Am morgigen Sonntag steht das Spitzenspiel in der RBBL2 Nord an. Die Bären aus Essen treffen im Nord-Ost-Gymnasium auf die Förster Equipe aus Zwickau. Das Hinspiel konnten die Sachsen mit 55:45 für sich entscheiden. Wie die beiden Trainer, Marco Förster und Markus Pungercar, ihre Erfolgschancen einordnen und wo sie die Stärken des eigenen Teams sowie des Gegners sehen, haben uns die beiden Coaches im Interview verraten.
Wenn du dein Team auf einem Sponsoren-Event in einem Satz beschreiben müsstest, wir würde dieser lauten?
Marco Förster (MF): „Diese Mannschaft solltet ihr unbedingt einmal spielen sehen und auch die unterschiedlichen Charaktere kennenlernen.“
Markus Pungercar (MP): „Die Hot Rolling Bears sind ein junges, motiviertes Team, das für sportliche Tradition in Essen steht und sich mit Leidenschaft, Herzblut und Engagement immer weiter zu einem der Spitzenteams des deutschen Rollstuhlbasketballs etabliert.“
Was sind die Stärken deines Teams? Was zeichnet euch aus?
MF: „Wir sind konditionell sehr stark und haben ein funktionierendes Teamgefüge. Unsere Führungsspieler nehmen sich auch persönlich viel Zeit, die jungen Spieler weiterzuentwickeln und mit ihrem Know-how zu stärken. Es geht für jeden Einzelnen immer nur um das Team – und nicht um persönlichen Vorteilnahme.“
MP: „Wir sind eine homogene Truppe, in der jeder für den anderen einsteht. Wir sind ehrgeizig und haben uns in dieser Saison klare Ziele gesetzt.“
Das Hinspiel ging mit 55:45 an Zwickau. Was waren in deinen Augen die Gründe für den Erfolg resp. die Niederlage?
MF: „An diesem Tag hat das Team als solches über den gesamten Spielverlauf an sich geglaubt und starke Nerven bewiesen.“
MP: „Wir konnten das Spiel über 32 Minuten gut kontrollieren und unseren Gameplan durchziehen. Zwickau hat reagiert und umgestellt, was im letzten Viertel gegriffen hat. Wir haben uns davon nervös machen lassen. Sie haben das knallhart ausgenutzt und einen soliden 10-Punkte Lauf hingelegt, auf den wir keine Antwort gefunden haben, und wir haben gleichzeitig wichtige eigene Punkte vergeben. So haben wir uns das Spiel aus der Hand nehmen lassen.“
Rein theoretisch gesprochen: Mit der Schlusssirene bekommt dein Team – bei Gleichstand – ein Freiwurf zugesprochen. Welche*n Spieler*in schickst du an die Freiwurflinie – und warum?
MF: „Das wird immer eine Spontanentscheidung sein, da die meisten grundsätzlich sichere Freiwurfschützen sind – da wird die Tagesform die entscheidende Rolle spielen.“
MP: „Das kommt ganz auf die Tagesform an. Ich traue allen meinen Spielern zu, ihre Freiwürfe sicher und auch in einer solchen Situation zu verwandeln. Der Spieler, der am Sonntag das ruhigste Händchen hat, wird in so einem Moment mit dem vollen Vertrauen des gesamten Teams an die Linie gehen.“
Bitte vollende den folgenden Satz: Ein Trainer ist dann erfolgreich, wenn …
MF: …die Spieler an ihn glauben und respektieren.
MP: …seine Mannschaft im Spiel nichts und niemand überraschen oder aus der Ruhe bringen kann, weil er sie als Team optimal auf jedes Spiel vorbereitet und sie als Einheit auf dem Platz stehen.
Was zeichnet deiner Meinung nach euren Gegner am Sonntag aus?
MF: „Der Hot Rolling Bears Essen strahlen durch ihre schnelle Spielweise und Größe viel Gefahr unter dem Korb aus. Sie sind auch gefährlich aus der Mitteldistanz. Und genau darauf freuen wir uns (grinst).“
MP: „Zwickau hat viele erfahrene Bundesligaspieler und einen ausgeglichenen Kader, in dem man keinen Spieler unterschätzen darf. Zudem haben sie mit Marco einen Coach an der Seite, der sich akribisch auf die Spiele vorbereitet und sich darauf versteht, das Momentum eines Spiels zu Gunsten seines Teams zu wenden.“
Wir werden als Sieger vom Court rollen, weil …
MF: …wir mindestens einen Punkt mehr auf der Anzeigetafel stehen haben.
MP: … wir aus den Fehlern des Hinspiels gelernt haben und mit einer geschlossenen Teamleistung für unser großes Saisonziel Aufstieg kämpfen werden.
Interview: Martin Schenk | Fotos: Steffie Wunderl & Bert Harzer