Wetzlar: Lahn-Dill startet von Platz eins in die Playoffs

70:47-Erfolg bei den Mainhatten Skywheelers | Titelverteidiger RSV Lahn-Dill kann nach einem 70:47 (19:14/32:30/50:45)-Erfolg bei den Mainhatten Skywheelers von Platz eins aus in die Playoffs starten. Der Auswärtssieg im Hessenderby konnte im Schlussviertel sichergestellt werden und war aufgrund eines sehr physischen Spiels ein erster Vorgeschmack auf die Playoffs, bei denen die Wetzlarer in der „Best-of-three“-Serie nun auf die BG Baskets Hamburg treffen.

Knapp drei Spielviertel lang gelang es den Gästen aus Mittelhessen nicht, sich vom Gastgeber abzusetzen, der seine körperliche Robustheit in die Waagschale warf. Erst im letzten Spielabschnitt entledigte sich der RSV Lahn-Dill letzter Zweifel und rollte am Ende als souveräner Sieger vom Parkett der Franz-Böhm-Sporthalle im Frankfurter Stadtteil Ginnheim. „Wir mussten heute physisch dagegenhalten und uns einer erwarteten Schlacht stellen, insofern war dies für uns eine perfekte Vorbereitung auf die nun beginnenden Playoffs“, war RSV-Trainer Nicolai Zeltinger durchaus zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der Bankenmetropole.

Zeltinger sah dabei zwar einen guten Start seiner Mannschaft, die nach einem Korb von Michael Paye schnell mit 5:2 (2.) in Front lag, dann jedoch in einen ersten Rückstand geriet. Youngster Tim Diedrich war es, der mit seinem zweiten Treffer das 10:7 (5.) für seine Farben erzielen konnte, ehe Kapitän Paye mit zwei Dreiern erneut einen Wechsel der Führung für den RSV erzwingen konnte. Beim 17:10 (7.) für die Gäste schien der Favorit bereits die Weichen stellen zu können, doch die Skywheelers warfen an diesem Tag nicht nur ihre physische Spielweise in die Waagschale, sondern schlossen ihr schnelles Spiel vor allem vor der Halbzeitpause auch hochprozentig ab.

So konnte der Gast aus Mittelhessen auch nach dem 28:21 (15.) durch Center Joe Bestwick noch lange nicht sicher sein, ob der leichten Führung. Der Endspurt vor dem Seitenwechsel gehörte dann auch den Frankfurtern, die zunächst über Ex-Nationalspieler Andreas Kress und in der Folge über Topscorer Sebastian Spitznagel wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene den 30:30-Ausgleich erzwingen konnten. Negative Begleiterscheinung für die Hausherren war jedoch ein bereits im zweiten Viertel hohes Foulkonto, mit dem die Skywheelers den Tribut an ihre Spielweise zollen mussten. Erst der an diesem Tag gut aufgelegte Junioren-Weltmeister Thomas Böhme rettete mit seinem Korberfolg im Gegenzug die knappe Pausenführung für den Favoriten aus Wetzlar.

Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich den mitgereisten RSV-Fans zunächst das gleiche Bild. Die 35:30-Führung (22.) durch Felix Schell und Björn Lohmann drehten Spitznagel mit zwei Dreiern und Kress in eine 38:35-Führung (24.) für die Frankfurter, die damit den Duft einer möglichen Überraschung in der Nase zu wittern glaubten. Doch dieser Rückstand war nun wie ein Weckruf für den Tabellenführer, der in den verbleibenden 16 Spielminuten seine ganze Erfahrung und internationale Klasse ausspielte.

In dieser Phase war es vor allem Böhme, der mit einer Kaltschnäuzigkeit agierte, wie sie wenige Spieler seines Alters besitzen. „Das war schon toll mitanzusehen, wie ein 23-Jährige unbeeindruckt von der Erfahrenheit seiner Gegenüber mit diesen teilweise Katz und Maus spielte“, lobte auch Trainer Zeltinger nach der Partie seine Nummer dreizehn. So wurde aus einem 35:38 binnen weniger Minuten eine 46:38-Führung (28.). Auch ein letzter Dreier von Lars Lehmann zum 50:45-Anschluss kurz vor dem Ende des dritten Viertels sollte den RSV nicht mehr von seinem jetzt klar vor Augen stehenden Ziel abbringen.

Das letzte Viertel wurde dann zu einer überaus klaren Angelegenheit, die die Gäste mit 20:2 in diesem Viertel für sich entschieden und so einen am Ende ungefährdeten Erfolg im Hessenderby und Platz eins in der RBBL-Abschlusstabelle feiern ließen. Während für den deutschen Vizemeister des Jahres 2013 die Saison mit dem Hessenderby und dem 18. Spieltag in der RBBL bereits beendet ist, geht sie für Michael Paye & Co. nun erst richtig los. Im März warten mit dem Playoff-Halbfinale gegen Hamburg, der EuroLeague in Sardinien und dem Final Four um den DRS-Pokal erste Entscheidungen auf den elfmaligen nationalen Titelträger. Bereits am kommenden Samstag um 19:30 Uhr geht die Reise nun in den hohen Norden, wo die Wetzlarer in der Hamburger InselPark Arena in Spiel eins der „Best-of-three“-Halbfinalserie auf die BG Baskets treffen. In der zweiten Semifinalserie stehen sich Vizemeister Zwickau und Vize-Pokalsieger RSB Team Thüringen gegenüber. Neben den bereits seit Wochen als Absteiger feststehenden Jena Caputs müssen die Roller Bulls St. Vith den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten, nachdem diese in einem wahren Finalkrimi am letzten Spieltag zuhause den Köln 99ers unterlagen.

Frankfurt: Andreas Kress (12), Sebastian Spitznagel (11/2 Dreier), Johannes Hengst (8), Tim Diedrich (7), Lars Lehmann (5/1), Annegrit Brießmann (2), Christoph Spitz (2), Maria Kühn, Anna-Maria Müller, Sven Diedrich (n.e.).

Lahn-Dill: Thomas Böhme (19), Steve Serio (17/1), Michael Paye (16/1), Joe Bestwick (10), Felix Schell (6), Björn Lohmann (2), Annabel Breuer, Jan Haller, Marco Zwerger, Dirk Köhler (n.e.).

PM: RSV Lahn Dill

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