Bundesligaversammlung 2015: “Leider wurde ein Großteil der Anträge abgelehnt”

Am 10. Mai fand in Wetzlar die Bundesligaversammlung mit 26 Vertretern der 1. und 2. RBBL statt. Im Anschluss hat sich Rollt.-Redakteur Martin Schenk mit Thomas Henkel unterhalten. Henkel ist seit dem Final Four in Hamburg Vorsitzender der RBBL-AG

 

rbblThomas, wie verlief aus deiner Sicht die zurückliegende Bundesligatagung?

Bei der Bundesligaversammlung war ich nicht zum ersten Mal – aber natürlich erstmals als RBBL-Vorsitzender. Bis auf zwei Vereine waren alle Bundesligavereine aus der 1. und 2. RBBL (Nord/Süd) vertreten und wir führten bei alle Tagesordnungspunkten Diskussion – auch wenn diese bei manchen Themen durchaus noch intensiver hätte sein können.

Was waren die wesentlichen Tagesordnungspunkte?

Zuerst kann man wohl sagen, dass alle Tagesordnungspunkte in diesem Jahr wesentlich waren. Traditionell begann die Bundesligaversammlung mit den Spielberichten aus den unterschiedlichen Ligen inkl. Pokal. Im Anschluss durfte ich mich kurz den Anwesenden Vertretern der Verein und meine Visionen der RBBL AG vorstellen. Anschließend wurden die verschiedenen Anträge diskutiert.

Über welche inhaltlichen Themen wurde am intensivsten diskutiert?

Alle Punkte der Tagesordnung wurden intensiv diskutiert und so dauerte die Sitzung gut drei Stunden. Die Schiedsrichterkommission unter Vorsitz von Werner Otto stellte den Antrag, ab der kommenden Saison 2015/2016 die Spiele der 2. RBBL (Nord/Süd) mit drei Schiedsrichtern zu pfeifen. Es gab zwei Anträge zu Bonusregelungen und die RBBL-AG stellte selbst drei Anträge zum Thema Keyscout und der damit verbundenen Verbesserung der Außendarstellung.

Im Vorfeld haben sich die Ahorn Panthers auf ihrer Website über “Generalisierungstendenzen” und einer Art Zusammenschluss der 2. RBBL-Nord-Teams gesprochen. Was war davon zu spüren?

Das Thema lag mir seit Donnerstagabend, als der Artikel gepostet wurde, im Magen; und gerade für die Außendarstellung der RBBL AG ist dies nicht förderlich. Während der einzelnen Diskussionen der Tagesordnungspunkte merkte man zwar deutlich, dass der Norden scheinbar an einem Strang zieht, es aber auch Vereine gibt, die z.B. für den Einsatz von Keyscout sind. Von einer „Generalisierung“ ist aus meiner Sicht nicht zu sprechen, da für uns das Vorantreiben der Sportart im Vordergrund steht. Hinzu kommt, dass die meisten Anträge aus der RBBL-AG-Sitzung im Rahmen des Final Four in Hamburg kamen.

Gabe es nicht konsensfähige Tagesordnungspunkte? Oder wurden welche zurückgestellt?

Leider wurde ein Großteil der Anträge abgelehnt, was aus meiner Sicht gerade in Hinblick auf Außendarstellung und Wirkung der RBBL-Ligen (1. RBBL, 2. RBBL Süd, 2. RBBL Nord) nicht gut ist.

Über welche Beschlüsse bzw. Neuerungen kannst du die Rollt.-Leser und Rollstuhlbasketball-Fans informieren?

Die Anträge der RBBL-AG zum Thema Keyscout fanden zwar regen Zuspruch und Diskussionsbedarf, doch leider wurde der aus Sicht der RBBL wichtigste Punkt abgelehnt – nämlich das flächendeckende Livescouting ab der kommenden Saison 2015/2016. Für mich als RBBL-Vorsitzender ist das natürlich nicht erfreulich, und wir werden nun nach Wegen suchen, den Vereinen zu verdeutlichen, welchen Nutzen sie und auch die Rollstuhlbasketball-Fans davon haben. Eindeutig wurde sich von den Vereinen für eine verpflichtende Schulung zur Nutzung bzw. Einrichtung von Keyscout ausgesprochen. Natürlich hoffen wir, dass Keyscout dann noch besser genutzt wird und sich das Livescouting verbessert.

Zum Schluss: Welche Punkte müssen zukünftig noch intensiver angegangen werden resp. was hast du dir persönlich auf die Fahnen geschrieben?

Ich habe bei der Vorstellung, und auch jetzt hier im Interview, vor allem den Punkt Außendarstellung angesprochen. In erster Linie möchte ich, dass die RBBL AG sich gemeinsam mit den Vereinen darum bemüht, den Sport und die Sportart voranzutreiben. Dazu gehört für mich unter anderem auch, dass die RBBL in Zukunft, vielleicht noch nicht ab der kommenden Saison, präsenter in den Hallen der Vereine wird. Zwei weitere wichtige Punkte, die wir als RBBL intensiven müssen, lassen sich kurz und knapp zusammenfassen: Öffentlichkeitsarbeit und Dialog. Den Dialog möchte ich mit den Vereinen einfach suchen, damit wir Probleme frühzeitig erkennen können bzw. diese mit den Vereinen direkt besprechen. Und beim Thema Öffentlichkeitsarbeit geht es in erster Linie um den Ausbau der Berichterstattung und um die Erweiterung unserer Socialmedia-Angebote.

 

Interiew: Martin Schenk 

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