Beim 86:39-Erfolg punkten gleich fünf Spieler zweistellig | Im letzten Heimspiel vor dem Hauptrunden-Showdown in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) gegen Tabellenführer Thuringia Bulls, gelang Titelverteidiger RSV Lahn-Dill am Samstag ein standesgemäßer Erfolg gegen Schlusslicht Köln 99ers. Am Ende sahen 1.050 Zuschauer in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle einen ungefährdeten 86:39 (25:2/44:24/63:31)-Heimsieg der Mannschaft von RSV-Head Coach Nicolai Zeltinger über die Rheinländer.
Am Samstagnachmittag fiel dabei vor allem die Dominanz unter den Brettern auf. Nicht nur, dass der mittelhessische Gastgeber das Rebound-Duell klar mit 52:26 für sich entschied, mit 87 bzw. 83 Prozent Trefferquote trumpften vor allem auch die beiden RSV-Center Joe Bestwick und Dirk Köhler auf. Kombiniert mit einer guten Quote aus der Distanz hatte der zwölffache Deutsche Meister damit sein Erfolgsrezept gegen die 99ers gefunden, die trotz der Bürde der Roten Laterne und der am Ende deftigen Niederlage auch zu gefallen wussten.
Los ging es vor der guten Kulisse jedoch mit einem Feuerwerk des RSV Lahn-Dill, der nach nur 38 Sekunden und einem ersten Dreier von Nationalspieler Thomas Böhme bereits mit 5:0 die Nase vorne hatte. Der zweite Wurf des 24-Jährigen von jenseits der 6,75m Markierung bedeutete nur drei Minuten später bereits das 14:0, ehe John McPhail für die Kölner erstmals erfolgreich abschließen konnte. Doch der RSV-Express rollte in diesem ersten Spielviertel ungebremst und Dirk Köhlers Korberfolg wenige Sekunden vor der Sirene ließ den ersten Spielabschnitt zur Begeisterung der eigenen Fans mit einem 25:2 enden.
Doch die 99ers ließen sich von dieser frühen Duftnote mental nicht aus der Fassung bringen und boten im zweiten Viertel zur Überraschung der Zuschauer nun einen munteren Schlagabtausch auf Augenhöhe. Vor allem US-Boy Jamie Mazzi zeigte nun, dass er nicht gewillt war sich ohne Gegenwehr aus Wetzlar zu verabschieden. Drei Dreier und zwei Freiwürfe verwandelte der Guard binnen neun Minuten. Dazu kamen Korberfolge von Neuzugang Tommie Gray und John McPhail, die beim RSV-Trainergespann Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann für deutliche Worte in der Halbzeit sorgten.
Und so kamen die Hausherren bei ihrem 15. Heimsieg in Serie defensiv deutlich verbessert aus der Kabine und diktierten wieder das Geschehen auf dem eigenen Parkett. Steve Serio startete den ersten 7:0-Lauf, den er selbst zum 51:24 (23.) abschloss, ehe ein Dreier des New Yorkers in der 26. Spielminute eine weitere 9:0-Serie einläutete, die sein Landsmann Michael Paye bis auf 63:30 (28.) ausbaute. Vor allem Mazzi war nach seinen elf Punkten vor dem Seitenwechsel nun bestens an die Defensiv-Kette des RSV gelegt, während 99ers-Center Ramo Rekanovic mit zwei Punkten bei elf Versuchen gegen die lange Garde der Hessen kaum Land sah.
Mit weiteren sieben Punkten in Serie zu Beginn des vierten und letzten Spielviertels läutete der Brite Bestwick in der Folge den Endspurt der Wetzlarer Rollis ein, der das Ergebnis weiter nach oben schraubte. Den Schlusspunkt setzte dann der starke Kapitän Paye, der das 86:39 rund zehn Sekunden vor dem Ende markierte und mit 18 Punkten, 13 Assists und acht Rebounds für die besten statistischen Werte sorgte. Aber auch Junioren-Weltmeister Böhme komplettierte seine 15 erzielten Punkte mit 13 Rebounds und fünf Assists eindrucksvoll, so dass mit der Schlusssirene fünf RSV-Akteure ein zweistelliges Punktekonto vorweisen konnten.
Mit Ausnahme des zweiten Viertels, als die RSV-Verteidigung nicht konzentriert genug zu Werke ging, zeigten die Mittelhessen eine gute Leistung, die sie am kommenden Wochenende in der Arena Trier gegen die dortigen Dolphins unterstreichen wollen. Im nächsten Heimspiel kommt es dann am 13. Februar zum mit Hochspannung erwarteten Gipfeltreffen um RBBL-Hauptrundenplatz eins gegen die Thuringia Bulls.
Lahn-Dill: Michael Paye (18), Joe Bestwick (16), Steve Serio (16/1 Dreier), Thomas Böhme (15/2), Dirk Köhler (11), Felix Schell (6), Jan Haller (2), Björn Lohmann (2), Annabel Breuer, Nico Dreimüller.
PM: RSV Lahn-Dill