Die Rhine River Rhinos sind mit einem 72:29-Pflichtsieg (42:10) im Gepäck aus Wetzlar zurückgekehrt. In einem einseitigen Match bei der zweiten Garde des RSV Lahn-Dill sicherten sich die Kurstädter zwei weitere Punkte im Kampf um den Aufstieg in die erste Rollstuhlbasketball-Bundesliga.
Mit der Starting-Five um Weltmeisterin Janet McLachlan, Klaus Weber, Britt Dillmann, David Amend und Oliver Hoffmann, legten die Gäste vom Rhein los, wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Die ohne ihren Top-Scorer Kai Gerlach spielenden Mittelhessen hatten der aggressiven Rhinos-Verteidigung kaum etwas entgegen zu setzen. Gelang es der Equipe von Trainer Daniel Stange dennoch einmal, vor dem Korb der Rhinos in Wurfposition zu kommen, scheiterten die Lahnstädter an ihrer schwachen Wurfausbeute (2 von 13 im ersten Viertel; 13/53 im gesamten Match [24%]). Gerade einmal vier Punkte konnte die junge Wetzlarer Mannschaft gegen die Gäste erzielen. Ein Trend, der sich im zweiten Abschnitt gegen eine neue Wiesbadener Formation, um Serdar Antac, Lukas Jung, Marcel Gerber, Matthias Güntner und Ralf Schwarz, fortsetzte (6:20). So verlor die Heimmannschaft in den ersten zwanzig Minuten, bedingt durch das kraftvolle Verteidigungsverhalten der Dickhäuter, insgesamt 17 Mal den Ball (24 Mal in der gesamten Partie). Ballverluste, die den Rhinos eine komfortable 42:10-Halbzeitführung bescherte.
Die zweite Halbzeit begann mit der Starting-Five aus dem Eröffnungsviertel, die zwar einen Wechsel im Defense-System vollzog, aber nur merklich den Fuß vom „Verteidigungs-Gas“ nahm. Immerhin konnte der Wetzlarer Youngster und Top-Scorer Nico Dreimüller (11 Punkte) hier und da für die Hausherren punkten, aber das Dickhäuter-Bollwerk um Amend & Co. nie ernsthaft bedrängen, so dass nach dem dritten Viertel ein 60:20 auf der Anzeigetafel in der August-Bebel-Sporthalle prangerte.
Wie schon im Spielabschnitt zuvor, nutzte Trainerin Christa Weber die Führung, um einige Systeme und Konstellationen auf dem Court auszuprobieren. Nicht nur den Experimentierphasen, sondern auch „der nachlassenden Konzentration war es geschuldet“, dass sich der Schlussabschnitt, so Manager Mirko Korder, „ausgeglichen gestaltete“ und mit 12:9 an die Rhinos ging.
Am Ende der Partie (72:29) blieb den Dickhäutern nur ein Wermutstropfen, und zwar das verletzungsbedingte Fehlen von Thomas Gundert. Der 2,0-Punkte-Akteur muss sich einer Operation unterziehen, und er wird den Rheinstädtern die nächsten Wochen fehlen.
Statements:
Mirko Korder (Teammanager): „Wir mussten und wollten diesen Pflichtsieg einfahren, um unserem Traum, den Aufstieg in Liga Eins, einen Schritt näher zu kommen. Lahn-Dill war durch den Ausfall von Kai Gerlach sichtbar geschwächt. Unser Spiel war zu keiner Zeit gefährdet – und so konnten wir letztlich souverän mit 72:29 und zwei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten. Ich persönlich möchte noch einen Gruß an unsere Nummer 77, Thomas Gundert, richten, in der Hoffnung, dass er schnell fit wird und uns alsbald auf und neben dem Court unterstützen kann.“
David Amend: „Wir sind defensiv gut gestartet, haben aber auch den einen oder anderen einfachen Korb liegen lassen. Man muss aber auch fairerweise konstatieren, dass bei Wetzlar Kai Gerlach gefehlt hat und Christopher Huber geschwächt in die Partie gegangen ist. Es war im Endeffekt ein Pflichtsieg, den wir einfahren mussten. Wir werden weiter hart arbeiten und konzentriert in die kommenden Spiele und Wochen gehen.“
Christa Weber: „Wir haben gut gespielt und konnten ein paar taktische Varianten ausprobieren. Jedoch war die Wurfausbeute nicht zufriedenstellend. Der Sieg an der Lahn war nie in Gefahr. Leider hat Thomas Gundert gefehlt, der wohl längere Zeit ausfallen könnte. Er muss sich einer Operation unterziehen.“
Viertelergebnisse: 20:6 | 22:4 | 18:10 | 12:9
Punkteverteilung: Hoffmann (18/12 Rebounds), Güntner (16), McLachlan (12), Amend (8), Schwarz (8), Antac (4), Jung (4), Weber (2), Gerber, Dillmann.
PM: RRR