Ende Oktober haben die Köln 99ers ein Crowdfunding-Projekt auf der Toyota Crowd zugunsten ihres Vereins initiiert. Das Besondere am Projekt ist, dass alle vier Teams sowie die Rolli Rookies und das Damenteam von der erreichten Summe profitieren sollen.
Für das Erreichen der Zielsumme von 17.000 € benötigen die Domstädter ca. 200 – 300 Unterstützer: innen. Diese habe die Möglichkeit das Vorhaben mit einem freien Spendenbetrag zu unterstützen oder eine Prämie auszuwählen. Dreh- und Angelpunkt bildet die Projektseite, die alle Interessierten unter dem folgenden Link besuchen können: Klick! Da das Crowdfunding,Projekt nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip funktioniert, müssen die 99ers bis zum 29. November 100% der Fundingsumme erreicht haben. Nur wenn dies gelingt, erhalten die Kölner das eingesammelte Geld. Wird die Zielsumme nicht erreicht, erhalten die Unterstützer: innen ihr Geld zurück. Warum die 99ers diese Form des Supports und der Finanzierung gewählt haben und wie zufrieden der RBBL-Rückkehrer mit dem bisherigen Saisonverlauf ist, verrät Manager Sedat Özbicerler im Rollt.-Kurzinterview.
Sedat, aus der Pistole geschossen: Warum startet ihr ein Crowdfunding-Projekt?
„Als größter Rollstuhlbasketballverein Deutschlands ist es unsere schon immer unsere Philosophie gewesen, allen Interessierten den Einstieg in unsere inklusive Sportart zu ermöglichen. Der Aufwand der mit dieser Philosophie einhergeht, ist natürlich auch umfangreicher. Vier Ligamannschaften, der Aufbau einer Damenmannschaft und natürlich unsere Rolli-Rookies, aber auch unsere Projekte, wollen organisiert und begleitet werden. Bisher konnten wir durch Sponsoringeinnahmen oder auch Veranstaltungen, immer wieder auch den Unterbau unseres Vereins tragen. Durch das Corona-Jahr sind uns hier viele Möglichkeiten weggebrochen.
Für was soll das Geld verwendet werden?
„Wir werden das eingesammelte Geld in erster Linie für die alltäglichen Aufgaben in unserem Verein verwenden, Anschaffungen tätigen aber auch unsere Strukturen erhalten.“
Wie lässt sich das Projekt bis dato an?
„Da wir so ein Crowdfunding-Projekt zum ersten Mal durchführen, kann ich es nicht genau einschätzen. Aber das Feedback, das wir aus unserem Umfeld erhalten haben, ist sehr positiv, so dass ich zuversichtlich bin, dass wir das gemeinsam schaffen werden.“
Warum sollte sich die Rollstuhlbasketball-Community unbedingt beteiligen? Wo liegt der Mehrwert für den Sport im Allgemeinen und damit auch für die ganze Szene?
„Zunächst mal haben wir natürlich einfach den Mehrwert für unseren Verein und unsere Mitglieder im Auge. Vielleicht animiert unser Projekt auch andere Rollstuhlbasketballvereine, sich die Crowdfunding-Möglichkeiten anzuschauen und selbst ein Projekt zu starten, um kleine oder große Vorhaben finanziert zu bekommen. Die Toyota-Crowd ist zudem eine große Plattform für viele andere Sportvereine und so wird Rollstuhlbasketball dort einem großen sportaffinen Netzwerk vorgestellt. Durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Aktion können wir uns weiterhin breit aufstellen und unseren gesamten Unterbau beibehalten und auch wichtige Projekte durchführen, die wieder neue Sportler und Unterstützer zu unserem Sport bringen.“
Vielleicht interessieren sich auch andere RBBL-Klubs für das Thema Crowdfunding. Kannst du uns deine Erfahrungswerte mitteilen, wie z. B. zum Zeit- und Arbeitsaufwand?
„Der Zeitaufwand ist natürlich schon gegeben. Wir hatten aber tolle Unterstützung seitens Fairplaid erhalten. Unsere Mitglieder haben auch alle super mitgezogen, so dass ich hoffe, dass der Aufwand sich doch gelohnt hat. Genaueres wissen wir dann am 29. November.“
Wenn ich dich schon zum Interview bitte, dann musst du mir auch verraten, wie zufrieden du mit dem Saisonstart deiner Jungs und Mädels nach der Rückkehr in die 1. RBBL bist?
„Nach gut 1,5 Jahren gleich wieder auf Erstliganiveau einzusteigen ist keine leichte Aufgabe, und wir stehen sicher noch vor großen Herausforderungen. Das Team muss noch zusammenwachsen und braucht einfach viel Spielpraxis. Wir sind aber sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf, auch wenn wir uns natürlich die beiden unnötigen Niederlagen gegen Frankfurt und Münsterland etwas ärgern. Die Mannschaft hat noch viel Potential, und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das im Saisonverlauf auch noch herausholen und zeigen können.”
Sedat, vielen Dank für die Einblicke in euer Projekt.
Trailer zum Crowdfunding-Projekt: Klick!
Interview: Martin Schenk | Bild: Köln 99ers