 6:0-Run – zweistellig auszubauen (40:51).
Der letzte Spielabschnitt begann erfreulich für die U23-Herren. Julian Lammerings Treffer direkt nach Wiederanpfiff folgten zwei getroffene Freiwürfe von Jakob Krömer zum 44:51 aus deutscher Sicht. Dies sollte jedoch – bis zum 46:55 in der 35. Minute – der letzte einstellige Rückstand des Matchs gewesen sein. Vier Minuten vor Ende der Partie – beim Stand von 46:59 – wechselte Headcoach Peter Richarz sein komplettes Line-up aus, um möglichst allen Athleten wertvolle Turnier-Spielzeit zu geben. Langer, Conrad & Co. zahlten das in sie gesetzte Vertrauen mit Einsatzwille zurück, konnten die 52:65-Niederlage am Ende jedoch nicht verhindern.
Bundestrainer Peter Richarz nach dem Match: „Wir hatten wieder einen guten Start in die Partie. Haben danach leider etwas den Rhythmus verloren. Im Angriff haben wir zu hektisch agiert, zu schnell abgeschlossen und mitunter den besser positionierten Mitspieler nicht gesehen. In der Verteidigung haben wir die Türken ganz gut unter Druck setzen können, haben ihnen jedoch oftmals eine zweite Wurfchance ermöglicht. Es ist gut möglich, dass wir im weiteren Turnierverlauf nochmal auf die Türken treffen, dann werden die Karten neu gemischt. Gegen Polen wollen wir heute Nachmittag unseren Pflichtsieg einfahren.“
Viertelergebnisse: 9:16, 13:18, 18:17, 12:14
Scorer: Krömer (14 Pkt./5 Reb.), Lammering, J. (12/8), Lammering, M. (9/5/10 As.), Plaar (7/5), Keiser (6/6), Seebold (2/2), Langer (2)
Text: Martin Schenk | Foto: Marta Ceular Poblet