Der ASV Bonn erreicht Platz 3. Mit einem hervorragenden dritten Platz im Gepäck kehrte das Team des ASV Bonn am Sonntag aus dem benachbarten Köln zurück.
Das Kölner Traditionsturnier fand am vergangenen Wochenende statt und wurde in zwei Leistungsklassen in der Vorrunde nach folgendem Modus gespielt: Die Mannschaften spielten vier Viertel à je acht Minuten mit einer einmaligen Verlängerung von zwei Minuten. Anschließend mussten drei Freiwürfe über Sieg und Niederlage entscheiden. Die Foulgrenze wurde auf vier persönliche Fouls reduziert, die Halbzeitpause wurde auf drei Minuten verkürzt. Lediglich die Finalspiele wurden in dem bekannten Modus ausgetragen.
Mainhatten Skywheelers 2 – ASV Bonn 1 (43:42 n. Fw)
Bereits am frühen Samstagmorgen ging es um 9.30 Uhr das erste Mal aufs Feld. In der Leistungsklasse I traf das Team des ASV Bonn auf die Zweitvertretung der Mainhatten Skywheelers. Dabei waren die Bonner in den ersten beiden Vierteln mit ihren Gedanken wohl noch im Bett. Insbesondere Heike Friedrich schenkte dem ASV einen Wurf nach dem anderen ein und erzielte 12 der ersten 18 Punkte dieses Spiels. Nach dem trainerlichen Weckruf kam der ASV deutlich besser ins Spiel und kämpfte sich Punkt für Punkt an die Hessen heran und erzwang mit einer ersten Energieleistung die Verlängerung. Da auch in den folgenden zwei Minuten keine Entscheidung erzielt werden konnte, rollten drei Spieler jeder Mannschaft beim Stand von 41:41 an die Freiwurflinie. Hier hatten die Spieler der Mainmetropole das ruhigere Händchen und siegten mit 43:42.
Team Dänemark – ASV Bonn (18:69)
ASV-Trainer Hilger formulierte es nach dem deutlichen Sieg des ASV Bonn gegen das Team Dänemark treffend knapp: „Wir hatten das Spiel im Griff und konnten allen Spielern Einsatzzeiten geben. Der deutliche Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.“
Hannover United – ASV Bonn (50:35)
Im dritten Spiel des Tages kam es zur Neuauflage der letzten Saison gegen den damaligen Ligaprimus der zweiten Liga Nord Hannover United. Ohne Center Guido Wimmers, der dem ASV Bonn aus persönlichen Gründen künftig leider nicht mehr zur Verfügung stehen wird, entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem der ASV einer frühen Führung hinterherfahren musste. Besonders im ersten Viertel haderten Hilger und sein Team mit der schlechten Wurfquote, selbst einfache Würfe fanden nicht den Weg durch die Reuse. Mit einer weiteren Willensleistung kämpften sich Maike Norgal und Co. im vorletzten Spiel-abschnitt noch einmal auf sechs Punkte heran, konnten das Blatt aber nicht mehr wenden. Der verdiente Sieg ging an die ohne ihren U23-Nationalspieler Jan Sadler angetretenen Hannoveraner.
ASV Bonn – Köln 99ers I (43:62)
Das Duell der beiden rheinischen Rollstuhlbasketballclubs trägt einen Namen: rheinisches Derby. Dabei unterschätzten die Domstädter den südlichen Nachbarn zu Beginn des Spiels völlig. Nach drei Minuten führte der ASV mit 12:4, die 99ers erholten sich jedoch auch ohne ihren Trainer Martin Otto langsam von der anfänglichen Schockstarre. In der Folgezeit entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem der Gastgeber stets mit zwei bis vier Punkten führte. Der ASV ließ sich jedoch nicht abschütteln und agierte auf Augenhöhe mit dem Erstligisten. Die intensive Spielweise hatte im letzten Viertel jedoch Auswirkungen auf die Foulbelastung der Bonner. Nacheinander mussten Oliver Hoffmann, Sven Fischer, Holger Wunder und Christian Meyer mit vier Fouls das Feld verlassen, Maike Norgall und Matthias Güntner waren ebenfalls mit drei Fouls belastet. So konnten sich die 99ers im Schlussviertel absetzen und gewannen mit 62:43.
