Zwickau: Heimerfolg nach Zitterpartie

 

„Pflichtsiege sind meist die schwersten“, meinte Förster noch vor dem Heimspiel gegen Ligaschlusslicht Hannover United. Und er sollte recht behalten. Doch ganz von vorn: Vorsicht und volle Konzentration forderte Coach Marco Förster mehrfach im Vorfeld zum Heimspiel von seiner Mannschaft.

Die BSC Rollers forderten am heutigen Sonntag, im ersten von drei aufeinanderfolgenden Heimspielen, die junge, schnelle Truppe aus Hannover zum Kampf um die Körbe.

Zunächst sah alles nach Routine aus: Die Rollers begannen, wie vorab besprochen, konzentriert und mit anschaulichen offensiv und defensiv Rollstuhlbasketball. Den ersten Korb für die Hausherren erzielte Rostislav Pohlmann, der in weiterer Folge eine beeindruckende Leistung an diesem Tag aufs Parkett legen sollte.

Zur ersten Viertelpause führten die Rollers mit 16:8 und es schien, als ob der erwartete Heimsieg schon in die richtige Bahn gelenkt sei.

Aber weit gefehlt! Das zweite Viertel startete mit zwei Körben für die Schumannstädter und plötzlich war der sprichwörtliche Wurm drin, die unorthodoxe Spielweise der Niedersachsen schien die Zwickauer zu verunsichern, jedenfalls kamen sie damit so gar nicht zurecht. Ein 8:0 Lauf der Hannoveraner um Spielertrainer Martin Kluck zum 20:16, nötigte Förster zu einem ersten Time-out. Doch die Zwickauer taten sich weiter hart, das Spiel kam einfach nicht recht ins Rollen. Auch bei augenscheinlich leichten Körben blieb es beim Versuch, gut herausgespielte Offensivaktionen fanden keinen Niederschlag auf dem Punktekonto der Rollers. Dafür kamen die Niedersachsen auf drei Punkte heran, das Spiel drohte zu kippen. Der Halbzeitstand ernüchternd: 27:24.

Förster nutzte die Halbzeitpause um seinen Rollers wieder auf Kurs zu bringen, zumindest zeitweise. Mit Mayer, Steidl und Oehme kam etwas Rotation ins Team – zunächst konnten sich die Zwickauer punktemäßig wieder absetzen, mussten aber im nächsten Moment gegen die Pressverteidigung der beherzt aufspielenden Hannoveraner wieder einige Körbe einstecken. Die Zuschauer waren im berühmten Wechselbad der Gefühle: Zeitweise sahen sie ihre Mannschaft in gewohnter Kampfstärke und im nächsten Moment schien jeder Spielplan abhanden gekommen zu sein. Es fehlte irgendwie die Ruhe. Entsprechend der Stand nach 30 Minuten: 41:37. „Die Jungs haben ihren Job in dieser Phase gut gemacht – konnten sich zwar nicht weiter absetzen, aber den Spielstand halten und boten zusätzlich Entlastung für einige Spieler vor dem letzten Viertel”, war Förster trotzdem verhalten zufrieden.

Im 4. Viertel setzte der Trainer wieder auf seine Starting Five, die gleich in den Anfangsminuten über solide Verteidigung und gutes Umschaltspiel einige wichtige Punkte anschreiben konnte. Nun mobilisierten auch die Hannoveraner ihre letzten Kräfte, drückten nochmals deutlich auf das Tempo und mit einem 3 Punkte Wurf von Martin Kluck kam das Team aus Hannover nochmals auf 7 Punkte heran.

Nach einer weiteren Auszeit der Rollers und dem fokussierenden Einschwören der Heimmannschaft auf die letzten 2:30 min, ließ sich die Mannschaft des BSC aber die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Nicht einmal der verzweifelt und deutlich unsportliche anmutende Kamikaze-Akt von Nijman Sebastiao an Rostislav Pohlmann konnte da noch etwas ändern. Der Routinier revanchierte sich auf seine Art, verwandelte beide Freiwürfe, setzte direkt noch einen Korbleger nach und netzte somit zum 63:51 Endstand ein. (JoKri)

Pohlmann, Rostislav 27 Pkt.

Skucas, Vytautas 22 Pkt.

Ortmann, Andy 8 Pkt.

Kenyon, Ben 4 Pkt.

PM: BSC Rollers Zwickau

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