Wetzlar: Tabellenführung auf dem Scheffelberg solide verteidigt

Erster Erfolg des neuen Jahres mit 58:43 unter Dach und Fach | Rund 60 nach Sachsen mitgereiste Fans aus Mittelhessen hatten am Sonntagnachmittag Grund zum Jubel, denn der RSV Lahn-Dill konnte seine Tabellenführung in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) mit einem 58:43 (17:4/30:15/44:26)-Erfolg beim BSC-Rollers Zwickau souverän behaupten. Die Wetzlarer Rollis lebten dabei vor allem von einem Traumstart in die Partie, während die Sachsen im zweiten Durchgang auf Augenhöhe operierten.

So waren Michael Paye & Co. zu Beginn die Wut im Bauch über die Heimniederlage vor Wochenfrist deutlich anzumerken. Vom ersten Hochball an agierten die Gäste aus Hessen tempogeladen in der Offensive und ließen in der Verteidigung den Rollers kaum Luft zum Atmen. So war es Kapitän Paye, der in der siebten Spielminute bereits das 13:0 erzielen konnte, noch bevor im Gegenzug Nationalspieler Kai Möller die späten ersten Punkte für sein Team gelangen.

In der Folge kamen die Sachsen jedoch besser in die Partie und lebten dabei vor allem von den Aktionen ihres tschechischen Urgesteins Rostislav Pohlmann. Konsequent nutzte der BSC-Center die sich ihm bietenden Räume und war kurz vor der Halbzeitsirene selbst für den 11:25-Anschluss (18.) verantwortlich, während die zuletzt so gefährlichen Adam Erben und Kai Möller in der RSV-Verteidigung bestens aufgehoben schienen. „Wir hatten uns vorgenommen beide aus dem Spiel zu nehmen und dies ist uns in der gesamten Partie sehr gut gelungen“, freute sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger über den gelungenen taktischen Schachzug und konnte mit den Freiräumen für Pohlmann bestens leben. Vor allem die Rückkehr der beiden US-Amerikaner Michael Paye und Steve Serio sorgten für deutliche Sicherheit im Team der Wetzlarer Gäste, bei dem vor der Pause auch Center Joe Bestwick Akzente setzen konnte.

Nach dem Seitenwechsel jedoch riss im bis dato flüssigen Spiel des RSV Lahn-Dill der Faden. Während die Verteidigung weiterhin sattelfest agierte, gelang es dem mittelhessischen Gast nicht mehr die sich tief unter den eigenen Korb zurückziehende Defensive der Sachsen so einfach zu knacken wie zu Beginn. „In der Analyse der Partie muss ich selbstkritisch feststellen, dass wir nach dem Seitenwechsel personell zu viel rotiert haben und das hat uns sicherlich auch einen Großteil des Spielflusses gekostet“, so der 42-jährige Zeltinger, der auch mitansehen musste, wie Zwickau deutlich stärker aus der Kabine kam.

So verkürzten die Hausherren auf dem Zwickauer Scheffelberg Mitte des dritten Viertels bis auf 23:34 (26.), ehe Serio von der Freiwurflinie zunächst das 36:23 und später das 48:31 (34.) für seine Farben erzielen konnte. Er war es auch, für den die Statistik nach der Schlusssirene ein lupenreines „Double-double“ mit 15 Punkten und zwölf Rebounds parat hatte. Gefahr die Partie doch noch aus den Händen geben zu müssen drohte dem Tabellenführer der RBBL in dieser Partie jedoch nicht mehr. Zu stabil wirkte die eigenen Defensive und ebenso das eigene Nervenkostüm in der gut gefüllten Sporthalle auf dem Scheffelberg. So war es Dirk Köhler, der kurz vor Ende das 56:39 (38.) erzielen konnte, ohne dass dieses letztendlich noch spielentscheidend war.

„Wir haben ordentlich, aber nicht überragend gespielt. Entscheidend war dieses wichtige Spiel beim Tabellendritten zu gewinnen und diese Aufgabe haben wir souverän gelöst“, so RSV-Coach Nicolai Zeltinger, der mit seinem Team am kommenden Samstagabend nun den starken Aufsteiger FCK Rolling Devils aus Kaiserslautern mit dem Ex-Wetzlarer Mark Beissert in der Domstadt begrüßen darf.

Zwickau: Rostislav Pohlmann (16), Matt Sealy (9), Bryce Doody (5), Kai Möller (5), Adam Erben (4), Günther Mayer (2), Michal Polacek (2), Benjamin Kenyon, Julia Kittlaus.

Lahn-Dill: Steve Serio (15), Michael Paye (14), Joe Bestwick (10), Dirk Köhler (8), Jan Haller (7), Thomas Böhme (2), Marco Zwerger (2), Annabel Breuer, Christopher Huber, Björn Lohmann, Felix Schell.

PM: RSV Lahn-Dill

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