Die aufgrund der Witterung und der Straßenverhältnisse durch den RSC Osnabrück abgesagte Partie in der 2. Rollstuhlbasketballbundesliga Nord vom vergangenen Sonntag ist von der Spielleitung mit einem Spielverlust für den RSC Osnabrück und damit zu Gunsten des ASV Bonn gewertet worden.
Dies war der Startschuss für intensive Diskussionen. Auf der einen Seite argumentieren Fans, Vereinsverantwortliche und alle Interessierten, dass diese Entscheidung nicht im Sinne des Sportes sei, da hierdurch eine Vorentscheidung im Hinblick auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die erste Liga abseits des Spielfeldes am berühmten grünen Tisch gefallen sei. Zudem sei die Sicherheit und Gesundheit der Spielerinnen und Spieler höher zu bewerten, als eine Spielverlustwertung. Darüber hinaus sei dies auch „nur“ die zweite Bundesliga. Dieser Argumentation kann man durchaus folgen.
Man darf jedoch bei aller Sympathie für diese Gründe die andere Seite der Medaille nicht außer Acht lassen. Der ASV Bonn hat am Sonntagmittag die Absage des Spiels zunächst begrüßt, da davon auszugehen war, dass der RSC Osnabrück alles Notwendige und Machbare getan hatte, um mit seinem Team rechtzeitig anzureisen. Und unbestreitbar ist, dass die Gesundheit der Spieler immer Vorrang haben muss.
Leider stellte sich dann heraus, dass dem offensichtlich nicht so war. Nach unserer Ansicht ist es nicht ausreichend, bei den vorherrschenden Witterungsverhältnissen die Abfahrtszeit auf den späten Vormittag zu terminieren, zumal unsere Gäste am Sonntagmorgen aus Bonn über die immer schlechter werdenden Straßenverhältnisse informiert wurden. Die für die Partie angesetzten Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter haben diesem Umstand Rechnung getragen, sie waren vor Spielbeginn in der Halle. Alle anderen Partien in der 1. und 2. Liga haben trotz der Witterungsverhältnisse stattgefunden.
Und um ganz offen zu sein, es handelt sich um die zweithöchste Spielklasse in Deutschland, es sollte das Aufeinandertreffen der beiden Teams mit Aufstiegsplänen in die beste Liga der Welt sein, und eben nicht ein nettes Miteinander und gemeinsames Spielchen zweier x-beliebiger Teams in einer x-beliebigen Liga. Hier geht es eindeutig um Professionalität, die jeder von uns als Verein fordert.
Die Spielordnung sieht klare Maßnahmen in derartigen Fällen vor. Nach unserer Ansicht musste die Spielleitung derart entscheiden, allein aus dem Grund, nicht einen Präzedenzfall für künftige witterungsbedingte Ausfälle zu kreieren.
Wir haben uns dann nach intensiver vereinsinterner Diskussion dazu entschlossen, bei der Spielleitung einen Antrag auf Spielverlustwertung zu stellen. Diesem Antrag wurde im Übrigen zur Information aller nicht entsprochen, er wurde am heutigen Tage abgelehnt. Die Spielleitung hat in eigener Zuständigkeit entschieden.
PM: ASV Bonn