„Natürlich haben die drei Spiele direkt hintereinander ihren Tribut gefordert. Das hat man unserem Team im letzten Viertel deutlich angemerkt. Wenn wir aber mit einem Erstligisten über drei Viertel mithalten können, dann sagt das Einiges über unser Spiel, unsere Einstellung und unseren Teamgeist aus.“, äußerte sich Hilger nach dem Derby zufrieden.
H.R.B. Essen I – ASV Bonn (41:44 n. V.)
Im ersten Sonntagsspiel kam es zum Duell der beiden Ligakontrahenten in der zweiten Liga Nord. Endlich erwischte der ASV einen guten Start in die Partie und ging schnell in Führung. Die Hot Rolling Bears kämpften sich jedoch bis zum Ende des zweiten Viertels in die Begegnung zurück und führten bereits mit sechs Punkten. Doch Maike Norgall nutzte die nicht ganz konsequente Ganzfeldpresse der Essener drei Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit aus und glich wieder aus. In der dann folgenden Verlängerung erspielte sich der ASV schnell eine Vier-Punkte-Führung, die bis zum Abpfiff gehalten werden konnte. Hilger zur Begegnung gegen Essen: „Es war ein von beiden Seiten hart aber fair geführtes Spiel, in dem bei uns Matthias Güntner aus einem homogenen Team herausragte. Er hat immer wieder die Lücken in der Essener Defense gefunden und ausgenutzt und zudem selber einer gute Defense gespielt.“
Das Spiel um Platz 3 – ASV Bonn – Mainhatten Skywheelers II (62:45)
Die offene Rechnung aus der Vorrunde sollte unbedingt beglichen werden. Das Trainergespann Hilger & Zaube stimmte die ASV-Defense auf das Spielsystem der Frankfurter ab. Die gegnerischen Center sollten unbedingt aus der eigenen Zone herausgehalten werden. So entwickelte sich bis zur Pause ein offenes Spiel, bei dem sich keiner der beiden Kontrahenten vorentscheidend absetzen konnte. Frankfurt Aufbauspieler Bernd Hofscheier konnte die sich ihm bietenden Freiräume immer wieder gut nutzen, da die ASV-Defense Frankfurts Center oftmals doppelte. In der Halbzeitpause setzte Hilger jedoch seinen Mann für alle Fälle auf Hofscheier an. Youngster Marcel Gerber erledigte sie zur vollsten Zufriedenheit seines Trainers. Bei Frankfurt lief ab diesem Zeitpunkt nichts mehr zusammen, der ASV Bonn setzte sich Punkt für Punkt ab und erreichte mit einem deutlichen und verdienten 62:45 Sieg den dritten Platz in diesem hochkarätig besetzten Turnier.
Dementsprechend zufrieden war Trainer Jörg Hilger nach Spiel- und Turnierende: „Das Spiel um Platz drei war eine tolle Teamleistung mit einem Sonderlob für Marcel Gerber und Christian Meyer, die beide ein super Spiel absolviert haben. Wir konnten bei diesem Turnier viele Erkenntnisse gewinnen. Mir kam es ja weniger auf die Ergebnisse an, dennoch bin ich überaus stolz, dass wir den dritten Platz erreicht haben. Trotz der bisher kurzen Vorbereitung haben die verschiedenen Kombinationen schon ganz gut funktioniert. Gleichwohl haben die Spiele aber auch noch viele Schwächen aufgezeigt, an denen wir in den kommenden Wochen bis zum Saisonstart noch intensiv arbeiten werden.“
PM: ASV Bonn