Nico, du bist bei vielen sportlichen Events dabei. Hast du auch die Möglichkeit, einzelne Sportler näher kennen zu lernen?
“Der Kontakt ist immer sehr eng und es ist oft auch emotional, wenn man die Sportler und Sportlerinnen dann bei der Leichtathletik im Ziel als Erstes in Empfang nehmen darf.”
Gibt es eine Begegnung, die ganz besonders für dich war?
“Mit der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel gab es da schon einige ganz besondere Momente. Oder als in Dubai bei der WM Irmgard Bensusan im Ziel dachte, sie wäre Zweite geworden, aber dann doch Weltmeisterin wurde. Ich erinnere mich auch noch gut an den BT Paralympic World Cup 2012 in Manchester: Da habe ich zum ersten Mal bewusst Rollstuhlbasketball gesehen und war fasziniert.”
Bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 warst du für den Deutschen Behindertensportverband als Pressesprecher im Leichtathletik-Team mit dabei. Was hast du neben der Arbeit in Rio erlebt?
“Die Abschlussfeier ist mir noch gut in Erinnerung. Und auch viele kleine Momente. Ich habe mit zwei Fotografen in der Nähe der Copacabana gewohnt, wir waren ein paar Tage vor den Spielen schon dort.
Gab es noch etwas?
“Generell die Tage, bevor es losgegangen ist. Da konnte man sich umsehen und in Ruhe Neues entdecken. Wir waren an der Copacabana und es war beeindruckend. Wir durften im Leichtathletik-Stadion selbst auf die Bahn, weil noch nichts gesperrt war. Ich war beim Rudertraining dabei. In der Zone vor dem Paralympischen Dorf herrscht auch ein tolles Flair, wenn so viele Sportler und Sportlerinnen aus verschiedenen Ländern zusammenkommen. Wenn die Spiele dann starten, bleibt kaum noch Zeit für andere Dinge, da lebt man dann mit vier Stunden Schlaf.”
2018 warst du bei der Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaft in Hamburg als Journalist und zur Leichtathletik Europameisterschaft in Berlin als Kommentator tätig. Beide Events fand nahezu zur gleichen Zeit bzw. parallel statt. Wie hast du die beiden Veranstaltungen zeitlich unter einen Hut gebracht?
“Ich war in Berlin als Pressemann für die Leichtathletik vor Ort und bin erst einen Tag vor Beginn der Wettkämpfe angereist. Die Tage zuvor habe ich in Hamburg verbracht – und es war gigantisch. Aber ich wollte auch bei „meinem“ Leichtathletik-Team sein. Deshalb bin ich dann mit DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher noch einmal mit dem ICE von Berlin nach Hamburg gefahren, als bei der EM gerade keine Wettkämpfe stattfanden. Aber sonst gab es in Hamburg auch genug andere gute Leute, die sich um die Aufgaben gekümmert haben.”
Du bist Pressesprecher beim Parasport TSV Bayer 04 Leverkusen. Was sind dort deine Aufgaben?
“Facebook, Instagram, Homepage. Das sind meine Gebiete. Wenn das Integrative Sportfest ansteht, dieses Jahr am 3. Juli, mache ich im Vorfeld immer das Programmheft. Oder auch alles, was so ansteht. Ich bin sehr dankbar, das machen zu dürfen, weil alle dort mitdenken und Bilder von den Veranstaltungen liefern, damit wir das auch gut transportieren können, was dort jeden Tag passiert. Egal ob Spitzensport oder kleine Kids mit Prothese – das sehen zu dürfen, macht immer Spaß.”
In diesem Jahr bist du für den German Paralympics Media Award nominiert, und zwar mit dem “Internetauftritt Parasport-Abteilung TSV Bayer 04 Leverkusen”. Bist du schon aufgeregt?
“Ich habe mich sehr über die Nominierung gefreut, weil ich mich nicht selbst beworben habe, sondern mich jemand vorgeschlagen und die Bewerbung eingereicht hat. Und es ist nicht nur mein Preis, sondern der Preis aller, die daran beteiligt sind. Vom Hauptverein TSV Bayer 04 Leverkusen unterstützt mich Oliver Heuser mit Grafiken, wir haben tolle Fotografen und dank des unfassbaren Wissens von Geschäftsführer Jörg Frischmann, bin ich immer auf dem neusten Stand.”
Verrätst du uns wie deine berufliche Zukunft aussieht? Wo führt dich die Reise als nächstes hin?
“Ich bin ganz zufrieden, wie es aktuell ist: Mit einem Mix aus spannenden Projekten und Aufträgen. Ich kann viel unterwegs sein und hoffe, dass mich die Reise in diesem Jahr auf jeden Fall noch nach Tokio bringt und alles stattfindet.”
Vielen lieben Dank Nico, dass du dir Zeit genommen hast.
Interview & Foto: Cassandra Rüger