Der Bundesliga-Aufsteiger aus Wiesbaden konnte im ersten Match der Premierensaison einen 76:69-Erfolg (40:39) beim USC München feiern und damit ein kleines Ausrufezeichen in der Fremde setzen. Eine knappe Partie, die sich drei Viertel lang auf Augenhöhe bewegte, entschied die Equipe von Headcoach Cliff Fisher durch eine couragierte und kämpferische Leistung im letzten Spielabschnitt (18:13).
In den ersten zehn Minuten bereitete den Rhinozerossen insbesondere der großgewachsene Center der Münchener, Suad Sutic, immer wieder Probleme. Zehn seiner insgesamt 28 Punkte netzte der 4,5-Punkte-Mann in dieser Phase der Partie ein. Die weit geöffnete Zonenverteidigung der Wiesbadener, die vor allem die 3-Punkte-Schützen des USC isolieren sollte, eröffneten dem Bosnier und seinem Teamkollegen Kim Robins (18 Punkte) immer wieder Lücken, in die sie in cleverer Art und Weise hineinstießen und somit zu einfachen Punkten kamen. Über Wasser hielt die Kurstädter insbesondere ihre starke Angriffsleistung, so dass es mit einem 20:20 auf der Anzeigentafel ins zweite Viertel ging.
Im besagten Viertel ging es munter weiter, jedoch schafften es die Dickhäuter nicht wirklich, ihre beste Verteidigungsleistung abzurufen. Jene Performance in der Defense, die sie in den Vorbereitungsspielen so oft zeigten. Aber auch in dieser Lage gelang es einem bärenstarken John McPhail zehn seiner insgesamt 30 Punkte für die Wiesbadener aufzulegen und sein Team mit einem 40:39 zum Pausentee zu führen.
Im dritten Spielabschnitt waren es auf Seiten der Hausherren immer wieder Suad Sutic und der Australier Robins, die für ihre Farben in die Bresche sprangen. Von der Bank kommend war es auf Seite der Gäste ein motivierter David Amend, der eine sehr starke Leistung abrief und sechs seiner acht Punkte beisteuerte. Ihm zur Seite stand die kanadische Weltmeisterin Janet McLachlan, die im Verlauf des ganzen Spiels wie ein Fels in der Brandung wirkte. Stets anspielbereit in der Offensive, traf sie wichtige Würfe aus der Mitteldistanz. Kurz vor Viertelende gönnte Trainer Cliff Fisher seinen Antreibern McPhail und Tommie Gray eine Verschnaufpause, die von Matthias Güntner und Lukas Jung hervorragend ersetzt wurden.
Im letzten Viertel vertraute der Übungsleiter der Kurstädter erneut seiner Starting Five um McPhail, Gray, Palmer, McLachlan und Hopp, die nun aufdrehten und dem USC lediglich 13 Punkte gönnten. Mit einer stabilen und kämpferischen Verteidigungsleistung schafften es die Rhinos den Gegner unter Druck zu setzten, was auf Münchner Seite zu etlichen Ballverlusten und Fehlwürfen führte. John McPhail, Janet McLachlan und die restliche Garde hielten die Intensität hoch und kamen so zu verdienten Punkten, die sie nach 40 Minuten als Sieger vom Court rollen ließ. Ein bockstarker Anführer McPhail, ein an sich glaubendes Kollektiv und der nötige Wille waren die Zutaten für einen verdienten 76:69-Auswärtserfolg an der Isar.
Stimmen zum Spiel:
Teammanger Mirko Korder nach dem Schlusspfiff: „Wir sind stolz und freuen uns sehr über unsere ersten zwei Punkte in der 1. Bundesliga, die wir in der Fremde für uns verbuchen konnten. Wenn wir in den nächsten Wochen weiter hart an uns arbeiten, dann werden wir diese Saison noch für die eine oder andere Überraschaung sorgen können. Ein Lob an die komplette Mannschaft, allen voran John McPhail, der mit einer sehr starken Leistung seine Mitspieler mitgerissen hat.“
Kapitän John McPhail: „Wir haben großartiges Teamplay gezeigt. Unsere Defensivleistung hat sich in der zweiten Halbzeit verbessert, was uns auch das nötige Selbstvertrauen in diesem engen Match gegeben hat. Die Mannschaft war hervorragend eingestellt, und es wurde bis zum Umfallen gekämpft, was mit dem ersten Sieg überhaupt in der 1. Bundesliga belohnt wurde. Darauf müssen wir aufbauen, um in zwei Wochen gestärkt und entsprechend vorbereitet nach Hamburg zu fahren.“
Headcoach Cliff Fisher: „Die Partie hat uns vor die eine oder andere Herausforderung gestellt, da es nicht nur unser erster Auftritt in der 1. RBBL war, sondern wir auch auswärts antreten mussten. Aber wir hatten den Kampfgeist und den notwendigen Willen mit im Gepäck. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die Charakter gezeigt hat. Wir wollten den Sieg und haben es manchmal unnötig spannend gemacht. Ich denke, dass wir als verdienter Sieger vom Platz gerollt sind. Nichtsdestotrotz liegt noch einige Arbeit vor uns.“
Scorer:
Scorer: McPhail (30), McLachlan (18), Hopp (10), Gray (8), Amend (6), Güntner (2), Palmer (2), Jung, Dillmann (dnp), Antac (dnp)
Viertelergbnisse: 20:20 | 20:19 | 18:17 | 18:13
PM: RRR