Die Thuringia Bulls gewinnen im Topspiel zum Saisonstart gegen Hannover United souverän mit 82:50 (18:14, 21:6, 18:12, 25:18).
Es war alles angerichtet. Ein ausverkaufter Bullenstall fieberte dem ersten Spieltag der RBBL entgegen, nach einer langen Sommerpause, die sich durch die erst im Oktober ausgetragenen Europameisterschaften noch einmal verlängert hatte. Dabei trafen die Thuringia Bulls mit Hannover United direkt auf einen heißen Anwärter für die Playoffs.
Das Trainergespann Bienek und Albrecht konnte dabei auf den kompletten Kader zurückgreifen. Die Gäste mussten kurzfristig krankheitsbedingt auf U23 Weltmeister Jakob Krömer sowie auf Yoshinobu Takamatsu verzichten, der bei den Kontinentalmeisterschaften für Japan im Einsatz war. Dafür kehrte der ehemalige Nationalspieler Oliver Jantz im Vergleich zum FUNKE Cup in den Kader zurück.
Bulls Neuzugang Tomas Klein eröffnete die Punktejagd der Saison. In der Folge erspielten sich die Hausherren gute Wurfpositionen, verpassten es aber zunächst, sich dafür zu belohnen. Erst gegen Ende des ersten Viertels sorgte Dauerbrenner Joakim Linden für eine Führung im zweistelligen Bereich (18:8, 8. Minute). Hannover konterte mit einem schnellen Lauf und nutzte einige defensive Lücken, vor allem durch Neuverpflichtung Peter Berry, zum Viertelende aus (18:14).
Bis zur Mitte des zweiten Viertels blieb der Abstand nahezu unverändert. Die Zuschauer sahen eine intensive Partie, in der United trotz kurzer Rotation mit viel Energie dagegenhielt (24:16, 16. Minute). Danach schienen diese Kräfte etwas zu schwinden. Die Thüringer setzten zu einem 15:4 Zwischenspurt an, angeführt vom eingespielten Duo Ruiz und Linden, das den wegweisenden 39:20 Vorsprung einläutete.
Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild wie zu Beginn. Das Spiel blieb intensiv, beide Teams waren jedoch zurückhaltend bei erfolgreichen Abschlüssen. Zudem schlichen sich einige Fehler ein, was den frühen Zeitpunkt der Saison unterstrich. Centerspieler Vahid Azad konnte sich in dieser Phase immer wieder geschickt in Szene bringen. Die Bulls behielten die Kontrolle und gingen mit einer 57:32 Führung in den letzten Abschnitt.
Dort boten beide Mannschaften noch einmal beste Unterhaltung. Die Niedersachsen hielten mit Tom McHugh und Alex Budde weiter entschlossen dagegen. Auf Seiten der Bulls lenkten Alex Halouski und Jordi Ruiz eindrucksvoll das Spiel. Beide verpassten nur knapp ein sogenanntes Triple Double. Für den stimmungsvollsten Moment sorgte Nationalspielerin Marie Kier mit einem erfolgreichen Korbleger (78:47, 38.Minute). Kurz darauf ertönte die Schlusssirene zum 82:50 Endstand. Insgesamt zeigten die Thuringia Bulls eine ausgeglichene und geschlossene Mannschaftsleistung.
Die Bulls konnten diese erste Standortbestimmung positiv für sich entscheiden, wissen das Ergebnis aber realistisch einzuordnen. Neben vielen starken Sequenzen, die das Potential der Mannschaft klar aufblitzen ließen, sah das Trainerteam auch einige Bereiche mit Verbesserungsmöglichkeiten, was zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison vollkommen normal ist. Schon am kommenden Wochenende wartet mit dem ersten Auswärtsspiel in Trier die nächste Herausforderung auf das Team von der Osterlange.
Ein besonderer Dank gilt der Hasselmann GmbH für Ihr Engagement. Das Unternehmen aus dem Werra-Tal nutze den Spieltag für einen Teambuilding-Ausflug und stellte im Rahmen des Besuchs zudem ihre Arbeit vor.
Für die RSB Thuringia Bulls spielten: Alex Halouski (15 Punkte), Hubert Hager (2), Arie Twigt (2), Anil Cegil, Joakim Linden (14), Lukas Glossner, Jordi Ruiz (19), Vahid Azad (18), Tomas Klein (10), Marie Kier (2)
PM: RSB Thuringia Bulls | Foto: Franziska Möller