Einfach bitter! Die Rhine River Rhinos verlieren eine packende Partie gegen Hannover United mit 72:65 (16:20 | 21:11 | 17:21 | 18:13). Glückwunsch an die Füchse, die gerade in der Crunchtime die Nerven behalten haben und so die Punkte zuhause behalten konnten.
Dabei beginnt alles zunächst so gut. Das Spiel startet mit der erwarteten Intensität und beide Mannschaften schenken sich keinen Zentimeter Raum. Die Punktekonten beider Teams sind dicht auf, es geht fast schon wie im Tennis hin und her, denn keiner schafft es den eigenen Farben einen anhaltenden Vorsprung zu verschaffen. Mit harter Defense arbeiten die Spieler daran, einfache Würfe zu vereiteln und jeder Punkt ist hart umkämpft. Den Rhinozerossen gelingt es am Ende der ersten zehn Minuten minimal die Nase vorn zu haben – 16:20.
Doch die Füchse lassen sich davon nicht einschüchtern und zeigen Zähne. Punkt für Punkt arbeiten sie sich im engen Schlagabtausch wieder zurück und zwingen die Dickhäuter zu vielen liegen gelassenen Würfen. Es ist das schwächste Viertel der Wiesbadener Rollstuhlbasketballer, die mit noch 4:46 auf der Uhr die Führung zum ersten Mal wieder abgeben müssen. Ein 9-Punkte-Lauf der Hausherren zum Ende des Viertels sorgt für den Puffer zur Halbzeit: 37:31 nach zwanzig gespielten Minuten.
Die Rhine River Rhinos wären allerdings nicht sie selbst, wenn sie nun die Köpfe in den Sand stecken würden. Mit Ehrgeiz und starkem Teambasketball kämpfen sie sich nach der Pause in einer packenden Aufholjagd wieder an den Vorsprung von Hannover United heran. Es dauert nur dreieinhalb Minuten bis die Führung wieder auf Wiesbadener Seite ist und sich der wilde Punkte Pingpong fortsetzt. Der letzte Angriff des Viertels gehört United und damit die Führung hauchdünn den Gastgebern: 54:52 nach dreißig Minuten.
Die Fans in der Halle und an den Bildschirmen können weiter nicht aufatmen, denn auch die letzten zehn Minuten beginnen spannend. Weise Basketballkenner wissen: Ein Spiel wird über die Defense gewonnen. Genau das beweisen beide Teams lang und zwingen sich gegenseitig in schwierige Würfe. So vergehen teilweise bis zu zwei Minuten ohne Korberfolg. Mit noch zwei Minuten auf der Uhr – 65:65 – scheint alles möglich. Doch dann entgleitet den Dickhäutern das Spiel, was United gekonnt und eiskalt ausnutzt. So können sie sich mit einem 7-Punkte-Lauf in den letzten zwei Minuten als abgezocktere Mannschaft absetzen, den Sieg einfahren und damit die Punkte in Hannover behalten.
Für die Rhine River Rhinos gilt es nun diese äußerst bittere Niederlage schnell abzuschütteln, Fehler zu analysieren und nach vorn zu blicken. Bereits am nächsten Samstag erwartet die Dickhäuter der nächste harte Gegner und die Fans in Wiesbaden vor großer Kulisse in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit ein absoluter Basketball Leckerbissen, denn der RSV Lahn-Dill ist zum Hessenderby zu Gast.
Für die Rhinos spielten und punkteten: Arinn Young (18 Punkte), Louis Hardouin (15), Chayse Wolf (13), Gijs Even (12), Mojtaba Kamali (3), Christopher Huber und Jim Palmer (jeweils 2) und Nicola Damiano.
Die Stimmen zum Spiel:
Chayse Wolf: „Wir wussten, dass Hannover ein schwerer Gegner werden wird, gegen den wir 40 Minuten alles geben müssen. Das Spiel hat nicht so geendet wie wir es uns erhofft haben, aber wir haben tollen Teambasketball gespielt und Momente von dem Team gezeigt, das wir sein können. Wir müssen noch an Kleinigkeiten arbeiten, vor allem im Hinblick auf das nächste schwere Spiel gegen den RSV Lahn-Dill nächste Woche. Wir freuen uns darauf zurück an die Arbeit zu gehen um nächste Woche starke Leistung abrufen zu können.“
Headcoach Lucas Warburton: „Wir wussten, dass es ein wirklich schweres Spiel werden würde – und das über 40 Minuten. Das Ergebnis hat sich nie weit weg angefühlt, aber wir hatten das Gefühl, dass uns einfach die Energie ausgegangen ist und so haben wir zum Ende des Spiels einige wichtige Würfe vergeben. Wir wissen, dass genug in uns steckt um das Spiel noch enger zu gestalten und freuen uns jetzt auf die nächste Herausforderung mit dem RSV Lahn-Dill nächste Woche.“
Teammanager Marvin Malsy: „Nach einem hart umkämpften Spiel hat es Hannover am Ende in der Crunchtime geschafft das Spiel verdient für sich zu entscheiden. Am Ende haben wir es nicht geschafft unsere Wurfstarken Spieler in Szene zu setzen und unsere Zone dicht zu halten. Nun müssen wir analysieren wo wir uns verbessern können und den Blick auf das kommende Heimspiel gegen den RSV Lahn-Dill richten.“
Geschäftsführer Mirko Korder: „Natürlich hätte ich mir für unsere Mannschaft gewünscht, dass wir heute die zwei Punkte aus Hannover mit nach Hause nehmen, was meiner Meinung nach auch nicht unverdient gewesen wäre. Allerdings hat es offenbar einfach nicht sein sollen, denn gerade in der Schlussphase hatten wir heute oft die Gelegenheit den Vorsprung mit einfachen Aktionen zu vergrößern. Stellenweise habe ich heute trotz allem richtig gute Aktionen und ein starkes Comeback unserer Rhinos im dritten Viertel gesehen. Glückwunsch an Hannover. Jetzt gilt es für uns aus den gemachten Fehlern zu lernen, diese Partie abzuhaken und es im nächsten Spiel gegen den deutschen Meister RSV Lahn-Dill besser zu machen.“
Am kommenden Samstag, 29.10.2022, erwarten die Rhine River Rhinos den RSV Lahn-Dill zum Hessenderby in Wiesbaden. Das Spitzenspiel findet abweichend nicht in Klarenthal, sondern im Herzen von Wiesbaden statt. Hochball in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit ist um 17 Uhr.
PM: RRR | Foto: Ana Sasse