Die Rhine River Rhinos können am kommenden Samstag den Aufstieg in die 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) durch einen Sieg bei den SGK Rolling Chocolates aus Heidelberg perfekt machen. Ein Erfolg am Neckar wäre gleichbedeutend mit dem größten Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte der Dickhäuter. Um den finalen Schritt zu vollziehen, müssen Jung, Schwarz & Co. der süßesten Versuchung der 2. RBBL widerstehen und diese sportlich zum Schmelzen bringen.
Seit zwölf Spielen bzw. dem 3. Oktober 2015 in der Liga ungeschlagen, mit 72:78 die einzige Niederlage im belgischen St. Vith kassiert, beim 88:37-Erfolg über die Mainhatten Skywheelers 2 die meisten Punkte gemacht, mit 55:46 bei den RBB München Iguanas den knappsten Erfolg eingefahren, das Heimspiel gegen Rosenheim aufgrund des Nicht-Erscheinens des Gegners gewonnen, in Summe 924 Körbe erzielt und als beste Defensiv-Mannschaft der Liga nur 518 Körbe zugelassen. Den Ausfall von Schlüsselspielerin Janet McLachlan kompensiert und einen Trainerwechsel vorm Top-Spiel gegen die Roller Bulls weggesteckt. Die Zahlen, Daten und Fakten ließen sich noch endlos weiterführen, um die Saison und die Wichtigkeit des finalen Showdowns für die Kurstädter zu beschreiben. Doch die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz. Und von eben jenem wollen die Rhinos am Samstag, um kurz nach 19.00 Uhr, als Sieger rollen, um den großen Traum von der Beletage endlich wahr werden zu lassen.
Dass die Heidelberger – um deren Trainerfuchs Marco Hopp – in der Aufstiegsfrage noch ein Wörtchen mitreden wollen, dürften den Wiesbadener Fans und Spielern klar sein. Zwar konnte das Hinspiel im Rhinos-Dome klar und deutlich mit 87:44 gewonnen werden, jedoch muss der Tabellenführer beim Deutschen Meister der Saison 2002/2003 fokussiert auftreten, was auch Center Matthias Güntner betont: „Wir gehen zwar als Favorit ins Match, dürfen aber nicht den Fehler begehen, die Heidelberger zu unterschätzen. Das komplette Team muss konzentriert in die Partie gehen und den Fokus über die vollen 40 Minuten hochhalten.“ Das erste Aufeinandertreffen beider Vereine wurde aus Wiesbadener Sicht stark von Weltmeisterin Janet McLachlan geprägt, die 23 Punkte einnetzte und sich 16 Korbabpraller griff. Aber auch Kapitän David Amend (24 Pkt.) und Youngster Matze Güntner (16 Pkt.) sowie die restliche Equipe, trugen ihren Teil zum 87:44-Erfolg bei. Für Klaus Weber, Ralf Schwarz und Serdar Antac wird es indessen eine emotionale Rückkehr zu ihrem Ex-Klub werden, schließlich feierten sie am Neckar im Jahr 2003 die Deutsche Meisterschaft unter der ehemaligen Wiesbadener Trainerin Christa Weber.
Für Sentimentalitäten ist am Samstag gegen den Tabellendritten kein Platz, müssen Gerber & Co. doch die Top-Scorer der Chocolates, wie Center André Hopp (4,5 Klassifizierungspunkte | 20,8 Pkt. pro Spiel) und Maximilian Grubmüller (3,0 | 10,0 Pkt. pro Spiel) sowie die restlichen „Schokoladen-Jungs“ ausbremsen, um ihr eigenes Spiel aufzuziehen. Auch für Rhinos-Headcoach Cliff Fisher ist klar, wo die Reise im letzten Saisonmatch hingehen soll: „Wir sind zwar ein bisschen müde vom Eurocup, aber klug genug, um zu wissen, was für alle Akteure und den Verein auf dem Spiel steht. Es liegt in unseren Händen, in die beste der Liga der Welt aufzusteigen. Ich denke, dass das selbstredend ist.“
Die alles entscheidende Partie bei den Rolling Chocolates beginnt um 17.30 Uhr. Spielort: Sportzentrum Süd, Pleikartsförsterstraße 130, 69124 Heidelberg.
PM: RRR