6 (positive) Fragen an: Mirko Korder (Rhine River Rhinos)

Negative Nachrichten hier, Fake-News dort, Hobby-Virologen allerorten, Besserwisser und Social-Media-Dauerkommentierer und -Belehrer überall. Die Aufzählung ließe sich unendlich fortführen. Doch wir haben – bei aller “Sorgen-Daseinsberechtigung” – keinen Bock auf schlechte Stimmung. Negative Gedanken und ein negatives Mindest ziehen negative Dinge an wie der Nordpol die Kompassnadel. Aus diesem Grund haben wir uns in der Szene umgehört und diverse Protagonisten gebeten, uns sechs (positive) Fragen zu beantworten.

 

Nenn bitte drei Sachverhalte bzw. Dinge, die dir an dir oder deinem Umfeld in den letzten Tagen und Wochen positiv aufgefallen sind? 

„Gerade als die Welt begann Kopf zu stehen, habe ich gehört ich, dass sich unser Rhinos-Caterer Martin Wolfgramm (MW-Catering Team), initiiert von Andreas Rolle von Lust auf Wiesbaden! und mit Hilfe einiger Rhinos-Ehrenamtlichen, an einem Sonntag zur Essenszubereitung und Ausgabe für Obdachlosen aus der Region bereit erklärt hat. Und dies in einer Zeit, in der die öffentlichen Teestuben geschlossen haben.

Ferner  freue ich mich extrem über die vielen Hilfsangebote von  Unternehmen oder Privatpersonen, die einen ehrenamtlichen Einkaufsservice für ältere bzw. kranke Personen  anbieten. Natürlich alles unter Berücksichtigung der allgemeinen Handlungsempfehlungen. Es ist in diesen schweren Tagen unheimlich wichtig, aber auch einfach toll zu sehen, wie sich Menschen in meinem Umfeld solidarisieren und gegenseitig helfen.

Für mich persönlich ist es schön, mehr Zeit für meine Familie und mich selbst zu haben, gerade dann, wenn die beruflichen Möglichkeiten limitiert sind.“

 

Was empfiehlst du anderen, was sie tun können, damit ihnen nicht die Decke auf den Kopf fällt bzw. was machst du, dass dir die Decke nicht auf den Kopf fällt?

„Wir leben in einem digitalen Zeitalter und haben unbegrenzte Möglichkeiten. Aber ich empfehle natürlich die Spiele der Rhine River Rhinos, festgehalten von Livestream.watch, im Re-Live bzw. der Wiederholung zu schauen, in den Rollstuhlbasketball-Fotos von Steffie Wunderl zu stöbern, oder sich online darüber zu amüsieren, was für einen vermeintlichen Tauschwert Toilettenpapierrollen auf Ebay erreicht haben. Ansonsten vielleicht mal telefonischen Kontakt zu Verwandten oder Freunden suchen, von denen man länger nichts gehört hat. Mal wieder ein Buch in die Hand nehmen. Mir persönlich wird es auf jeden Fall nie langweilig.“

 

Wie hältst du dich körperlich fit? Was sind deine Tipps?

„Mein Hund kümmert sich bei mir schon um den Minimalaufwand. Ansonsten bin ich zur Zeit selbst nicht in bester Form. Da wäre es etwas unangebracht, Tipps zu geben, da gibt es sicher bessere Ratgeber (grinst).

 

Warum wird Rollstuhlbasketball in den kommenden Monaten und Jahren noch mehr Menschen begeistern?

„Weil die Sportart einfach Spaß macht, ob für Spieler oder Zuschauer. Und deswegen, wir werden sehen in welcher Form, wird der Sport weiter existieren.“

 

Dafür bin ich aktuell sehr dankbar.

„Für Menschen, die zurzeit einfach gelassen und entspannt bleiben und eher lösungs- und nicht problemorientiert denken. Ich bin dankbar für Menschen, die sich im geeigneten Rahmen solidarisch verhalten, und zwar heute und bis diese herausfordernde Zeit vorbei ist. Besonders aber bin ich dankbar für alle Menschen da draußen, die obwohl sie selbst verängstigt oder verunsichert sind, weiter das System aufrecht erhalten. Sie für uns alle einen kühlen Kopf bewahren und ganz normal weiter in den versorgungsrelevanten Berufen arbeiten.“

 

Meine Bitte bzw. mein Hinweis an die Community lautet?

„Lasst uns jetzt alle gemeinsam den amtlichen Handlungsempfehlungen folgen, umso schneller ist dieser Spuk vorbei. Lasst uns versuchen stark zu bleiben, selbst wenn es schwer fällt. Lasst uns versuchen freundlich zu bleiben, obwohl es gerade jetzt viele Gründe gibt, sich aufzuregen. Lasst uns Vorbilder und Mutmacher sein, anstatt alles noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon ist. Jeder einzelne von uns kann ein Multiplikator in die eine oder andere Richtung sein. Die Menschen brauchen jetzt Orientierung, Halt, Sicherheit.Und jeder einzelne von uns kann das vermitteln.“

 

Foto: Steffie Wunderl

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