Wer sorgt eigentlich dafür, dass es hier Rollt. #04: Andreas Joneck – Mr. Rollstuhlbasketball

Immer freitags stellen wir der Rollt.-Community zurecht die Frage: Wer sorgt eigentlich dafür, dass es hier Rollt.? Wer steckt hinter dem besten Magazin für Rollstuhlbasketball in Deutschland? NachMartin SchenkTanja Feddersen und Uli Gasper dreht sich die orangene Kugel heute um “Mr. Rollstuhlbasketball” Andreas Joneck.

Es begab sich im Herbst 2012 als sich Joneck und Rollt.-Redakteur Sven Labenz bei einem leckeren Mittagstisch in Wetzlar trafen und sich Joneck die verrückte Idee eines Rollstuhlbasketball-Magazins anhörte und nicht lange überlegen musste. Der Manager des RSV Lahn-Dill und Pressechef des Team Germany ist für die Rollt.-Redaktion seit jeher der richtige Ansprechpartner für Kontakte, Insights aus dem Rollstuhlbasketball-Business  und Fotos rund um die Nationalmannschaft. Mehr liefert wie immer unser Fragebogen. 

 

Andreas Joneck

Andreas Joneck

1. Wenn ich mich nicht gerade in der August-Bebel-Sporthalle aufhalte bzw. mich mit Rollstuhlbasketball und dem RSV Lahn-Dill beschäftige, dann…

…habe ich Fernweh und bin Richtung Flughafen unterwegs. Von Arktis über Himalaya bis Swaziland, es gibt nichts Berauschenderes als fremde Länder, Kulturen und Menschen kennenzulernen! Nach der WM in Korea geht’s mit meiner Freundin Sabine gleich weiter nach Japan – freue mich schon 😉

 

2. An diesen Helden meiner Jugend erinnere ich mich sehr oft, da…

…eigentlich ist mir Heldenverehrung ein wenig fremd, aber ein Star meiner Jugend war definitiv Manfred Kaltz und seine Bananenflanken. Ach, was waren das noch Zeiten als HSV-Fan ;-(

 

3. Der deutsche Rollstuhlbasketball steht international …

…in meinen Augen fraglos gut da. Der WM-Titel im Juniorenbereich ist eine tolle Bestätigung. Bei allen zugegebenen Defiziten braucht sich die Struktur unseres Verbandes im internationalen Vergleich nicht zu verstecken. Auch wenn vieles logischer Weise noch in Kinderschuhen steckt und vielleicht amateurhaft wirkt, zeigt der Blick Hinter die Kulissen, dass unsere Sportart sicher zu den best-strukturierten im paralympischen Sport gehört. Aber natürlich müssen und wollen wir uns an größeren Aufgaben messen, Entwicklungspotenzial haben wir ja 😉

 

4. An diesen Ort fahre ich immer wieder gerne, weil …

San Francisco! Eine geniale Stadt mit so unfassbar viel Ausstrahlung. Frisco ist ein so erfrischender Gegensatz zu vielen biederen und konservativen Städten vor allem in den USA. Natürlich gibt es viele tolle Städte wie Kapstadt, Istanbul, Hamburg oder Wetzlar, aber San Francisco hat das ganz besondere Etwas und zieht mich irgendwie als Gesamtkunstwerk in ihren Bann!

 

5. Mein Lieblingsbuch ist…

Da muss ich zugeben, dass ich ein Lesemuffel bin, zumindest was Bücher angeht. Dafür stapeln sich bei mir zuhause Foto- und Reisemagazine. Aber immer wieder lesen kann man die vierbändige Trilogie von Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“, herrlich schräg und anarchisch.

 

6. Für Sponsoren ist es sehr interessant, sich im Rolli-Basketball zu engagieren, weil …

die Sportart eine perfekte Brücke zwischen eigener Attraktivität und gesellschaftlicher Verantwortung schlägt. Daraus kann ein engagierter Partner so immens viel an Kapital für sich und sein Unternehmen ziehen: Markenimage, soziale Kompetenz oder branchenspezifische Zielgruppen sind hier nur einige der Schlagwörter. Zudem ist die Sportart ein Exot in der Landschaft, hat damit ein eigenständiges Charakteristika. Das ist ein Pfund, dass uns von allen herkömmlichen Sportarten positiv abhebt … wir müssen es nur selbst begreifen!

 

7. Dieses Zitat beschreibt mich bzw. meine persönliche Haltung am ehesten:

„Managing by walking around“. So hat ein gewisser Martin Schenk mich einmal charakterisiert und damit meine Arbeitsweise sehr treffend und humorvoll beschrieben. Ansonsten hat der deutsche Künstler Richard Hoffmann mal gesagt: „Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die Welt“. Daher passt es, dass ich aktuell gerade meinen zweiten „around-the-world“ Trip am planen bin.

 

8. Wenn ich nach einem Sieg des RSV Lahn-Dill nach Hause komme, mache ich…

gleich den Rechner in meinem Arbeitszimmer an und aktualisiere die Homepage und die Spieldaten. Auch nach über 30 Jahren im Basketball und mehr als fünfzehn im Rollstuhlbasketball, bin ich immer noch süchtig nach den aktuellsten Ergebnissen … irgendwie bekloppt, oder?

 

9. Im Sommer an der Eisdiele bestelle ich mir immer diese drei Geschmacksrichtungen:

Gutes Thema, ich könnte mich 365 Tage im Jahr von Eis ernähren, rund um die Uhr! Jogurt, Minze und der neueste Kracher ist Ziegenkäse-Heidelbeere…

 

10. Selbst wenn Wetzlar auch die nächsten Meisterschaften und Pokalsiege gewinnt, wird es in der RBBL nicht langweilig, da…

Rollstuhlbasketball „the most spectacular game on wheels“ ist. Leidenschaftlich, athletisch, einfach erfrischend anders. Wir hatten mal ein Testimonial für den RSV „das etwas andere Basketballteam“ … zugegeben geklaut, aber eben auch einfach und zutreffend zugleich. So sehe ich auch die Sportart und die RBBL!

 

 

Interview: Martin Schenk // Foto: RSV Lahn-Dill

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