Die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft im Rollstuhlbasketball lautet wie schon 2014/15, RSB Thuringia Bulls gegen den RSV Lahn-Dill. Die beiden besten Teams der Hauptrunde spielen somit auch 2016 den wichtigsten Titel um die Korbjagd im Stuhl aus. Die Favoriten setzten sich jeweils problemlos 2:0 gegen die Herausforderer aus Trier und Hamburg durch, die im zweiten Playoff-Halbfinale wenig entgegen zu setzen hatten.
Während für die Doneck Dolphins Trier die Saison nun beendet ist, gibt es mit den Hamburgern im DRS-Pokal Final Four sowie im André-Vergauwen-Cup noch ein Wiedersehen. Am Ende trifft es wohl die Überschrift „kurzer Prozess“ am besten, schließlich setzten sich Lahn-Dill und Thüringen mit jeweils knapp 30 Punkten Abstand am vergangenen Samstag durch und buchten ungefährdet das Ticket fürs Finale. Eine ordentliche Hausnummer, schließlich sprechen wir vom Halbfinale und nicht einem normalen Rundenspiel.
Während in Elxleben einmal mehr das Duo André Bienek (22 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists) und Alex Halouski (23 Punkte, 8 Rebounds) überzeugte, zeigte in Wetzlar US-Boy Steve Serio mit einem „Beinahe-Triple-Double“ (21 Punkte, 12 Rebounds, 8 Assists) bei einem seiner letzten Heimspiele eine Bilderbuch-Leistung. Seine Rückkehr feierte bei den Bullen in Elxleben der Schwede Joakim Linden, der zuletzt schmerzlich vermisst wurde. Die Finalserie beginnt nach der Osterpause und dem DRS-Pokal Final Four zunächst in Wetzlar, Heimrecht genießt das RSB-Team als Hauptrunden-Meister. Schenkt man den ersten Kommentaren aus Thüringen glauben, wurde das Saisonziel mit dem Finaleinzug erreicht – klar ist allerdings: Wer im Finale steht, will Titel gewinnen. Schon jetzt darf sich der Rollstuhlbasketball-Fan auf ein hochkarätiges Finale freuen, bei dem es 1:1 steht, schließlich konnten beide Mannschaften ihrem Kontrahenten eine Niederlage in der Hauptrunde beibringen.
Eine Entscheidung fiel am vergangenen Wochenende ebenfalls in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga. Die Rhine River Rhinos Wiesbaden und der ASV Bonn haben den sportlichen Aufstieg in Deutschlands Beletage erreicht. Runter in die Regionalliga müssen der RSV Lahn-Dill II, Rosenheim (Süden) sowie die RBC Köln 99ers 2 und die Jena Caputs (Norden). Vor allem der Abstieg für die Bundesliga-Reserve des amtierenden Deutschen Meisters aus Wetzlar ist nicht zu unterschätzen, schließlich werden sich Top-Talente wie Nico Dreimüller oder Christopher Huber wohl kaum mit der dritthöchsten Spielklasse zufrieden geben. Für die Jena Caputs im Norden geht eine weitere traurige Spielzeit zu Ende – und damit auch der direkte Fall von der 1. RBBL in den klassischen Amateur- und Breitensport.
Das Playoff-Halbfinale im Überblick
RSB Thuringia Bulls vs. BG Baskets Hamburg 93:62 (Playoff-Stand: 2:0)
RSV Lahn-Dill vs. Doneck Dolphins Trier 72:45 (Playoff-Stand: 2:0)
Die Top-Performer der Woche
André Bienek (22 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists)
Raimunds Beginskis (21 Punkte, 4 Rebounds, 5 Assists)
Alex Halouski (23 Punkte, 8 Rebounds)
Reo Fujimoto (24 Punkte, 8 Rebounds)
Hiro Kozai (14 Punkte, 2 Dreier)
Steve Serio (21 Punkte, 12 Rebounds, 8 Assists)
Michael Paye (16 Punkte, 9 Rebounds, 9 Assists)
Dirk Passiwan (16 Punkte, 12 Rebounds, 7 Assists)