Das Topspiel des 6. Spieltages der RBBL findet am kommenden Samstagabend in Trier statt. Um 19:30 Uhr empfängt der Tabellenzweite, die GOLDMANN Dolphins Trier, den ungeschlagenen Tabellenführer RSV Lahn-Dill.
Über den Gast noch groß Worte zu verlieren, erübrigt sich eigentlich. Ein Team, das seit über 10 Jahren die Rollstuhlbasketball-Szene in Deutschland beherrscht und in Europa zu den Top 3 zählt, und so neben dem Weltpokal etliche Champions-League-, Deutsche Meister- und nationale Pokaltitel einheimste, wie kein anderes Team wohl weltweit, gilt eigentlich in jeder Partie auch in dieser Saison im Vorfeld als großer Favorit.
Welten trennen unsere Dolphins so nicht nur nach sportlichen Meriten sondern auch im finanziellen und wirtschaftlichen Bereich vom kommenden Gegner. Und das der RSV auch in dieser Saison wieder als der große Favorit auf Meisterschaft und Pokal zu sehen ist, beweist bereits nach 5 Spieltagen der Bundesliga die Tabelle, die der Krösus ungeschlagen anführt.
Das gesamte Team, durchweg gespickt mit hochkarätigen Nationalspielern aus verschiedenen Nationen, ist zudem für diese neue Saison nahezu komplett zusammen geblieben und eingespielt, sodass auch Trainer Nicolai Zeltinger, gleichzeitig auch Bundestrainer der deutschen Herren-RBB-Nationalmannschaft, mit Saisonstart auch in diesem Bereich keine Aufbauarbeit leisten musste, was die Tabelle eindeutig beweist.
Eindrucksvolle Siege zuletzt gegen mögliche Play-Off-Kandidaten wie Zwickau, RSB-Team Thüringen oder Hamburg, zeigen die Schwere der Aufgabe der Trierer am Samstagabend in ihrer neuen Heimspielstatt, der ARENA Trier (Spielbeginn 19:30 Uhr).
Diese Mammutaufgabe zu bewältigen, wird für die GOLDMANN Dolphins am Wochenende umso schwerer, hat man in Trier momentan mit einigen Problemen an mehreren Fronten zu kämpfen.
War bereits mit Saisonbeginn der Start in die Vorbereitung schon nicht optimal verlaufen (Sperrung der eigentlichen Heimspielhalle am Mäusheckerweg), wodurch man auch nur bedingt diese Saison einen Heimvorteil genießt, da das Team nur allzu selten auf dem Parkett der Arena trainieren kann.
Zudem ist großer Frust bei Verein und Team entstanden, nach der unsäglich langen und nunmehr völlig inakzeptablen Klassifizierung ihrer mittlerweile fest auf den Rollstuhl angewiesenen lettischen Aufbauspielerin Diana Dadzite (4,5 Punkte), die bereits angekündigt hat, spätestens unter diesen Voraussetzungen so nach dieser Saison keinen Rollstuhlbasketball infolge versagter Chancengleichheit durch den DRS mehr spielen zu wollen!
Und jetzt kommen ausgerechnet zum Topspiel am Samstag noch erhebliche Verletzungssorgen dazu! Die Aussichten, dass Triers Topspieler Dirk Passiwan, bereits seit knapp zwei Wochen außer Gefecht gesetzt infolge einer Schulterverletzung, sein Team am Samstagabend gegen den Tabellenführer auf dem Feld anführen kann, sind sehr gering. Zu allem Übel hat Diana Dadzite seit Wochen ebenfalls muskuläre Probleme, wodurch sie schon in den letzten Spielen nur mit Schmerzmittel bedingt spielen konnte und auch Center Marc van de Kuilen ist nach einer im Spiel gegen die Roller Bulls erlittenen Prellung ebenso fraglich wie Lowpointer Peter Müller, der sich mit einer Infektion herumplagt und noch mit den Folgen seiner Nasenbeinfraktur zu kämpfen hat.
Aber Mannschaftskapitän Chad Jassman, in mittlerweile vielen internationalen Spielen gestählt, sagt das, was die Trierer stets ausgezeichnet hat: Wir werden kämpfen und alles geben!
Triers Coach Dirk Passiwan, der zumindest sein Team dann von der Bank aus führen wird, verspricht so auch: `Meine Mannschaft, egal wie sie sich am Samstag aufstellen wird, wird alles geben und dem hohen Favoriten versuchen, alles abzuverlangen. Ähnlich wie im Play-Off-Halbfinalspiel im März diesen Jahres wollen wir unsere Stärken versuchen abzurufen, dass es schwer werden wird, gegen dieses internationale Top-Team zu bestehen, versteht sich von selbst – wir wollen uns aber nichts vorwerfen lassen, denn kämpfen kann man zu jeder Zeit!`, und macht so seinem Team Mut, die schwierige Aufgabe anzupacken.
Er fordert aber auch gleichzeitig die eigenen Fans auf, wie eine Wand hinter seinem Team zu stehen, `aber da bin ich mir sicher, dass das wie immer so sein wird! Wir wissen, dass gerade in Heimspielen unsere Fans uns schon so oft entscheidend mitgeholfen haben, richtig gute und begeisternde Spiele abzuliefern`!
Für die Einstellung der Goldmann Dolphins spricht auch die bisherige Saisonbilanz, denn trotz aller Nackenschläge, steht man mit 8:2 Punkten bisher voll im Soll da und sollte die Partie am Samstagabend nicht siegreich gestaltet werden können, ist dies kein Beinbruch und man wird dann weiter daran arbeiten, zumindest die personelle Situation im Team für die nächsten schweren Aufgaben wieder stabiler gestalten zu können.
PM: GOLDMANN Dolphins Trier