Heiner-Rust-Stiftung: Blau-Weiss-Buchholz Sieger beim Heiner-Rust-Masters: Hier hat der Rollstuhlbasketball-Nachwuchs eine Bühne

Stiftung und Sparkassen bringen die Jugendarbeit voran / „Eigener Ligabetrieb für die Talente wäre toll“

Das war ein großer Tag für den Kleinsten und seine Freunde von Blau-Weiss Buchholz. Erst überreichte Gisbert Fuchs bei der Siegerehrung den riesigen Heiner-Rust-Master-Wanderpokal an Tewes Hink. Dann gratulierten Nationalmannschaftskapitän Jan Haller und U22-Nationalmannschaftskapitän Alexander Budde dem Zwölfjährigen und seinen Teamkameraden zum Gewinn des Jugendturniers. Sie klopften auch den Rollstuhlsportlern der anderen vier Teams aus Hannover, Langenhagen, Achim und Osnabrück auf die Schultern: Weiter so. Ein Abklatschen zwei Top-Spielern der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga bleibt im Kopf und im Herzen. So macht der Sport auch dem Nachwuchs Spaß. Obwohl es keine eigenen Jugendligen gibt. Oder gerade deswegen.

Eigentlich spielen im Rollstuhlbasketball die Jungen mit den Alten. So, wie Fußgänger mit Beeinträchtigten spielen. Und Mädchen mit Jungs. Alle spielen miteinander, kein Problem. Trotzdem fehlt etwas: Die Möglichkeit für den Nachwuchs, sich mit seinesgleichen zu messen. Darum hat die Heiner-Rust-Stiftung aus Hannover mit Unterstützung der Sparkassen in Niedersachsen aus Mitteln der Lotterie Sparen + Gewinnen im vergangenen Jahr erstmals das Heiner-Rust-Masters für niedersächsische Nachwuchs-Rollis ausgerichtet. „Innerhalb des vergangenen Jahres hat sich viel getan“, sagte Fuchs, Stellvertretender Vorsitzender der Stiftung, angetan von der Atmosphäre und dem Engagement der Talente in der United-Arena. „Die Schnelligkeit, die Beweglichkeit, die Einsatzfreude – ich schaue mir das gern an.“ So wie beim Otto-Bock-Speedrace, einer Pendelstaffel zur Halbzeit des Turniers, bei der die Talente durch die Halle flitzen. Hier kamen Blau-Weiss Buchholz und Hannover United gleichzeitig ins Ziel.

Das zweite Masters des auf drei Jahre angelegten und finanzierten Projekts zur Nachwuchsförderung im niedersächsischen Rollstuhlbasketball wartete in seiner zweiten Ausgabe mit fünf Mannschaften auf und „deutlich mehr Leben als im letzten Jahr“, wie Fuchs feststellte. Denn die Kids johlten, feuerten sich an und unterstützten die Spielerinnen und Spieler der anderen Teams – auch mit Talenten aus den eigenen Reihen, wenns mal zahlenmäßig auf dem Spielfeld eng wurde. Eine Stimmung wie bei einem Bundesligaspiel, fanden Zuschauer. „Ohne die Sparkassen in Niedersachsen wäre das gar nicht möglich. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung“, sagte Fuchs.“

Vom Projekttag über eine AG rein ins Spielgeschehen: Das Masters ist zugleich die Möglichkeit für begabte Ballakteure, die bisher nur in der Schule Kontakt zum Rollstuhlbasketball gehabt haben, sich in einem Team zusammen zu finden. Auch das klappte super. „Ich kann mir gut vorstellen, weiterzumachen“, sagte Theo Ponnath (16) aus der IGS Linden in Hannover. Nach der zehnten Klasse werden keine AGs mehr angeboten. Aber dafür gibt es ja dann die Vereine. Und die Heiner-Rust-Stiftung. „Ich erhoffe mir, dass im nächsten Jahr sieben, acht Mannschaften beim Heiner-Rust-Masters spielen“, sagte Fuchs. Und einen geheimen Wunsch hegt er zudem: „Ein eigener Ligabetrieb für die Talente wäre natürlich toll. Dafür muss alles getan werden.“

Ergebnisse

TSV Achim Mini Lions – RSG Langenhagen 6:8

Hannover United – Blau-Weiss Buchholz 8:17

RSC Osnabrück – TSV Achim Mini Lions 11:10

RSG Langenhagen – Hannover United 6:12

Blau-Weiss Buchholz – RSC Osnabrück 11:8

TSV Achim Mini Lions – Hannover United 6:16

RSC Osnabrück – RSG Langenhagen 14:12

Blau-Weiss Buchholz – TSV Achim Mini Lions 14:10

Hannover United – RSC Osnabrück 17:8

RSG Langenhagen – Blau-Weiss Buchholz 18:18

Abschlussklassement

1. Blau-Weiss Buchholz

2. Hannover United

3. RSC Osnabrück

4. RSG Langenhagen

5. TSV Achim Mini Lions

Umfrage

Rollstuhlbasketball ist meine Lieblingssportart, weil…

1 Felix Hansing (14), Hannover United, spielt seit zweieinhalb Jahren Rollstuhlbasketball

… ich in einem tollen Team spiele und viel Spaß und Freude an Rollstuhlbasketball habe.

2 Pia Zachen (18), RSC Osnabrück, spielt seit vier Monaten Rollstuhlbasketball

… weil Menschen mit Beeinträchtigungen aktiv am Sport teilnehmen können.

3 Tewes Hink (12), Blau-Weiss Buchholz, spielt seit zweieinhalb Jahren Rollstuhlbasketball

… weil Körbe werfen ganz viel Spaß macht. Ich treffe nicht so häufig. Aber wenn ich treffe, ist es ein gutes Gefühl.

4 Jana Bozek (13), TSV Achim Lions, spielt seit einem Jahr Rollstuhlbasketball

… es Spaß macht, mit anderen Jugendlichen zusammenzuspielen, egal ob die eine Behinderung haben oder nicht.

5 Ann-Christien Trütner (17), RSG Langenhagen, spielt seit eineinhalb Jahren Rollstuhlbasketball

… ich neue Freunde gefunden habe und Menschen mit und ohne Behinderung einfach zusammen spielen können.

PM: Heiner-Rust-Stiftung | Foto: Maike Lobback

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