77:22-Kantersieg im letzten sportlichen Akt des Jahres 2015 | Titelverteidiger RSV Lahn-Dill bleibt in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) dem Tabellenführer RSB Thuringia Bulls eng auf den Fersen. Im letzten Pflichtspiel des Jahres 2015 sorgte ein 72:22 (17:2/32:8/55:16) Kantersieg gegen Kellerkind Mainhatten Skywheelers für den neunten Erfolg im zehnten Saisonspiel. Stärkster Akteur im Hessenderby war bei toller Atmosphäre in Wetzlar der US-Amerikaner Steve Serio, der sich neben 23 Punkten auch zwölf Rebounds angelte.
In einer mit 1.300 Zuschauern zum vierten Advent bestens gefüllten August-Bebel-Sporthalle dauerte es 75 Sekunden, ehe der New Yorker mit seinem ersten von insgesamt vier Dreiern den am Ende deutlichen Erfolg einläutete. Doch während Frankfurt gegen den Druck der mittelhessischen Hausherren auch in der Folge große Probleme hatte sich überhaupt Wurfpositionen zu erarbeiten, ließ der RSV Lahn-Dill zunächst seine Chancen hochprozentig liegen.
Erst der Brite Joe Bestwick war es, der den Zwischenstand von nur 11:2 nach acht Spielminuten auf 19:4 (11.) vergrößern konnte. „Wir haben zwar spielerisch clever agiert und uns gute Chancen unter dem Frankfurter Brett erarbeitet, aber gerade aus der Mitteldistanz und vor allem vor der Pause an diesem Tag wenig Zielwasser gehabt“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger. So gingen beide Mannschaften mit einem offensiv übersichtlichen 32:16 in die Kabinen. Lediglich Center Bestwick präsentierte sich vor dem Seitenwechsel mit 15 Punkten bei einer Trefferquote von 63 Prozent stark, während alle seine Teamkollegen unter der magischen Ausbeute von 50 Prozent blieben.
Erst nach dem Pausentee gewannen Kapitän Michael Paye & Co. auch offensiv deutlich an Sicherheit, während Frankfurt weiterhin arge Probleme gegen die aggressive und kompromisslose Verteidigung hatte. Zwar gelang den Skywheelers die eigene Fehlerquote im Ballvortrag trotz der immensen Gegenwehr gering zu halten, doch sich binnen der erlaubten 24 Sekunden Angriffszeit eine gute Wurfposition zu erarbeiten blieb die Ausnahme. Unter dem Strich fanden nur magere 18 Prozent der Gästewürfe ihr Ziel. Beste Noten verdienten sich dabei vor allem die beiden Zwillinge Tim und Sven Diedrich, die zumindest einige wenige Akzente im Offensivspiel der Skywheelers setzen konnten.
Dagegen zogen die Wetzlarer Rollis nach dem Seitenwechsel mit einem schnellen 12:0-Lauf zum 44:8 (24.) das Tempo an und machten ihre Sache im Angriff nun deutlich besser. Die Treffer Nummer drei und vier durch Steve Serio jenseits der 6,75m-Linie zum 50:14 (27.) oder Jan Hallers 60:18 (34.) waren weitere Station auf dem Weg zu einem souveränen Kantersieg im Hessenderby. Der 32. Erfolg im 41. Hessenderby war bei großartiger Atmosphäre zugleich der 13. Heimsieg in Serie seit Januar 2015, mit dem der RSV Lahn-Dill als Tabellenzweiter in die kurze Weihnachtspause geht.
Den Jahresauftakt bestreitet die Mannschaft der Trainer Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann am 9. Januar beim Aufsteiger und Schlusslicht Hannover United. Fans und Team sehen sich dann eine Woche später im ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen den USC München wieder.
Lahn-Dill: Joe Bestwick (23), Steve Serio (23/4 Dreier), Michael Paye (14), Thomas Böhme (5), Dirk Köhler (5), Jan Haller (2), Annabel Breuer, Nico Dreimüller, Christopher Huber, Björn Lohmann, Felix Schell, Marco Zwerger.
Frankfurt: Tim Diedrich (8), Sven Diedrich (6), Paul Nikolaus (6), Annegrit Brießmann (2), Sedat Dogan, Markus Gmeinwieser, Christoph Spitz, Sharpoor Surkhabi.
PM: RSV Lahn-Dill